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Mondgestein von „Chang‘e 5“

Mondmission „Chang‘e 5“ enthüllt geheimnisvolles neues Mineral

Forscher machen bei der Untersuchung von Mondgestein einen erstaunlichen Fund: Ein bisher unbekanntes Material verrät nun mehr über die Geschichte des Mondes.

Peking – Beobachtet man den Mond von der Erde aus, erscheint er wie ein Schweizer Käse – nicht nur wegen seiner gelblichen Färbung an manchen Tagen, sondern vor allem wegen der unzähligen Krater, die auf seiner Oberfläche zu sehen sind. Die sind größtenteils durch Kollisionen mit Himmelskörpern wie Asteroiden oder Kometen entstanden und prägen die Mondoberfläche.

Der Mond – Ein Himmelskörper, viele Facetten

Kein Himmelskörper verändert sein Aussehen so häufig wie der Mond an unserem Himmel. Mal strahlt er als Vollmond so hell, dass die Nacht erleuchtet wird, mal scheint er nur eine schmale Sichel zu sein, die kaum noch sichtbar ist. Die Faszination Mond in Bildern.
Kein Himmelskörper verändert sein Aussehen so häufig wie der Mond an unserem Himmel. Mal strahlt er als Vollmond so hell, dass die Nacht erleuchtet wird, mal scheint er nur eine schmale Sichel zu sein, die kaum noch sichtbar ist. Die Faszination Mond in Bildern. © Imago/MiS
Der Mond bewegt sich recht schnell am Himmel. Im Osten geht er auf und bewegt sich im Laufe der Zeit über den Himmel, bis er im Westen wieder untergeht.
Der Mond bewegt sich recht schnell am Himmel. Im Osten geht er auf und bewegt sich im Laufe der Zeit über den Himmel, bis er im Westen wieder untergeht. © Imago/Alan Dyer
Diese Aufnahme zeigt den Mond etwa zur Hälfte beleuchtet. Der Mond nimmt zu – in den kommenden Tagen wird er immer voller werden, bis er als heller Vollmond am Himmel strahlt.
Diese Aufnahme zeigt den Mond etwa zur Hälfte beleuchtet. Der Mond nimmt zu – in den kommenden Tagen wird er immer voller werden, bis er als heller Vollmond am Himmel strahlt. © Imago/Gottfried Czepluch
In den Tagen rund um Vollmond kann man bei Mondauf- und -untergang ein eindrucksvolles Phänomen beobachten: die Mondtäuschung. Befindet sich der Mond tief am Horizont und in der Nähe von Objekten, erscheint er deutlich größer, als er tatsächlich ist.
In den Tagen rund um Vollmond kann man bei Mondauf- und -untergang ein eindrucksvolles Phänomen beobachten: die Mondtäuschung. Befindet sich der Mond tief am Horizont und in der Nähe von Objekten, erscheint er deutlich größer, als er tatsächlich ist. © Imago/Riccardo Fabi
Ein anderes Phänomen – der sogenannte Supermond – macht den Vollmond am Himmel tatsächlich etwas größer. Der Vollmond befindet sich dann auf seiner Umlaufbahn etwas näher an der Erde als sonst, was regelmäßige Mond-Beobachter am Himmel erkennen können. Auch das Licht des Mondes erscheint dann heller.
Ein anderes Phänomen – der sogenannte Supermond – macht den Vollmond am Himmel tatsächlich etwas größer. Der Vollmond befindet sich dann auf seiner Umlaufbahn etwas näher an der Erde als sonst, was regelmäßige Mond-Beobachter am Himmel erkennen können. Auch das Licht des Mondes erscheint dann heller. © Imago/Pixsell
Das wohl spannendste Phänomen rund um den Mond ist jedoch die Mondfinsternis. Auf diesem Bild ist die Mondfinsternis aus dem November 2022 zu sehen. Der Mond wandert dabei durch den Schatten der Erde im Weltraum und wird von diesem teilweise verdeckt. Verschwindet der Mond komplett im Schatten, wird er zum sogenannten „Blutmond“ – er strahlt für kurze Zeit rostrot.
Das wohl spannendste Phänomen rund um den Mond ist jedoch die Mondfinsternis. Auf diesem Bild ist die Mondfinsternis aus dem November 2022 zu sehen. Der Mond wandert dabei durch den Schatten der Erde im Weltraum und wird von diesem teilweise verdeckt. Verschwindet der Mond komplett im Schatten, wird er zum sogenannten „Blutmond“ – er strahlt für kurze Zeit rostrot. © Imago/ANE Edition
Auch die schmale Mondsichel ist ein interessanter Anblick. Wer den Mond täglich beobachtet sieht, wie sie langsam wächst, bis sie zum Halb- und dann zum Vollmond wird.
Auch die schmale Mondsichel ist ein interessanter Anblick. Wer den Mond täglich beobachtet sieht, wie sie langsam wächst, bis sie zum Halb- und dann zum Vollmond wird. © imago/Silas Stein
An manchen Tagen kann man neben der schmalen Mondsichel auch den sogenannten „Erdschein“ sehen. Obwohl nur die schmale Sichel vom Licht der Sonne beleuchtet ist, sieht man auch den unbeleuchteten Teil des Mondes ganz schwach. Er wird vom Licht, das die Erde reflektiert, beleuchtet.
An manchen Tagen kann man neben der schmalen Mondsichel auch den sogenannten „Erdschein“ sehen. Obwohl nur die schmale Sichel vom Licht der Sonne beleuchtet ist, sieht man auch den unbeleuchteten Teil des Mondes ganz schwach. Er wird vom Licht, das die Erde reflektiert, beleuchtet. © Imago/Jon G. Fuller
Die abnehmende Mondsichel. In wenigen Tagen wird der Mond vom Himmel komplett verschwunden sein, um kurz darauf wieder als schmale Mondsichel aufzutauchen. Die Mondsichel erscheint dann gespiegelt.
Die abnehmende Mondsichel. In wenigen Tagen wird der Mond vom Himmel komplett verschwunden sein, um kurz darauf wieder als schmale Mondsichel aufzutauchen. Die Mondsichel erscheint dann gespiegelt. © Imago/imagebroker
Auf dem Mond gut zu erkennen sind unter anderem Krater und die Mare, Mondmeere – die großen dunklen Flecken auf der Mondoberfläche.
Auf dem Mond gut zu erkennen sind unter anderem Krater und die Mare, Mondmeere – die großen dunklen Flecken auf der Mondoberfläche. © imago/Deutzmann
Der Mond umkreist die Erde, was man auf diesem Bild namens „Earthrise“ besonders eindrücklich erkennen kann. Aufgenommen wurde es von der Crew der Nasa-Mission „Apollo 8“, die den Mond an Weihnachten 1968 umkreiste.
Der Mond umkreist die Erde, was man auf diesem Bild namens „Earthrise“ besonders eindrücklich erkennen kann. Aufgenommen wurde es von der Crew der Nasa-Mission „Apollo 8“, die den Mond an Weihnachten 1968 umkreiste. © imago/Nasa
Die Mondoberfläche ist staubig, wie die Nasa-Astronauten, die dort in den Jahren 1969 bis 1972 landeten, herausfinden mussten. Ein Teil der Astronauten konnte mit Rovern über die Mondoberfläche fahren.
Die Mondoberfläche ist staubig, wie die Nasa-Astronauten, die dort in den Jahren 1969 bis 1972 landeten, herausfinden mussten. Ein Teil der Astronauten konnte mit Rovern über die Mondoberfläche fahren. © Imago/UIG
Auf dem Mond ist die Schwerkraft geringer als auf der Erde, weshalb die Astronauten dort unter anderem große Sprünge machen konnten. Auf dieser Aufnahme untersucht der Nasa-Astronaut Harrison H. Schmitt im Dezember 1972 einen großen Gesteinsbrocken auf dem Mond.
Auf dem Mond ist die Schwerkraft geringer als auf der Erde, weshalb die Astronauten dort unter anderem große Sprünge machen konnten. Auf dieser Aufnahme untersucht der Nasa-Astronaut Harrison H. Schmitt im Dezember 1972 einen großen Gesteinsbrocken auf dem Mond. © imago
Diese Aufnahme der Nasa-Raumsonde „Orion“ zeigt es noch einmal sehr schön: Der Mond umkreist die Erde. Bei der nächsten Mission einer „Orion“-Kapsel sollen sich Menschen an Bord befinden und den Mond umkreisen. Frühestens 2025 sollen wieder Menschen den Mond betreten, plant die Nasa.
Diese Aufnahme der Nasa-Raumsonde „Orion“ zeigt es noch einmal sehr schön: Der Mond umkreist die Erde. Bei der nächsten Mission einer „Orion“-Kapsel sollen sich Menschen an Bord befinden und den Mond umkreisen. Frühestens 2025 sollen wieder Menschen den Mond betreten, plant die Nasa. © Imago/Cover-Images

Allerdings haben die Einschläge nicht nur Krater auf dem Mond hinterlassen, sondern auch andere Spuren im Mondgestein. Der heftige Druck und die Temperatur, die bei einer solchen Kollision entstehen, verändern nämlich auch die Zusammensetzung und Struktur des sogenannten Regoliths, also des gelockerten Mondgesteins. Indem die Forschung das Mondgestein, untersucht, kann sie mehr über die Vergangenheit des Mondes herausfinden. Genau das ist nun einem chinesischen Forschungsteam gelungen.

Chinesische Forscher untersuchen Mondgestein und finden neues Material

Forscher von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften haben dazu das Mondmaterial untersucht, das die chinesische Mondmission „Chang‘e 5“ im Jahr 2020 zur Erde gebracht hat. Dabei fand das Forschungsteam ein neues Material, das den Namen „Changesite-(Y)“ erhalten hat. Außerdem entdeckten die Forscherinnen und Forscher eine „verwirrende Kombination von Kieselsäuremineralen“, wie es in einer Mitteilung zur Studie heißt. Die Arbeit wurde im Fachjournal Matter and Radiation Extremes veröffentlicht.

„Obwohl die Mondoberfläche von Zehntausenden von Einschlagskratern bedeckt ist, sind Hochdruckminerale in Mondproben ungewöhnlich“, erklärt Studienautor Wei Du. „Eine der möglichen Erklärungen dafür ist, dass die meisten Hochdruckminerale bei hohen Temperaturen instabil sind. Diejenigen, die beim Einschlag entstanden sind, könnten daher einen retrograden Prozess durchlaufen haben.“

Neu entdecktes Mondmineral besteht aus transparenten Kristallen

Das neu entdeckte Mond-Mineral „Changesite-(Y)“ ist ein Phosphatmineral, das aus farblosen, transparenten, säulenförmigen Kristallen besteht. Das Forschungsteam schätzt, dass der Aufprall, der das Material hat entstehen lassen, etwa 0,1 bis eine Sekunde dauerte und einen Spitzendruck von elf bis 40 Gigapascal hatte. Dabei dürfte je nach Einschlagswinkel auf dem Mond ein Krater von drei bis 32 Kilometern Durchmesser entstanden sein, so die Berechnung der Forscher.

Auf dem Mond gibt es unzählige Krater, die von der Erde aus gut zu erkennen sind. (Archivbild)

Unter Einbeziehung der ebenfalls gefundenen Kieselsäuremineralen geht das Forschungsteam davon aus, dass das untersuchte Material wahrscheinlich bei der Kollision entstand, die den Aristarchus-Krater auf dem Mond schlug. Der Krater ist als eine helle und große Formation im Nordwesten des Mondes zu sehen. Er gilt als der hellste der großen Krater und ist von der Erde aus mit bloßem Auge zu erkennen. Er hat einen Durchmesser von etwa 40 Kilometern. (tab)

Rubriklistenbild: © Jens Büttner/dpa

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