„Wir sind das gewöhnt“
Von Außenwelt abgeschnitten: Tiroler Dorf muss von Bundesheer aus der Luft versorgt werden
Seit Mittwochvormittag fliegt ein Bundesheer-Hubschrauber Lebensmittel und andere dringend benötigte Güter nach Hochgallmigg. Der Ort ist seit einem Felssturz in der Nacht auf Heiligabend abgeschnitten. Eine Familie wurde evakuiert.
Von Matthias Reichle
Fließ/ Hochgallmigg – Seit 9 Uhr Mittwochvormittag wird der Fließer Weiler Hochgallmigg vom Bundesheer aus der Luft versorgt. Die Bell 212 bringt neben Lebensmitteln und Medikamenten auch Streusalz, einen Streuwagen und Diesel in das abgelegene Dörfchen. Hochgallmigg ist seit einem Felssturz in der Nacht auf Heiligabend von der Außenwelt abgeschnitten.
Rund 15 Flüge absolvierte das Bundesheer, erklärte Sprecher Major Christoph Seidner. Gestartet wird vom Areal der Kaserne in Landeck. Von der Feuerwehr Hochgallmigg war ein provisorischer Landeplatz errichtet wurde. „Es ist eine enge Geschichte“, betont er. Im steilen Gelände bleibt nicht viel Platz zum manövrieren. „Für die Piloten ist das aber kein Problem.“
Am Vormittag war eine vierköpfige Familie ausgeflogen worden. Sandra und Mario Walser wurden mit einem der ersten Flüge mit den beiden Kindern Leon und Mila nach Landeck gebracht. Grund seien berufliche Verpflichtungen, erklärten beide. Mit ihrer dreijährigen Tochter und dem vierjährigen Sohn sei es nicht möglich gewesen, den steilen und rutschigen Steig zu Fuß ins Tal zu gehen. Viele Berufstätige sind so am Morgen von Hochgallmigg zu ihren Arbeitsplätzen gekommen.
In Hochgallmigg ist man eine solche Situation bereits gewöhnt - bereits im Sommer gab es eine längere Sperre, sagte Sandra Walser. Die Stimmung sei deshalb nicht schlecht. „Es kommt drauf an, wie lang die Sperre dauert“, so Mario Walser. Man sei noch ganz am Anfang. Den Kindern habe der Flug gefallen.
„Wir haben für eine Woche gepackt“, erklärt die Familie. Wann man wieder zurückkehren kann, ist derzeit wohl noch nicht abschätzbar.
Dieser Text stammt von der Tiroler Tageszeitung

