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Winterchaos

Polarwirbel-„Split“ spült Antarktik-Kälte nach Deutschland: Eisregen, Schneesturm, „das volle Programm“

Die arktische Kälte vergangener Woche ist noch lange nicht das Ende dieses Winters: Am Montag spaltet sich der Polarwirbel und Schnee sorgt für Turbulenzen.

Kassel – Deutschland befindet sich derzeit in einer regelrechten Kälte-Klaue: Diese wird vor allem durch den Polarwirbel verursacht, der in Nordsibirien normalerweise für Temperaturen bis zu minus 80 Grad sorgt. Durch die Erderwärmung wird dieser nach Nordwesteuropa gedrückt und sorgt in Skandinavien schon länger für Extremtemperaturen bis minus 40 Grad.

Der Winter geht weiter: Gefrierender Schnee, Schneeverwehungen und Eisregen stehen an

Nachdem Experten letzte Woche die kälteste Nacht des Winters gemeldet hatten, wird es kommende Woche etwas milder. Laut dem Deutschen Wetterdienst wird es bewölkt und regnerisch bei Temperaturen zwischen 0 und 8 Grad. Im Süden gibt es Schneefall. Da aus Südwesteuropa mildere Luft nach Nordosten strömt und kalte Luft dagegen hält, kommt es Mitte der Woche dann zu einer sogenannten Luftmassengrenze.

Deutschland bleibt auch in den nächsten Tagen winterlich. (Symbolbild)

Das macht die Wetterlage schwer vorhersehbar. „Wer Schnee bekommt, wer Regen bekommt, das ist immer noch unklar“, sagt der Meteorologe Dominik Jung von wetternet. „Mittwoch, Donnerstag wird es sehr spannend. Zum Teil mit Eisregen, mit gefrierendem Regen, mit Schnee, mit Schneeverwehungen. Das volle Programm.“ Sicher ist aber, dass es turbulent wird. Jung warnt: Besonders am Mittwoch und Donnerstag könnte es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen.

Polarwirbel-Split: Nach arktischer Kälte könnte es auch im März zu winterlichen Temperaturen kommen

Der Winter ist also trotz der milderen Temperaturen noch lange nicht vorbei: Dem Meteorologen zufolge könne es auch nächste Woche wieder „richtig fett winterlich“ aussehen. Und das könnte auch im Februar und März noch der Fall sein. Denn das Abmildern der Minustemperaturen ist vermutlich nur die Ruhe vor dem Sturm.

Am Montag kommt es zu einem sogenannten „Full Split“ des Polarwirbels. Das ist ein Phänomen, bei dem der Polarwirbel in mehrere Einzelwirbel geteilt wird. Der Hauptwirbel soll über Nordeuropa bleiben, während der Nebenwirbel Richtung Kanada zieht.

Dieser Split wird voraussichtlich bis nächsten Donnerstag anhalten und dann in Richtung Nordpol zurückschnappen. Dieser Prozess wird auch „Snapback“ genannt und sorgt dafür, dass kalte Bodenluft aus der Antarktis nach Nordamerika und Europa gedrückt wird. Eine mögliche Folge ist dann, dass sich ein starker Hochdruck bildet, der hierzulande für einen Kälteeinbruch sorgt. Möglich ist aber auch, dass die arktische Luft stattdessen Nordamerika trifft und Deutschland der späte Wintereinbruch erspart bleibt. Die Folgen dieses Vorgangs treten meist erst zwei bis sechs Wochen später auf. Was letztlich passiert, bleibt also abzuwarten.

Im Süden der USA sorgt das Wetter schon jetzt für Chaos. Mehrere Menschen wurden dort vor Kurzem Opfer eines Tornados. (jus)

Rubriklistenbild: © Uli Deck/dpa/Archivbild

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