Bei Stau auf A10 südlich von Salzburg
Dreist durch die Rettungsgasse: Schlinge für Münchner Mini-Fahrerin zieht sich zu
Werfen/Salzburg – Diese dreiste Aktion sorgte für Wut und Empörung: Ein Münchner Mini fährt offenbar völlig schamlos durch die Rettungsgasse auf der A10. Die Salzburger Polizei ermittelt und nennt weitere Details:
Update, Freitag (11. August) - Polizei nennt weitere Details
Die Schlinge zieht sich immer weiter zu. Im Fall der Münchner Mini-Fahrerin, die dreist durch die Rettungsgasse auf der A10 bei Salzburg gefahren, ist die österreichische Polizei weiter am Ball. Wie die Beamten auf Nachfrage der „Bild“ erklärten, zeigten die Nachforschungen der Polizei Erfolge. Sprecher Aytunc Bahar: „Nach unseren Ermittlungen muss es am 17. Juli gegen 15 Uhr passiert sein.“ Nur mit genauer Angabe von Tatzeit und Tatort ist eine Anzeigeerhebung möglich.
Weiter sei die Polizei gerade dabei, Anzeige gegen die Mini-Fahrerin zu erstellen. „Die geht an die Bezirkshauptmannschaft, welche die Halterin anschreiben wird“, so Bahar. Die Münchnerin kann sich dann zum Sachverhalt äußern.
Erstmeldung
Rücksichtsloser Verkehrsteilnehmer sorgt für Empörung: Ein Auto mit Münchner Kennzeichen nutzt die gebildete Rettungsgasse auf der A10 südlich von Salzburg während eines Staus dreist, um an den anderen wartenden Fahrzeugen vorbeizuziehen. Das Video, das die fragwürdige Aktion zeigt, hat die Gemüter erhitzt und löste eine Welle der Empörung in den sozialen Medien aus. Und hat die Aufmerksamkeit der zuständigen Polizei erregt.
Tatort: A10 kurz vorm Helbersberger Tunnel
Das kurze Video, das auf dem Instagram-Account „munchner.gesindel“ veröffentlicht wurde, zeigt ein Mini-Cabrio mit Münchner Kennzeichen, das sich selbstherrlich einen Weg durch die Rettungsgasse bahnt. Der Salzburger Polizeisprecher Aytunc Bahar zu „Bild“: „Das Video stammt von der A10 kurz vorm Helbersberger Tunnel.“ Der liegt rund 50 Kilometer südlich von Salzburg bei der Ortschaft Werfen. Während alle anderen Verkehrsteilnehmer vorbildlich nach rechts und links auswichen, um eine freie Fahrspur für Rettungsfahrzeuge zu bilden, scheint der Fahrer des Mini-Cabrios die Rettungsgasse als kostenlose Überholspur zu betrachten.
Die Aufnahme löste einen wahren Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien aus. Nutzer des Instagram-Accounts „munchner.gesindel“ ließen ihrem Unmut freien Lauf. Forderungen nach einer harten Bestrafung wurden laut. Eine Nutzerin kommentierte: „Führerschein weg und hohe Geldstrafe!!!“. Ein anderer User zeigte sich entsetzt über das Verhalten und meinte: „Frechheit siegt!“.
Rettungsgasse dreist missbraucht: Diese Strafe droht
Die Polizei Salzburg hat inzwischen Anzeige gestellt. Laut Bahar kennt die Polizei die Halterin des Mini – weil im Video das Kennzeichen deutlich zu erkennen ist: „Die Zulassungsbesitzerin wurde schon ausgeforscht.“ Allerdings warnen die Beamten vor einer voreiligen Verurteilung, da es sich möglicherweise um einen Notfall gehandelt haben könnte. Dennoch steht die Aktion der Mini-Fahrerin im klaren Widerspruch zu den geltenden Verkehrsregeln und der Pflicht, im Falle eines Staus eine Rettungsgasse zu bilden.
Die Verkehrsregeln in Österreich sind eindeutig: Das Befahren einer Rettungsgasse ist untersagt und wird mit einer empfindlichen Geldstrafe geahndet. Wer sich in Österreich nicht an diese Vorschrift hält, muss mit einer saftigen Geldbuße von 726 Euro rechnen. In Deutschland sind die Strafen nicht ganz so hoch: Es drohen hier 240 Euro Bußgeld, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot. Geschieht dies zusätzlich mit einer Behinderung, sind es 280 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot; mit Gefährdung 300 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.
So könnte die Mini-Fahrerin noch davonkommen
Es könnte jedoch sein, dass die Mini-Fahrerin straffrei davon kommt, denn die Polizei braucht für eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige neben dem Tatort auch die genaue Tatzeit. Die österreichische Polizei hat laut „Bild“ einen Aufruf gestartet: Wer was zum Tatzeitpunkt weiß, soll sich bitte bei der österreichischen Dienststelle unter 0043-59 133 50 511 melden.
Die Diskussion um die angemessene Strafe für solche rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer wird sicherlich weitergehen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Aktionen zukünftig vermieden werden und die Verkehrsteilnehmer sich bewusst sind, dass eine funktionierende Rettungsgasse im Notfall Leben retten kann!
mh
