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Vanessa Hinz hat eine schwere Zeit hinter sich. Doch pünktlich zur Biathlon-WM 2021 in Pokljuka zeigt die Formkurve der Biathletin vom Schliersee nach oben. Und auch das Selbstvertrauen ist zurück.
Pokljuka - Dass Vanessa Hinz mit einem guten Gefühl zur Biathlon-WM 2021 in Pokljuka reist, war bis vor wenigen Wochen nicht abzusehen. Die 28-Jährige blickt auf eine schwierige Saison zurück, geht aber mit einem guten Gefühl nach Slowenien.
„Ich fühle mich deutlich besser als noch zu Saisonbeginn. Das stimmt mich zuversichtlich für die WM“, sagt Hinz zu Beginn des Gesprächs mit chiemgau24.de und nennt die Gründe für ihre ansteigende Formkurve.
Biathlon-WM 2021 in Pokljuka: Hinz nennt die Gründe für die ansteigende Form
„Nach Weihnachten habe ich mir bewusst mehr Ruhephasen gegönnt und auch meine Lockerheit wiedergefunden. Das sind sicherlich zwei Gründe, warum es seit Oberhof kontinuierlich bergauf geht“, erklärt die Vizeweltmeisterin im Einzel aus der WM in Antholz 2020.
An eben jenem Standort zeigte Hinz den mit Abstand besten Weltcup der laufenden Saison. „Antholz kam zum richtigen Zeitpunkt. Ich fühle mich dort sehr wohl und habe natürlich tolle Erinnerungen an den Ort. Dass ich ausgerechnet dort meinen besten Weltcup in dieser Saison gelaufen bin, kann aber auch Zufall sein.“
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Vor dem Jahreswechsel hatte Hinz große Probleme, an ihre guten Leistungen aus den vergangenen Jahren anzuknüpfen. „Ich habe unheimlich viel gearbeitet im Sommer und auch viele neue Dinge ausprobiert. Vielleicht habe ich mir eine Spur zu viel zugemutet. Das kannte ich so noch nicht und ist rückblickend sehr lehrreich für mich.“
Vor allen Dingen aus mentaler Sicht machte die 28-Jährige eine komplizierte Zeit durch. „Emotional gesehen ist das die schwierigste Saison meiner Karriere. Ich bin mit breiter Brust in den Weltcup gegangen und plötzlich hat gar nichts funktioniert. Das war extrem frustrierend.“
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In dieser schwierigen Zeit hatte Hinz kaum Möglichkeiten, sich vom Weltcup-Stress abzulenken. Die Corona-Blase der Biathleten ist sehr eng gestrickt, das ‚normale Leben‘ auf den Sport reduziert.
„Erschwerend kam hinzu, dass ich im Hamsterrad gefangen war. Aufgrund der Corona-Lage hatte ich kaum Möglichkeiten, mich auf andere Gedanken zu bringen. Mal auf den Weihnachtsmarkt gehen beispielsweise, das hätte mir sicher gut getan“, führt sie ihr Dilemma genauer aus.
„Pokljuka zählt zu meinen Lieblingsorten im Weltcup“
Doch mit den einkehrenden Ruhephasen zur Weihnachtszeit kam auch die Lockerheit zurück. Jetzt fühlt sich Hinz bereit für die Biathlon-WM 2021, was auch mit dem Standort zusammenhängt.
„Pokljuka zählt zu meinen Lieblingsorten im Weltcup. Ich mag die Strecke gerne und auch die Atmosphäre gefällt mir sehr. Auch wenn es in diesem Jahr sicherlich anders sein wird. Ich verbinde den Standort und den Aufenthalt dort mit Normalität und einem guten Grundgefühl“, erklärt die Bayerin vom Schliersse.
Da Hinz nicht die komplette WM-Norm des deutschen Skiverbandes erfüllt hat, ist ihr Einsatz in Pokljuka noch fraglich. Sie gehört nicht zu den gesetzten Athletinnen im deutschen Team, das fünf Damen nominiert, aber nur vier Startplätze in den Einzel- und Staffelwettbewerben hat.
„Ich will so viele Rennen wie möglich laufen, das ist ja klar. Interne Qualifikationsrennen werden wir keine austragen, daher werden letztlich die Eindrücke aus Obertilliach und aus den ersten Tagen in Pokljuka darüber entscheiden, ob ich für die Rennen nominiert werde“, beschreibt Hinz die Ausgangslage.
Geht es nach den bisherigen Eindrücken des Weltcups 2020/21, dürfte Hinz in der Damen-Staffel gesetzt sein. Dort überzeugte sie als Startläuferin und war Teil der Siegerstaffel von Oberhof.
„Der Staffelsieg in Oberhof war richtig gut fürs Selbstvertrauen. Es hat so oft hinten raus nicht gereicht, dass der Glaube an den Sieg schon fast verloren war. Und dann bringt Franzi das Rennen ins Ziel und wir stehen ganz oben. Das hat uns allen extrem viel gegeben.“
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Drei WM-Goldmedaillen hat sie in Staffeln bereits gewonnen. Es ist ihre Paradedisziplin. „Ich fühle mich in der Staffel einfach wohl. Als Startläuferin kann ich direkt sehen, wie meine Leistung ist. Das ist in anderen Disziplinen nicht immer der Fall.“
Entsprechend zuversichtlich blickt sie auf die Damen-Staffel bei der WM. „Uns muss man in der Staffel definitiv auf der Rechnung haben“, betont Hinz.
Insgesamt geht es Hinz aber nicht primär um Medaillen und Platzierungen, das zurückgekehrte Selbstvertrauen soll in Slowenien weiter gefestigt werden. „Ich will meine maximale Leistung abrufen. Dafür habe im Sommer hart trainiert. Was dann dabei herauskommt, werden wir sehen“, sagt die hörbar entspannte Hinz abschließend.