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Tropenwetter in den Startlöchern

Wetterextreme: Fällt der Sommer jetzt auch ins Wasser? Das sagen die Experten

Regen
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Dauerregen wird uns in den nächsten Tagen viel Kopfschmerzen bereiten.

In den letzten und den kommenden Tagen sehen die Wetterprognosen viel Regen in der Region vor. Die Dauerregen-Welle hält an. Doch welches Wetter wird uns der Sommer bescheren? Müssen wir uns auf einen tropischen Sommer einstellen?

Der Frühling ist schon einmal ins Wasser gefallen. Alle hoffen, dass zumindest der Sommer hält, was sich viele darunter vorstellen – über 30 Grad und puren Sonnenschein. Jedoch soll der Sommer vor allem nass und dabei trotzdem sehr warm werden – tropische Bedingungen stehen laut Prognosen in den Startlöchern.

Ein tropischer Sommer erwartet uns

Der Sommer 2023 wird laut der neuesten Prognose des europäischen Wettermodells sehr warm, aber auch sehr nass. Die Wetterextreme reißen also nicht ab. Einen warmen Sommertag ohne Gewitter wird es laut diese Prognosen nur sehr selten geben. Der traditionelle 100-jährige Kalender sieht für das „Marsjahr“ 2023 den „heißesten Sommer überhaupt“ vor.

Die 42 Tage Vorausschau des Wetterdienstes wetter.com sieht die größten Mengen für die kommenden Tage und die Mitte des Junis vor. Aber: Alle gelten als langfristige Prognose, die derzeit eher als Tendenz gesehen werden können. Bis zum kalendarischen Sommerstart am 21. Juni ist es jedoch noch eine Weile hin.

Viele Gewitter und Starkregen

Das typische tropische Wetter ist gekennzeichnet von warmen, gar schwülen Temperaturen, gefolgt von Unwettern, die ihresgleichen suchen. Müssen wir uns kommenden Sommer auf solche Wetterextreme einstellen?

Die Temperaturen sollen 1 bis 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel liegen. Zudem könnte es in einigen Regionen auch deutlich mehr Niederschlag geben. Vor allem im Süden und Nordosten der Bundesrepublik soll es deutlich nasser werden. „Beides zusammen deutet auf einen sehr tropischen Juni hin. Also durchaus warm, aber oft schwülwarm und gewittrig, mit jeder Menge Regen“, sagt Dominik Jung, Wetterexperte bei wetter.net. Für Juli und August ist die Prognose ähnlich anzusiedeln.

Exkurs: Welche Rolle spielt die Erwärmung der Ozeane?

Physikalische Prozesse wie Verdunstung wirken sich auch auf das Land aus. Die Ozeane als Wärmepuffer seien der große Energielieferant für die Atmosphäre, erläutert Anders Levermann, Wissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). „Wenn diese Energie frei wird, gibt es häufiger und intensivere Extreme“, erklärt er weiter.

Aber auch der Starkregen spielt eine Rolle, denn eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf halten, der nach dem Regenfall verdunstet. Dadurch werden Überschwemmungen auch in unseren Breitengraden verstärkt. Für den Wissenschaftler sind die Ozeane, die rund 70 Prozent der Erde bedecken, wie eine gigantische Klimaanlage. 

Lokale Überschwemmungen drohen

Gebiete rund um die fließenden Gewässer unserer Region müssen sich derzeit noch nicht in Acht nehmen. Jedoch können lokale kleinere Flüsse und Bäche übertreten. Auch im Sommer können durch starke Gewitter Überschwemmungen auftreten. Grund dafür: Der Boden ist durch sommerliche Temperaturen den starken Regenfällen nicht gewachsen und kann die Wassermassen nicht aufnehmen.

Wird der Dauerregen bei euch im Garten oder im Gebiet nicht mehr aufgenommen oder kommt es zu Hochwasser – es gilt die Ruhe zu bewahren. Welche Gebiete als besonders gefährdet gelten, könnt Ihr ganz einfach auf der Website des Bayerischen Landesamtes für Umwelt nachvollziehen. Die Gefahrenzonen werden für alle Gemeinden des Freistaates lokal aufgeführt.

Dauerregen macht der Region zu schaffen und kann Hochwasser auslösen.

Auch die Pegel der umliegenden Flüsse und Seen steigen dadurch kontinuierlich an. So hat sich der Pegel der Mangfall in den letzten Tagen (Mitte Mai 2023) um bis zu 40 Zentimeter erhöht. Die Stände der Gewässer könnt Ihr auf Pegelalarm.at immer aktuell abrufen. Lokale Überschwemmungen sind in angrenzenden Gebieten deshalb nicht auszuschließen.

Notfallplan bei Überschwemmungen im Haus

Steht nach Starkregen oder durch über die Ufer getretene Flüsse der Keller unter Wasser, müsst Ihr rasch reagieren. Je länger das Wasser im Keller steht, umso schlimmer können die Schäden werden. Die Tipps für den Notfall:

  • Strom abstellen: Geht es im Keller nass ein, sofort die Stromzufuhr kappen, um Gefahren zu minimieren
  • Feuerwehr rufen: Steht das Wasser direkt in Räumen oder im Keller, kann die Feuerwehr mit Tauchpumpen das Wasser beseitigen
  • Schaden dokumentieren: Fotos von den Schäden während und nach dem Hochwasser machen, um alles für die Versicherung zu dokumentieren

Wichtig: Ihr seid als Versicherte in der Pflicht, den Schaden nicht größer werden zu lassen. Deshalb ist es wichtig, alle Geräte und Möbel schnellstmöglich aus dem Wasser zu holen und zu trocknen.

Den Garten nicht absaufen lassen

Regenfälle mit über 20 Liter pro Quadratmeter sind keine Seltenheit mehr. Doch nicht nur Keller und Wohnungen können mit Wasser volllaufen, auch Euer Garten ist in Gefahr. Mit folgenden Methoden können Ihr einer Überschwemmung vorbeugen:

  • Sickergrube: In einer solchen mit Kies gefüllten Grube kann das Wasser langsam versickern. Diese muss tiefer als der Rest des Gartens liegen und verteilt das Regenwasser unterirdisch im Garten.
  • Regenrinne umleiten: Bei Starkregen solltet Ihr die Regenrinne umleiten. Dies erreicht Ihr, indem Ihr entweder die Regenrinne mit einem großen Gefäß wie einer Regentonne verbindet, das Wasser zu einem Regenwasserteich oder es in eine eigens gebaute Sickergrube leitet. Auch Kies-Streifen und Rasen können viel Wasser aufnehmen.
  • Regentonne: Die mehrzahl der Regentonnen hat ein Fassungsvermögen von 250 bis 300 Litern. Bei häufigen Unwettern sollten Ihr über ein Exemplar mit einem Volumen von bis zu 500 Litern nachdenken. Alternativ könnt Ihr Euch mehrere Regentonnen anschaffen. Das aufgefangene Wasser kann später wieder verwendet werden und ist somit nachhaltig.
  • Gartenfliesen vermeiden: Fliesen sehen zwar hübsch aus und sind modern, können aber kein Wasser aufnehmen und versperren die Fläche dafür. Stattdessen könne Rasenflächen die Nässe gut verkraften.
  • Erde auflockern: Die Erde an den ersten Zentimetern mit einer Hacke auflockern, damit mehr Flüssigkeit im Beet versickern kann. Glatte und festgetretene Erde wirkt wie Beton und lässt keinen Regen durch.

Was zahlt die Versicherung bei Schäden?

Zuallererst wird bei Überschwemmungen zwischen Hochwasser, Starkregen und Rückstau (Austreten von Abwässern) unterschieden. All diese Schäden gelten als erweiterte Elementarschäden. Wird durch einen Rückstau der Keller eines Wohnhauses überflutet und kommen dabei die Wände durch Feuchtigkeit zu Schaden, trägt die Wohngebäudeversicherung des Eigentümers die Kosten für die Trocknung und Reparatur des Mauerwerks.

Werden auch Regale oder Teile des Mobiliars beschädigt, kommt hierfür die Hausratversicherung auf. Doch Vorsicht: In der regulären Hausratsversicherung wird diese Gefahr normalerweise nicht abgedeckt. Deshalb ist es wichtig, entweder auf eine Rückstau-Klausel zu achten oder eine Elementarversicherung abzuschließen. Ist beides nicht vorhanden, bleibt der Geschädigte auf den Kosten sitzen.

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