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Anpassungen von Papst Franziskus

Rekognition, Siegelring, letzte Worte: Was geschieht beim Tod eines Papstes?

Trauer um Papst Johannes Paul II.
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Trauernde Katholikinnen und Katholiken auf dem Sankt Petersplatz in Rom, vor der Beisetzung von Papst Johannes Paul II

Vereinfacht, straffer: Die Rituale nach dem Ableben eines Papstes wurden von Franziskus erst kürzlich modifiziert.

Rom – Auf Wunsch von Papst Franziskus wurde 2024 im „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ festgelegt, dass einige der auf den Tod eines Papstes folgenden Rituale vereinfacht werden sollen. „Die Feier des Begräbnisses des Bischofs von Rom soll somit den Glauben der Kirche an den auferstandenen Christus besser zum Ausdruck bringen... Der erneuerte Ritus sollte außerdem noch deutlicher betonen, dass das Begräbnis des Papstes das eines Hirten und Jüngers Christi ist und nicht das eines mächtigen Mannes dieser Welt“, so Erzbischof Diego Ravelli, der Verantwortliche für die liturgischen Feiern der Päpste, wie Vatikannews schreibt.

Papst Franziskus schwer krank: Er änderte Rituale für Todesfall erst vor Kurzem

Der Tod eines Papstes ist zugleich der Tod des Oberhaupts der katholischen Kirche, mit rund einer Milliarde katholischer Christen weltweit. Das Papsttum geht auf Jesus Christus zurück und steht damit in der Tradition einer über zweitausendjährigen, wechselvollen Geschichte – und Rituale wurden immer wieder aktualisiert. Zuletzt durch Papst Franziskus, der derzeit im Gemelli-Krankenhaus in Rom mit einer Lungenentzündung ringt. Auch ein Rücktritt des schwer kranken Franziskus wird nicht mehr ausgeschlossen.

Rekognition, Siegelring, Letzte Worte: Das passiert, wenn ein Papst stirbt?

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird der Tod des Papstes im Beisein von Ärzten festgestellt. Wie der Spiegel beschreibt, war es jedoch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vor allem die sogenannte Rekognition, die den Tod eines Papstes feststellen sollte. Dabei schlug der päpstliche Kämmerer, der sogenannte Carmelengo, dem Papst mit einem Hämmerchen leicht gegen die Stirn und rief ihn dreimal bei seinem Taufnamen. Blieb die Antwort aus, so wurde der Tod festgestellt.

Anschließend wird dem Papst der Siegelring abgenommen, der an die Aufgabe des Papstes als „Menschenfischer“ erinnern soll. Er wird laut katholisch.net in der ersten Kardinalssitzung nach dem Tod des Papstes zerbrochen, womit auch das Ende der Regentschaft besiegelt ist.

Drei Stationen nach dem Tod eines Papstes - das sind die Änderungen im Überblick

Aufgeteilt sind die Rituale laut Vatikannews in drei Stationen:

  1. Sarglegung im Haus des Verstorbenen: Hier soll den Anordnungen zufolge der Tod des Papstes in der Kapelle festgestellt werden und der Leichnam anschließend in einem Holzsarg aufgebahrt werden.
  2. Die letzte Audienz im Petersdom: Nach der Überführung des Leichnams können die Gläubigen am offenen Sarg Abschied nehmen - der nun nicht mehr auf einer erhobenen Position ausgestellt wird. Am Vorabend der Beerdigungsmesse wird der Sarg geschlossen. Hier findet auch die Totenmesse statt.
  3. Beisetzung am Begräbnisort: Auch hier sei die Liturgie gestrafft und angepasst worden. Der Papst werde nicht mehr automatisch in der Vatikanbasilika oder den Grotten von St. Peter beigesetzt. Papst Franziskus habe sich für die Kapelle „Santa Maria Maggiore“ ausgesprochen.

Glockenläuten, letzte Worte: So wird der Tod des Papstes bekannt gegeben

Nach dem Tod des Papstes läuten die Glocken aller katholischen Kirchen weltweit. Anschließend beginnen die „Novendiali“, die neuntägigen Trauerfeierlichkeiten in Rom, während derer Kardinäle aus der ganzen Welt für die Wahl des neuen Papstes nach Rom reisen. So wird der Nachfolger eines Papstes bestimmt.

Öffentlich werden auch immer die letzten Worte des Papstes, die von den Anwesenden überliefert werden. Es sind demnach meist Worte, die gottgefälliges Sterben dokumentieren sollen. Der zuletzt verstorbene emeritierte Papst Benedikt soll gesagt haben: „Jesus, ich liebe dich.“ Weil hier schon in vergangenen Zeiten unter Medien ein Wettlauf herrschte, wer den Tod des Papstes zuerst verkündete, soll es auch im Laufe der Geschichte schon mehrfach zu Missinformation gekommen sein – und der Tod des Oberhauptes der katholischen Kirche fälschlicherweise verkündet worden.

Einige der Rituale sind längst abgeschafft: Wie etwa das Entnehmen innerer Organe vor der Beisetzung, die noch bis zum Tod Leos XVI im Jahr 1903 üblich waren. Sie wurden vor der Einbalsamierung entnommen und separat in einer Urne beigesetzt, nahe des Trevibrunnens in der kleine Kirche St. Vincenzo und Anastasio. (kat)

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