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Biathlon-König aus Norwegen

Johannes Thingnes Boe: Warum ist er so gut? - Eine Spurensuche

Biathlon: Johannes Thingnes Boe wird in Ruhpolding zum „unglaublichen Hulk“
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Biathlon: Johannes Thingnes Boe wird in Ruhpolding zum „unglaublichen Hulk“

Johannes Thingnes Boe dominiert im Biathlon nach Belieben. Das Team macht ihn zum „Hulk“. Sein Hintergrund macht ihn stark. Und ein Party-Abend verändert alles.

Oberhof - Johannes Thingnes Boe läuft eine fast perfekte Biathlon-Saison. Der Norweger hat 20 Siege gefeiert, bei der WM in Oberhof wurde er zum erfolgreichsten WM-Teilnehmer der Geschichte. Was macht den 29-Jährigen so stark? Wir gehen auf Spurensache an die wichtigsten Orte seiner Karriere.

Gehen wir nach Peking - Johannes Thingnes Boe hat in der Saison 2021/22 nur ein Ziel: Olympia 2022 in Peking. Der Gesamtweltcup interessiert ihn nicht, es muss das erfolgreiche Großereignis werden. Der Plan geht auf. Boe gewinnt Gold mit der Mixed-Staffel, der Staffel, im Sprint und im Massenstart. Er beendet sofort seine Saison. „Seit den letzten Spielen 2018 war kein Platz für eine längere Pause“, begründet er seinen Rückzug. Dahinter steckt eine konkrete Idee, die ein Faktor für seine derzeitige Dominanz ist. Boe regeneriert, tankt neue Motivation und hat über zwei Monate mehr Vorbereitungszeit als die Konkurrenz.

Biathlon: Beinahe wäre Johannes Thingnes Boe Fußballer geworden

Gehen wir nach Stryn - Hier wird Johannes Thingnes Boe am 16. Mai 1993 als zweitjüngstes Kind von Klemet Boe und Aslaug Hildegunn Thingnes Boe geboren. Er hat drei Brüder und eine Schwester und muss sich früh durchsetzen. Körperlich ist er eher schmächtig veranlagt, seine große Leidenschaft ist der Fußball. Im Alter von 16 will er beim Wechsel auf eine weiterführende Schule den Fokus auf Fußball legen. Da sein fünf Jahre älterer Bruder Tarjei aber bereits ein erfolgreicher Biathlet ist, soll sich auch Johannes im Biathlon versuchen. Es ist der Startschuss einer Weltkarriere.

Gehen wir nach Ruhpolding - Gut einen Monat vor der Biathlon-WM 2023 in Oberhof wird Boe zum „Hulk“. Er gewinnt im Einzel, mit der Staffel und im Massenstart. Seine Teamkollegen schenken ihm, in Anlehnung an den Marvel-Superhelden, einen „Hulk-Handschuh“. Weit bedeutender ist die Harmonie im Team. Boe, dem nicht selten nachgesagt wurde, ein Einzelgänger zu sein, ist Kapitän seiner höchst erfolgreichen Mannschaft. Die Stimmung ist gut, trotz aller Konkurrenz treiben sich die norwegischen Männer zu Höchstleistungen an.

Biathlon: Boes Körper lässt sich Zeit - und legt dann so richtig los

Gehen wir nach Markane – Boe hat sich für Biathlon entschieden. Am Gymnasium in Styrn belegt er den Biathlon-Zweig. Auf der Anlage in Markane wird er fortan trainieren. „Ich war klein und schmächtig, mir fehlte es an Muskeln“ beschreibt er seine Anfänge in Markane im Buch „Die Boe-Brüder – Rivalen oder beste Freunde“. Die Leistungen sind dennoch ansprechend und zum Ende der Schulzeit kommt die lange ersehnte Entwicklung. „Ich war gewachsen. Plötzlich war ich größer als Papa“, schreibt Boe. Die körperlichen Voraussetzungen sind also endlich geschaffen.

Gehen wir nach Frankreich – Dort wird ein Mann zum Biathlon-Superstar, der auch den Weg von Johannes Thingnes Boe prägen wird. Martin Fourcade hebt den Sport auf ein neues Level. Er wird der größte Konkurrent des jungen Norwegers, der 2013 sein Debüt im Weltcup gibt. Fourcade ist der große Rivale in Boes Karriere, er stachelt Boe an.

Ruhpolding 2018: Martin Fourcade (links) wird zum großen Rivalen in Boes (rechts) Karriere.

Gehen wir nach Lillehammer – Lange bevor Fourcade zum Fixpunkt von Johannes Thingnes Boe wird, ist der große Bruder das Ziel. Tarjei ist fünf Jahre älter, reift auf dem Internat in Lillehammer zum Weltklasseathlet und ist das große Vorbild von Johannes. Schon als Kinder haben sie im Hinterhof Duelle im Fußball ausgetragen. Tarjei gewinnt diese Vergleiche. Im Erwachsenenalter wird sich das Pendel aber schnell drehen. Wettkämpfe sind schon in Boes Kindheit ein ständiger Begleiter.

*Instagram-Beitrag: „Die Boe-Brüder: Rivalen oder beste Freunde?“ So lautet der Titel des Buches über Tarjei (links) und Johannes Thingnes.

Gehen wir nach Trysil – Die Saison 2014/15 ist beendet, Johannes will abschalten. Mit Freunden fährt er über Ostern 2015 nach Trysil. Am letzten Abend will die Urlaubstruppe ein letztes Mal Party machen. Johannes und seine Freunde warten an einer Hütte auf ein Taxi, als ein Mädchen den Kopf aus dem Fenster streckt und die Herren in die Hütte bittet. Bei besagtem Mädchen handelt es sich um Hedda Daehli. In der Hütte gibt sie Johannes einen Abschiedskuss. Auf besagter Party sehen sie sich zufällig wieder, die Liebesgeschichte beginnt. Hedda und Johannes heiraten, 2020 kommt Sohn Gustav zur Welt. Boe ist nicht nur sportlich angekommen. Das private Umfeld ist sein großer Rückhalt und hat ihn noch stärker gemacht.

*Instagram-Beitrag: Hedda Daehli (rechts, Sohn Gustav und Johannes Thingnes Boe

Gehen wir auf die Pokljuka – Die Biathlon-WM 2021 in Slowenien läuft alles andere als gut. In den Staffeln gibt es standesgemäß Gold, in den Einzelrennen ist eine Bronzemedaille das höchste der Gefühle. Und dann ist da ein Newcomer namens Sturla Holm Laegreid. Der gewinnt vier Goldmedaillen auf der Pokljuka und am Saisonende beinahe die Gesamtwertung. Boe weiß, dass er wieder zulegen muss. Und hat einen neuen Fixpunkt, gegen den er ankämpfen muss.

Gehen wir nach Oberhof - Johannes Thingnes Boe begeistert bei der Biathlon-WM in Oberhof. Er holt er fünf Goldmedaillen, eine silberne und die Bronzemedaille im Massenstart. Besser war bei einer WM noch keiner. Ole Einar Björndalen ist vor Ort und beobachtete seinen Nachfolger ganz genau. „Er ist extrem talentiert, ist sehr clever und hat ein sehr gutes Körpergefühl. Die Balance zwischen Kraft und Ausdauer ist unglaublich, er ist der perfekte Athlet.“ Björndalen und Boe sind sich in ihren Laufbahnen noch begegnet. Weltstar Björndalen Boe war am Ende seiner Karriere, sein Nachfolger stand in den Startlöchern. Die Erfolge seines Vorgängers haben Boe inspiriert. Und er könnte sie noch toppen.

Enden wir in Norwegen - Die Bedingungen in Boes Heimat sind ideal. Boe und seine Teamkollegen laufen fast doppelt so viele Schneekilometer, wie beispielsweise die deutsche Mannschaft. Wintersport ist ein hohes Gut in Norwegen. Entsprechend viel wird in den Sport investiert, entsprechend hoch ist die Expertise. Das Umfeld ist wie gemacht, um Superstars wie Johannes Thingnes Boe hervorzubringen.

Quelle: chiemgau24.de

truf

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