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8,8 Millionen Tonnen

„Meilenstein für uns“: Riesiges Vorkommen von Seltenen Erden in Europa entdeckt

Neodym-Fund in Russland
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Neodym gehört zu den 17 Metallen der Seltenen Erde. China gilt als wichtigster Lieferant der Weltproduktion - ein Fund in Norwegen könnte diese Abhängigkeit nun verringern.

In Norwegen hat ein Unternehmen ein riesiges Vorkommen Seltener Erden entdeckt. Die Rohstoffe sind für moderne Technologie von enormer Bedeutung.

Kassel – Ein norwegischen Bergbauunternehmen hat nach dreijähriger intensiver Forschung Anfang Juni einen sensationellen Fund verkündet: Ein massives Vorkommen Seltener Erden im sogenannten Fen-Komplex in der norwegischen Provinz Telemark. Es ist wahrscheinlich europaweit das größte seiner Art. Ein Geologe sieht darin einen „Meilenstein“. Auch im Harz suchen Forscher nach Seltenen Erden.

„Meilenstein für uns“: Bergbauunternehmen entdecken 8,8 Millionen Tonnen Seltene Erden

Die entdeckten Rohstoffe seien für moderne Technologie von entscheidender Bedeutung. Zunächst wurde nur ein geirnges Vorkommen vermutet, doch neue Untersuchungen haben ergeben, dass etwa 8,8 Millionen Tonnen dieser Metalle in der Lagerstätte vorhanden sind. Rare Earths Norway, das Bergbauunternehmen, das den Fund gemacht hat, erklärt in einer Mitteilung, dass eine unabhängige dritte Partei die signifikante Mineralressource bereits bestätigt hat.

„Dies ist ein Meilenstein für uns, der für die lokale Gemeinschaft in Nome, aber auch für Norwegen und Europa über Generationen hinweg von großer Bedeutung sein könnte“, so der Geologe Trond Watne. Die entdeckten Metalle, darunter Neodym, Terbium und Dysprosium, sind für moderne Technologien unverzichtbar. Sie werden für die Herstellung von Windkraftgeneratoren, Elektroautos, Displays, Akkus und Solarzellen benötigt.

Bergbauunternehmen plant ab 2030 mit Abbau von Rohstoff-Vorkommen zu beginnen

Obwohl diese Metalle streng genommen nicht selten sind und auch in Deutschland viele der 17 zu den Seltenen Erden zählenden Elemente relativ häufig vorkommen, ist ihre Gewinnung schwierig. Sie sind oft in Verbindungen in Erzschichten enthalten, was die Förderung komplex und oft sehr umweltschädlich macht. Rare Earths Norway plant, ab 2030 mit dem Abbau zu beginnen und verspricht „deutlich geringere Auswirkungen auf Klima und Umwelt“ im Vergleich zu herkömmlichen Wertschöpfungsketten für diese Metalle.

Der CEO des norwegischen Bergbauunternehmens ist überzeugt, dass der Fund und das damit verbundene Gewinnungsprojekt „das Potenzial und die Chance für Europa, in erstklassige Bergbau- und Verarbeitungsprojekte zu investieren, die unsere industriellen Wertschöpfungsketten sichern“, unterstreichen. Als Nächstes ist der Bau einer Pilotfabrik in der Nähe des kürzlich entdeckten Vorkommens geplant. Dort sollen neue Technologien getestet und die Verfahren zur Mineralverarbeitung verbessert werden. Allein in der ersten Phase werden Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Kronen (867 Millionen Euro) benötigt.

Bedarf von Seltenen Erden soll sich bis 2040 verdoppeln – bislang kamen rund 90 Prozent aus China

Die Nachfrage nach den in Norwegen gefundenen Rohstoffen nimmt stetig zu. Laut der Internationalen Energieagentur wird sich der Bedarf an diesen Rohstoffen bis 2040 verdoppeln, wenn die Mitgliedsstaaten das Emissionsziel verfolgen. Bereits jetzt warnt die Bundesregierung vor Rohstoff-Engpässen. Das Angebot an Seltenen Erden ist jedoch begrenzt und geografisch ungleich verteilt. Aktuell bezieht Europa etwa 90 Prozent seiner Seltenen Erden aus China, was zu einer erheblichen Abhängigkeit führt. Um diese Abhängigkeit zu reduzieren, suchen Länder weltweit nach eigenen Vorkommen.

2023 wurde in Schweden ein bedeutender Durchbruch erzielt: In der Per-Geijer-Lagerstätte nahe Kiruna wurde das bisher größte Vorkommen dieser Metalle in Europa entdeckt. Mit dem Fund in Norwegen könnte etwa zehn Prozent des EU-Bedarfs an Seltenen Erden gedeckt werden. (nbe/AFP)

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