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30 Millionen Tonnen pro Stunde

„Veränderungen sind gewaltig“: Grönlands Eis schmilzt schneller als angenommen

Grönlands Gletscher schmelzen in beängstigendem Tempo. Eine neue Studie enthüllt die dramatischen Ausmaße.

Grönland – Eine aktuelle Studie legte gerade erst das drohende Ausmaß des Klimawandels dar: Bis 2050 werden durch die Folgen 14,5 Millionen Tote vorausgesagt. Neueste Forschungsergebnisse beschäftigen sich jetzt mit der Gletscherschmelze in Grönland und deren Auswirkungen. Die Prognosen der Studie sind wenig vielversprechender. Die grönländische Eiskappe verliert 20 Prozent mehr Eis als bisher angenommen.

Neue Studie zur Gletscherschmelze in Grönland enthüllt Ausmaß

Seit Jahrzehnten ist der rapide Verlust von Eis in Grönland ein bekanntes Phänomen, wobei die meisten Gletscher der Insel bereits unter dem Meeresspiegel liegen. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie nutzte Satellitenbilder, um die Endpositionen der Gletscher von 1985 bis 2022 monatlich zu ermitteln und die Veränderungen zu quantifizieren.

Über 235.000 Gletscherendpositionen wurden mit einer Auflösung von 120 Metern analysiert, wobei auch Techniken der künstlichen Intelligenz zum Einsatz kamen. Die Untersuchung offenbarte eine erhebliche Verkürzung der Gletscher, was insgesamt einem Verlust von einer Billion Tonnen Eis entspricht, etwa 5.000 Quadratkilometer.

43 Milliarden Tonnen mehr Eis als bisher angenommen schmilzt in Grönland: „Veränderungen sind gewaltig“

Bislang gingen Experten davon aus, dass seit 2003 jährlich 221 Milliarden Tonnen Eis schmelzen. Die neue Studie zeigt: Es sind eigentlich 43 Milliarden Tonnen pro Jahr mehr. Die grönländischen Eiskappen verlieren also durchschnittlich 30 Millionen Tonnen Eis pro Stunde. Dr. Chad Greene, Leiter der Forschung vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa in den USA: „Die Veränderungen rund um Grönland sind gewaltig und finden überall statt – fast jeder Gletscher hat sich in den letzten Jahrzehnten zurückgezogen“.

„Mit Sicherheit“ geschwächter Amoc – Wie lange dauert es bis zum Kipp-Punkt?

Die Wissenschaftler sind besorgt über den möglichen Zusammenbruch der Meeresströmungen des Nordatlantikstroms Amoc (Kipp-Punkt). „Wenn man Süßwasser in den Nordatlantik kippt, wird der Amoc mit Sicherheit geschwächt, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie stark er geschwächt wird“, so Greene.

Die Bedeutung von sogenannten „Kipp-Punkten“

Als Kipp-Punkte werden Schwellenwerte im Klimasystem der Erde bezeichnet. Werden sie überschritten, führt das zu abrupten und in der Regel irreversiblen Veränderungen. Aus aktuellen Forschungen geht hervor, dass einige dieser Punkte in den nächsten Jahrzehnten überschritten werden könnten. Die ohnehin bereits gefährliche Klimasituation würde dadurch drastisch verschärft werden.

Die Forscher erläutern: „Es besteht die Befürchtung, dass jede kleine Süßwasserquelle als ‚Kipp-Punkt‘ dienen könnte, der einen umfassenden Zusammenbruch des Amoc auslösen könnte, der die globalen Wettermuster, Ökosysteme und die globale Ernährungssicherheit stören würde. Doch das Süßwasser aus dem Gletscherrückgang in Grönland wird in den ozeanografischen Modellen derzeit nicht berücksichtigt“.

Was passiert, wenn der Amoc zusammenbricht?

Der Nordatlantikstrom Amoc meint die atlantische meridionale Umwälzbewegung (Atlantic Meridional Overturning Circulation). Sie ist Teil der globalen Ozeanzirkulation und sorgt für das Gleichgewicht von Wärme und Temperatur im Atlantischen Ozean sowie in den angrenzenden Regionen der südlichen und nördlichen Hemisphäre. Es wird vermutet, dass jegliche Veränderung an der Amoc zu weltweiten Auswirkungen auf Temperatur- und Niederschlagsmuster führen könnte und das Weltklima verändern würde. Das Abschmelzen der Grönland-Gletscher und die Zufuhr von Süßwasser führt nachweislich zur Abschwächung des Amoc.

Eisschmelze und Anstieg des Meeresspiegels in Grönland

Ein großer Teil des grönländischen Eisschildes steht nach Meinung der Wissenschaftler kurz vor dem Punkt des unumkehrbaren Abschmelzens. Dies könnte bereits zu einem Anstieg des Meeresspiegels um ein bis zwei Meter geführt haben. Dies trägt zu einem weiteren Kipp-Punkt in unserem Klimasystem bei. Denn der Anstieg des Meeresspiegels durch das Wasser, das derzeit als Eis in Grönland gespeichert ist, könnte langfristig zu Überschwemmungen in Küstenregionen und zur Veränderung geografischer Bedingungen führen.

In Grönland schmelzen die Gletscher.

Die in der Studie untersuchten Gletscher lagen jedoch größtenteils bereits unter dem Meeresspiegel, sodass das verlorene Eis durch Meerwasser ersetzt wurde und somit keine direkten Auswirkungen auf den Meeresspiegel hat. Greene dazu: „Es hat mit ziemlicher Sicherheit eine indirekte Auswirkung, indem es die Gletscher schneller werden lässt. Diese schmalen Fjorde sind der Engpass, und wenn man anfängt, an den Rändern des Eises herumzuschneiden, ist das, als würde man den Stöpsel aus dem Abfluss entfernen“.

Schmelzende Gletscher in Grönland haben auch Auswirkungen auf Berechnungen der Klimaziele

Die Entdeckung des zusätzlichen Eisverlustes ist jedoch auch für eine andere Berechnung von Bedeutung: das Energieungleichgewicht der Erde. Damit sind Berechnungen gemeint, die ermitteln, wie viel zusätzliche Sonnenwärme die Erde aufgrund der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen einfängt, so Greene. „Es braucht eine Menge Energie, um Tonnen Eis zu schmelzen. Wenn wir also sehr präzise Energiebilanzmodelle für die Erde haben wollen, muss dies berücksichtigt werden“. (jh)

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

Rubriklistenbild: © alimdi/Arterra/Patrick Keirsebilck/imageBROKER/IMAGO

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