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Bisher waren nur Amerikaner dort

Wie China bis 2030 Menschen zum Mond schicken will

China will möglichst bald die zweite Nation werden, die Menschen zum Mond schickt. Schon im Jahr 2030 soll es so weit sein.

Wuhan — China rüstet sich für die erste bemannte Mondmission: Beamte des Reichs der Mitte haben am Mittwoch (12. Juli 2023) neue Details zu ihren Plänen enthüllt, wie China als zweites Land überhaupt Menschen auf den Erdtrabanten schicken will.

Zhang Hailian, stellvertretender Chefingenieur der China Manned Space Agency (CMSA), enthüllte den vorläufigen Plan auf einem Luft- und Raumfahrtgipfel in der Stadt Wuhan, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Geplant ist die Mission für das Jahr 2030 und ist Teil eines Projekts zur Errichtung einer Mondforschungsstation. Man werde untersuchen, wie die Anlage am besten gebaut werden könne, und Monderkundungsaufgaben sowie andere Experimente durchführen, sagte Zhang.

China will Astronauten zum Mond schicken (Symbolbild).

Anzahl der chinesischen Astronauten, die zum Mond fliegen, noch unklar

Laut dem staatlichen Medium Global Times werden zwei Trägerraketen einen Mondlander und ein bemanntes Raumschiff in die Mondumlaufbahn schicken, bevor sie aneinander andocken. Nach dem Andocken besteigen die chinesischen Astronauten an Bord der Raumsonde das Landungsfahrzeug, mit dem sie die Mondoberfläche erreichen. In ihrer Zeit auf dem Mond sollen die Astronauten Proben sammeln und „wissenschaftliche Erkundungen“ durchführen, bevor sie zum im Orbit wartenden Raumschiff zurückkehren.

Zur Vorbereitung der Mission sind chinesische Forscher damit beschäftigt, die gesamte notwendige Ausrüstung zu entwickeln, darunter Mondanzüge, bemannte Mondrover, bemannte Raumschiffe und Mondlander, berichtete Xinhua. Unklar ist, wie viele Astronauten China zum Mond schicken will. Die Mondmission ist die jüngste Entwicklung in Chinas Bemühungen, sein Raumfahrtprogramm voranzutreiben, das in den letzten Jahren mehrere bahnbrechende Momente erlebt hat.

ISS stellt Betrieb ein - chinesische Raumstation dann einziger Außenposten

China schickte seinen ersten Satelliten erst 1970 in die Umlaufbahn, als die Vereinigten Staaten bereits einen Astronauten auf dem Mond gelandet hatten. 2013 landete Peking erfolgreich einen Rover auf dem Mond und war damit erst das dritte Land, dem dies gelang. Damals sagte der chinesische Staatschef Xi Jinping: „Der Weltraumtraum ist Teil des Traums, China stärker zu machen.“

Unter Xis Führung hat China Milliarden für sein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm ausgegeben. Dabei geht es der Führung in Peking um nationales Prestige, aber auch um die globale technologische Führungsrolle, die den USA streitig gemacht werden soll. Auch Spionage mit allen Mitteln soll es zwischen den beiden Nationen geben. Zwar gibt es keine offiziellen öffentlichen Zahlen zu den Investitionen der fernöstlichen Supermacht in die Weltraumforschung, doch das Beratungsunternehmen Euroconsult schätzte sie im Jahr 2019 auf etwa 5,8 Milliarden US-Dollar.

Der Mond – Ein Himmelskörper, viele Facetten

Kein Himmelskörper verändert sein Aussehen so häufig wie der Mond an unserem Himmel. Mal strahlt er als Vollmond so hell, dass die Nacht erleuchtet wird, mal scheint er nur eine schmale Sichel zu sein, die kaum noch sichtbar ist. Die Faszination Mond in Bildern.
Kein Himmelskörper verändert sein Aussehen so häufig wie der Mond an unserem Himmel. Mal strahlt er als Vollmond so hell, dass die Nacht erleuchtet wird, mal scheint er nur eine schmale Sichel zu sein, die kaum noch sichtbar ist. Die Faszination Mond in Bildern. © Imago/MiS
Der Mond bewegt sich recht schnell am Himmel. Im Osten geht er auf und bewegt sich im Laufe der Zeit über den Himmel, bis er im Westen wieder untergeht.
Der Mond bewegt sich recht schnell am Himmel. Im Osten geht er auf und bewegt sich im Laufe der Zeit über den Himmel, bis er im Westen wieder untergeht. © Imago/Alan Dyer
Diese Aufnahme zeigt den Mond etwa zur Hälfte beleuchtet. Der Mond nimmt zu – in den kommenden Tagen wird er immer voller werden, bis er als heller Vollmond am Himmel strahlt.
Diese Aufnahme zeigt den Mond etwa zur Hälfte beleuchtet. Der Mond nimmt zu – in den kommenden Tagen wird er immer voller werden, bis er als heller Vollmond am Himmel strahlt. © Imago/Gottfried Czepluch
In den Tagen rund um Vollmond kann man bei Mondauf- und -untergang ein eindrucksvolles Phänomen beobachten: die Mondtäuschung. Befindet sich der Mond tief am Horizont und in der Nähe von Objekten, erscheint er deutlich größer, als er tatsächlich ist.
In den Tagen rund um Vollmond kann man bei Mondauf- und -untergang ein eindrucksvolles Phänomen beobachten: die Mondtäuschung. Befindet sich der Mond tief am Horizont und in der Nähe von Objekten, erscheint er deutlich größer, als er tatsächlich ist. © Imago/Riccardo Fabi
Ein anderes Phänomen – der sogenannte Supermond – macht den Vollmond am Himmel tatsächlich etwas größer. Der Vollmond befindet sich dann auf seiner Umlaufbahn etwas näher an der Erde als sonst, was regelmäßige Mond-Beobachter am Himmel erkennen können. Auch das Licht des Mondes erscheint dann heller.
Ein anderes Phänomen – der sogenannte Supermond – macht den Vollmond am Himmel tatsächlich etwas größer. Der Vollmond befindet sich dann auf seiner Umlaufbahn etwas näher an der Erde als sonst, was regelmäßige Mond-Beobachter am Himmel erkennen können. Auch das Licht des Mondes erscheint dann heller. © Imago/Pixsell
Das wohl spannendste Phänomen rund um den Mond ist jedoch die Mondfinsternis. Auf diesem Bild ist die Mondfinsternis aus dem November 2022 zu sehen. Der Mond wandert dabei durch den Schatten der Erde im Weltraum und wird von diesem teilweise verdeckt. Verschwindet der Mond komplett im Schatten, wird er zum sogenannten „Blutmond“ – er strahlt für kurze Zeit rostrot.
Das wohl spannendste Phänomen rund um den Mond ist jedoch die Mondfinsternis. Auf diesem Bild ist die Mondfinsternis aus dem November 2022 zu sehen. Der Mond wandert dabei durch den Schatten der Erde im Weltraum und wird von diesem teilweise verdeckt. Verschwindet der Mond komplett im Schatten, wird er zum sogenannten „Blutmond“ – er strahlt für kurze Zeit rostrot. © Imago/ANE Edition
Auch die schmale Mondsichel ist ein interessanter Anblick. Wer den Mond täglich beobachtet sieht, wie sie langsam wächst, bis sie zum Halb- und dann zum Vollmond wird.
Auch die schmale Mondsichel ist ein interessanter Anblick. Wer den Mond täglich beobachtet sieht, wie sie langsam wächst, bis sie zum Halb- und dann zum Vollmond wird. © imago/Silas Stein
An manchen Tagen kann man neben der schmalen Mondsichel auch den sogenannten „Erdschein“ sehen. Obwohl nur die schmale Sichel vom Licht der Sonne beleuchtet ist, sieht man auch den unbeleuchteten Teil des Mondes ganz schwach. Er wird vom Licht, das die Erde reflektiert, beleuchtet.
An manchen Tagen kann man neben der schmalen Mondsichel auch den sogenannten „Erdschein“ sehen. Obwohl nur die schmale Sichel vom Licht der Sonne beleuchtet ist, sieht man auch den unbeleuchteten Teil des Mondes ganz schwach. Er wird vom Licht, das die Erde reflektiert, beleuchtet. © Imago/Jon G. Fuller
Die abnehmende Mondsichel. In wenigen Tagen wird der Mond vom Himmel komplett verschwunden sein, um kurz darauf wieder als schmale Mondsichel aufzutauchen. Die Mondsichel erscheint dann gespiegelt.
Die abnehmende Mondsichel. In wenigen Tagen wird der Mond vom Himmel komplett verschwunden sein, um kurz darauf wieder als schmale Mondsichel aufzutauchen. Die Mondsichel erscheint dann gespiegelt. © Imago/imagebroker
Auf dem Mond gut zu erkennen sind unter anderem Krater und die Mare, Mondmeere – die großen dunklen Flecken auf der Mondoberfläche.
Auf dem Mond gut zu erkennen sind unter anderem Krater und die Mare, Mondmeere – die großen dunklen Flecken auf der Mondoberfläche. © imago/Deutzmann
Der Mond umkreist die Erde, was man auf diesem Bild namens „Earthrise“ besonders eindrücklich erkennen kann. Aufgenommen wurde es von der Crew der Nasa-Mission „Apollo 8“, die den Mond an Weihnachten 1968 umkreiste.
Der Mond umkreist die Erde, was man auf diesem Bild namens „Earthrise“ besonders eindrücklich erkennen kann. Aufgenommen wurde es von der Crew der Nasa-Mission „Apollo 8“, die den Mond an Weihnachten 1968 umkreiste. © imago/Nasa
Die Mondoberfläche ist staubig, wie die Nasa-Astronauten, die dort in den Jahren 1969 bis 1972 landeten, herausfinden mussten. Ein Teil der Astronauten konnte mit Rovern über die Mondoberfläche fahren.
Die Mondoberfläche ist staubig, wie die Nasa-Astronauten, die dort in den Jahren 1969 bis 1972 landeten, herausfinden mussten. Ein Teil der Astronauten konnte mit Rovern über die Mondoberfläche fahren. © Imago/UIG
Auf dem Mond ist die Schwerkraft geringer als auf der Erde, weshalb die Astronauten dort unter anderem große Sprünge machen konnten. Auf dieser Aufnahme untersucht der Nasa-Astronaut Harrison H. Schmitt im Dezember 1972 einen großen Gesteinsbrocken auf dem Mond.
Auf dem Mond ist die Schwerkraft geringer als auf der Erde, weshalb die Astronauten dort unter anderem große Sprünge machen konnten. Auf dieser Aufnahme untersucht der Nasa-Astronaut Harrison H. Schmitt im Dezember 1972 einen großen Gesteinsbrocken auf dem Mond. © imago
Diese Aufnahme der Nasa-Raumsonde „Orion“ zeigt es noch einmal sehr schön: Der Mond umkreist die Erde. Bei der nächsten Mission einer „Orion“-Kapsel sollen sich Menschen an Bord befinden und den Mond umkreisen. Frühestens 2025 sollen wieder Menschen den Mond betreten, plant die Nasa.
Diese Aufnahme der Nasa-Raumsonde „Orion“ zeigt es noch einmal sehr schön: Der Mond umkreist die Erde. Bei der nächsten Mission einer „Orion“-Kapsel sollen sich Menschen an Bord befinden und den Mond umkreisen. Frühestens 2025 sollen wieder Menschen den Mond betreten, plant die Nasa. © Imago/Cover-Images

Im selben Jahr schickte China erstmals einen Rover zur anderen Seite des Mondes.. 2020 war es das dritte Land, dem es gelang, Gesteinsproben vom Mond zu sammeln. Auch hat China in den letzten Jahren seine eigene Raumstation Tiangong gebaut, die im November fertiggestellt wurde. Die Station ist neben der Internationalen Raumstation (ISS) erst der zweite betriebsbereite orbitale Außenposten, von dem chinesische Astronauten aufgrund politischer Einwände der USA und gesetzlicher Beschränkungen lange Zeit ausgeschlossen waren.

Da erwartet wird, dass die ISS ihren Betrieb im Jahr 2030 einstellt, könnte Tiangong der einzige verbleibende Außenposten bleiben. Peking will seine Station Astronauten aus anderen Ländern öffnen, um weiterhin Experimente im All durchführen zu können. Die USA planen mit dem Projekt „Artemis“ ab Ende 2025 wieder eine bemannte Landung auf dem Mond. 

Auch Japan investiert massiv in die Raumfahrt und bedient sich internationaler Partnerschaften. Bei dem gescheiterten Projekt Hakuto-R M1 war auch ein bayerisches Unternehmen beteiligt. (cgsc mit dpa)

Rubriklistenbild: © Zhang Liyun/dpa

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