Suche wird am Montag fortgesetzt
„Vor dem Abstieg gewarnt“: Lawine verschüttet Wanderer aus Bayern im Tiroler Karwendel
Karwendel/Tirol – Ein Mitglied einer größeren Wandergruppe ist in Tirol von einer Lawine verschüttet worden. Nebel erschwert die Suche. Von Deutschland erreicht ein Hubschrauber den Lawinenkegel.
Update, Montag (16. September) – Suche nach Lawinenopfer am Montag
Auch am Sonntag war im Bereich der Binsalm im Karwendel, wo am Samstag ein bayerischer Wanderer von einer Lawine verschüttet worden war, noch akute Lawinengefahr. Die Suche nach dem 70-Jährigen, der bereits geortet werden konnte, wurde daher wieder abgebrochen. Die Polizei teilte mit, dass die Lage zwischen Binsalm und Engalm für die Helfer zu gefährlich sei.
Die Almpächter haben der betroffenen deutschen Wandergruppe auch gesagt, dass der Abstieg von der 1500 Meter hoch gelegenen Binsalm gefährlich ist. „Man hat ihnen gesagt, dass sie auf dem Weg ins Tal durch einige Lawinenstriche müssen. Was soll man da machen, das sind lauter erwachsene Leute“, sagt Michaela Larcher, die gemeinsam mit Ehemann Dominik Larcher die Binsalm gepachtet hat gegenüber der Tiroler Tageszeitung.
Bis Sonntag wollte die Gruppe, die aus 27 Leuten bestand, eigentlich auf der Binsalm bleiben. Wegen des schlechten Wetters sind die Mitglieder bereits am Samstag aufgebrochen. Dabei kam es zu dem tragischen Ereignis. Bei der aufwändigen Suchaktion mit Einsatzkräften aus Tirol und Deutschland sind leider auch Bergretter verletzt worden. „Am Sonntag wurden dann noch vier weitere Hausgäste ausgeflogen“, berichtet Larcher.
Erstmeldung
Im Karwendelgebirge in Tirol ist ein Wanderer aus Bayern von einer Lawine verschüttet worden. Retter hätten im Lawinenkegel zwar ein Signal aufgefangen, die Person aber nicht bergen können, berichtete die Polizei Tirol. Die Suche musste wegen Gefahr für die Retter am Samstag zunächst unterbrochen werden und soll im Sonntag fortgesetzt werden, wenn es die Witterungsverhältnisse erlauben.
Der Mann war mit einer rund 30-köpfigen Wandergruppe aus Deutschland unterwegs, sagte der Polizeisprecher.
Die anderen Mitglieder seien aus der Gefahrenzone hinaus ins Tal gebracht worden, sagte ein Sprecher der Leitstelle Tirol.
Schlechtes Wetter behindert Suche
Die Lawine ging im Gemeindegebiet von Vomp rund 20 Kilometer südöstlich der Oswaldhütte an der deutschen Grenze herunter. Rettungskräfte erreichten das Lawinengebiet nach Angaben der Leitstelle zu Fuß. Nebel machte es auf österreichischer Seite unmöglich, mit dem Hubschrauber hinzufliegen.
Von Deutschland habe ein Hubschrauberanflug aber schließlich geklappt, so der Sprecher. Im Einsatz sei der Rettungsdienst der integrierten Leitstelle Oberland. Vor Ort waren am Samstag Bergretter aus Achenkirch in Österreich und Lenggries in Bayern mit Suchhunden im Einsatz. (dpa)