Auf Mond aufgeschlagen
„Kein Objekt für Schadenfreude“: Russlands Mondmission gescheitert - Sonde „Luna-25“ abgestürzt
Russland wollte nach fast 50 Jahren wieder eine Weltraumsonde zum Mond schicken. Doch dies missglückte. Sonde „Luna-25“ stürzte auf die Mondoberfläche.
- Erste Mondmission seit fast 50 Jahren: Russland schickt Weltraumsonde zum Mond.
- Landung beim Südpol des Mondes geplant: „Luna-25“ soll am 21. August auf dem Mond aufsetzen.
- Erstes Bild vom Mond: Bereits jetzt hat die Sonde erste Aufnahmen und Daten des Mondes gesendet.
Update vom 20. August, 16.28 Uhr: Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist durch den Absturz der Raumsonde „Luna-25“ auf der Oberfläche des Erdtrabanten gescheitert. Europas früherer Raumfahrtchef Jan Wörner bedauerte das. „Das ist traurig und kein Objekt für Schadenfreude“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Jede Mondmission habe auch technologische Errungenschaften erbracht. „Ich hoffe auf Zusammenarbeit mit allen Nationen, sobald die politische Situation das wieder erlaubt“, meinte Wörner. Weltraummissionen könnten einen wichtigen Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit leisten. „„Luna-25“ war ja in diesem Sinn geplant - bis der russische Angriff auf die Ukraine die europäische Raumfahrtbehörde zwang, aus dem Projekt auszusteigen.“
Update vom 20. August, 11.05 Uhr: Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist gescheitert. Die Sonde „Luna-25“ sei nach einer „außerplanmäßigen Situation“ auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und habe aufgehört zu existieren, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag in Moskau mit. Die Gründe für den Verlust der Sonde würden geklärt, hieß es. Dazu werde eine Kommission eingerichtet. Die erste Raumsonde seit 1979 hatte eigentlich an diesem Montag auf dem Südpol des Mondes landen sollen.
Bereits am gestrigen Abend war bekannt geworden, dass es offenbar zu einem „Notfall“ gekommen sei. Die Weltraumsonde „Luna-25“ konnte ihr Manöver nicht wie erhofft ausführen.
Russland wollte mit ihrer ersten Mondmission seit 1976 auch einen Außenposten der Menschheit auf dem Erdtrabanten vorbereiten. Russland führt derzeit einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und muss infolgedessen gewaltige Sanktionen aus dem Westen verschmerzen.
Mit der prestigeträchtigen Mission wollte Russland auf sich aufmerksam machen. Politiker des Landes hatten nach dem erfolgreichen Start der Sonde am 11. August noch betont, dass sich das Land nicht unterkriegen lasse. Durch den Absturz und die Zerstörung der Raumsonde verzögert sich nun das Vorhaben.
Update vom 19. August, 20.26 Uhr: Bei der ersten russischen Mondmission seit Jahrzehnten ist es offenbar zu einem Zwischenfall gekommen. Dieser habe sich am Samstag während eines Manövers der am Mittwoch in die Mondumlaufbahn eingetretenen Raumsonde Luna-25 ereignet, erklärte die russische Weltraumagentur Roskosmos. Nachdem versucht worden sei, die Sonde in den letzten Orbitalflug vor der Landung zu befördern, sei es zu einem „Notfall“ gekommen, der „die Durchführung des Manövers unter den vorgegebenen Bedingungen nicht zuließ“.
Roskosmos machte zunächst keine Angaben dazu, ob der Vorfall die für Montag geplante Landung von Luna-25 auf der Mondoberfläche verzögern wird. Die Sonde soll planmäßig nördlich vom Boguslawski-Krater am Südpol des Mondes landen. Die Sonde soll ein Jahr lang auf der Mondoberfläche verbleiben, Gesteinsproben nehmen und die Mondoberfläche untersuchen.
Russische Weltraumsonde „Luna-25“ sendet erste Daten vom Mond
Update vom 19. August, 16.26 Uhr: Die russische Raumsonde Luna-25 hat ihre ersten Ergebnisse vom Mond übermittelt. Das teilte die russischen Raumfahrtagentur Roskosmos laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag mit. Demnach würden die bislang gesammelten Daten Informationen über die chemischen Elemente im Boden des Mondes geliefert. Das würde den Betrieb der Geräte erleichtern, die zur Untersuchung der Mondoberfläche entwickelt wurden. Zudem hätte die Raumsonde „das Ereignis eines Mikrometeoriteneinschlags“ registriert.
Am Montag soll die Raumsonde auf dem Südpol des Mondes landen, nachdem die Kleinwagen-große Sonde mehrere Tage lang den Erdtrabanten umkreist hat.
Russische Weltraumsonde „Luna-25“ sendet erste Daten vom Mond – und zeichnet Meteoriteneinschlag auf
Ursprungsartikel vom 18. August, 10.16 Uhr: Moskau – Seit einigen Jahren steht der Mond wieder mehr im Fokus der Raumfahrt. Während die USA seit den 1970er Jahren keine Raumsonden mehr auf dem Mond gelandet haben, hat China seit 2007 gleich mehrfach den Mond besucht. Aktuell liefern sich Russland und Indien eine Art „Wettlauf“ bei den Mondmissionen.
Am Freitag (11. August 2023) hatte Russland erstmals seit fast 50 Jahren wieder eine Raumsonde auf den Weg zum Mond geschickt. Die Raumsonde „Luna-25“ erinnert an das erfolgreiche sowjetische Mondprogramm, das bis 1976 zahlreiche Raumsonden zum Erdtrabanten schickte. Und auch „Luna-25“ konnte schon einen Erfolg verbuchen.
Russische Mondmission: Weltraumsonde „Luna-25“ sendet erste Aufnahmen
Die Raumfahrtnation Russland hat nun ein Foto von der Oberfläche des Mondes veröffentlicht. Ein Kamerakomplex der Sonde „Luna-25“ habe die Aufnahme von der Umlaufbahn des Erdtrabanten aus gemacht und zur Erde gesendet, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Donnerstag (17. August 2023) in Moskau mit. Zu sehen sei unter anderem der von der Erde aus nicht sichtbare und für Forscher interessante Zeeman-Krater nahe dem Südpol auf der Rückseite des Mondes.
Am Mittwoch (16. August 2023) hatte „Luna-25“ nach mehr als fünf Tagen Flugzeit die Umlaufbahn des Mondes erreicht. Die Systeme der Sonde funktionierten normal, die Verbindung sei stabil, hieß es. Auf der Umlaufbahn sucht die Sonde derzeit einen idealen Landeplatz.
„Luna-25“ soll auf dem Mond landen: Mission ist Teil des russischen Mondprogramms
Die russische Weltraumsonde soll laut Roskosmos am 21. August 2023 in der Nähe des Südpols des Mondes aufsetzen. Eine Aufgabe ist die Suche nach Wasser sowie die Entnahme von Bodenproben für langfristige Forschungen. Die Mission soll mindestens ein Jahr lang dauern. Die russische Mondmission war vom Weltraumbahnhof Wostotschny in der russischen Amurregion gestartet.
Der Mond – Ein Himmelskörper, viele Facetten




„Luna-25“ ist Teil des russischen Mondprogramms, das vorsieht, bis 2040 eine Raumstation auf dem Himmelskörper zu errichten. Eigentlich sollte die neue Sonde schon im Jahr 2012 starten. Wegen technischer Probleme verzögerte sich die Mission aber. Ursprünglich hatte Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem Mondprogramm gearbeitet. Wegen des Ukraine-Konfliktes beendete die Esa jedoch die Zusammenarbeit mit Moskau.
Roskosmos erinnerte daran, dass schon 1959 mit der sowjetischen Sonde „Luna-3“ die ersten Bilder von der Rückseite des Mondes aufgenommen worden seien. Die neue Mission ist die erste seit dem Start der letzten sowjetischen Mondsonde „Luna-24“ im Jahr 1976. (hg/dpa)
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