Unwetter in Österreich
Starkregen und orkanartige Böen verwüsten Österreich: Straßen gesperrt, 2000 Haushalte ohne Strom
Ein Unwetter fegt in der Nacht auf Freitag durch Österreich. Es gab zahlreiche Feuerwehreinsätze. Noch immer sind Haushalte vom Strom abgeschnitten.
Klagenfurt – Umgestürzte Bäume, zahlreiche Haushalte ohne Strom und überflutete Keller: In der Nacht auf Freitag sind heftige Sturmböen und Regenfälle durch Österreich gezogen. Besonders die Region Kärnten war davon betroffen. Bereits am Donnerstag warnte der Zivilschutzverband mit dem Krisenstab die Bürgerinnen und Bürger vor dem vorhergesagtem Unwetter. In den Bezirken Klagenfurt-Land, Hermagor und Völkermark verzeichnete die Landesalarm- und Warnzentrale seit Donnerstag um 19 Uhr rund 180 Feuerwehreinsätze.
Sturmböen und Starkregen: Zahlreiche Haushalte ohne Strom
In Ferlach wurden Sturmböen von rund 90 km/h gemessen und auf dem Dobratsch wurden sogar 126 km/h erreicht, wie der ORF berichtet. Die heftigen Sturmböen hatten auch Auswirkungen auf die Stromversorgung in der Region. In Ferlach und Feistritz im Rosental waren vorübergehend 2000 Haushalte ohne Strom. Im Raum Bad Eisenkappel waren es rund 1500 Haushalte. Insgesamt rund 1600 Haushalte sind nach wie vor von der Stromversorgung abgeschnitten. „Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe des Tages alle unsere Kunden wieder an das Stromnetz schließen können“, teilte Robert Schmaranz vom Stromversorger Kärnten Netz dem ORF mit.
Außerdem kam es zu Schäden an Häusern und Autos. In Berg im Drautal wurde ein Wohnhaus von einem Erdrutsch getroffen. Der Hang rutschte dort wegen des starken Regens sieben bis zehn Meter über die Straße und traf die Hausmauer. Verletzt wurde dabei niemand. In Freistritz im Rosental wurden fünf Autos von umstürzenden Bäumen auf einem Parkplatz beschädigt. Kurz nach 22 Uhr waren dort mehrere Bäume durch die heftigen Windböen umgeknickt. Der Parkplatz wurde daraufhin von der Polizei wegen Gefahr für Leib und Leben gesperrt.
Geröll und Erdmassen führen zu Straßensperrungen
Durch über die Ufer tretende Gewässer wurden in der Nacht auch mehrere Straßen überspült oder durch Geröll und Erdmassen versperrt. Einige Hauptverbindungen waren gesperrt, beispielsweise der Loiblpass und der Wurzenpass nach Slowenien. Noch immer sind einige Straßen aufgrund von Murenabgängen, umgestürzter Bäume und Überflutungen unpassierbar. Die Aufräumarbeiten der Feuerwehren dauern an.
Laut des Katastrophenschutzbeauftragten des Landes, Markus Hudobnik, hätte sich die Intensität der Niederschläge und Sturmböen im erwarteten Bereich befunden. „Unsere Prognosen waren diesmal wirklich fast punktgenau“, sagte er dem ORF. Bereits am Dienstagnacht gab es Unwetter in Tirol und verschütteten die Brenner-Autobahn. Und vor einer Woche fegte ein Orkan mit 197 km/h über das Land und richtete massiven Schaden an. (alm)
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