Im Alter von 83 Jahren
„Friedlich verstorben“: Musiklegende ist tot – sein größter Hit brachte fast alle zum Tanzen
Mit Hits wie ‚Mas que nada‘ eroberte Sérgio Mendes die Welt. Nun ist die brasilianische Musiklegende im Alter von 83 Jahren gestorben.
Los Angeles – Sérgio Mendes, der Meister des Samba und Bossa Nova, hat mit seiner einzigartigen Mischung dieser beiden Musikstile einen unverwechselbaren Klang geschaffen. Seine Interpretation des Liedes „Mas que nada“ (übersetzt: „Was soll‘s?“) ist eine Ode an die Sorglosigkeit und Leichtigkeit, die in Brasilien weit verbreitet ist. Nun ist die brasilianische Musikikone im Alter von 83 Jahren in Los Angeles (USA) verstorben, wie seine Familie bekannt gab.
Familie verkündet Tod von Sérgio Mendes auf Instagram – Mit 83 Jahren „friedlich verstorben“
In einem Kondolenz-Posting auf seiner Instagram-Seite heißt es: Sérgio Mendes „ist am 5. September 2024 friedlich in Los Angeles verstorben. Er war 83 Jahre alt. Seine Frau und musikalische Partnerin der vergangenen 54 Jahre, Gracinha Leporace Mendes, war an seiner Seite, ebenso seine liebenden Kinder.“
Und weiter: „Mendes trat zuletzt im November 2023 in ausverkauften und wild begeisterten Häusern in Paris, London und Barcelona auf. In den letzten Monaten war seine Gesundheit durch die Auswirkungen von langfristigen COVID infrage gestellt worden. (...) Die Familie verarbeitet diesen Verlust und weitere Details zu Beerdigungs- und Gedenkgottesdiensten werden zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung gestellt.“
Große Trauer über den Tod von Sérgio Mendes in der Musikwelt
Brasilianische Musiker wie Gilberto Gil und Milton Nascimento sowie der amerikanische Trompeter Herb Alpert äußerten unter dem Foto mit der Aufschrift „in liebender Erinnerung“ ihre Trauer über den Verlust ihres ehemaligen Kollegen. „Sein Vermächtnis wird uns immer inspirieren“, stand in einem Beitrag auf Gils Instagram-Profil.
Alpert beschrieb Mendes als einen wahren Freund und außerordentlich talentierten Musiker, der die brasilianische Musik in all ihren Facetten mit Eleganz und Freude in die Welt getragen hat. Nascimento schrieb: „Es waren viele Jahre der Freundschaft, Partnerschaft und Musik, und er wird für immer in meinem Herzen bleiben“. Aber auch große internationale Künstler ehrten den Star. So schrieb John Legend: „Wir lieben dich, Sergio“.
Die beeindruckende Karriere von Sérgio Mendes startete in Brasilien
Seine Karriere begann der Musiker im Nachtleben im Rio der 1950er und 1960er Jahre, wo er mit seinem Trio in bekannten Musikbars spielte. „Ich war immer der Jüngste, beherrschte mein Instrument aber so gut wie die Alten“, erinnerte sich der Musiker mit dem markanten beigen Hut in einem Interview. In dieser Zeit entstand der Bossa Nova als neue Musikrichtung, Mendes vermischte ihn mit Sambaklängen und schuf so seinen ganz eigenen Stil. Jobim, der mit „The Girl from Ipanema“ früh weltberühmt wurde, nahm Mendes schließlich mit in die USA.
Abschied von einer Musiklegende: Sein Hit „Mas que nada“ stürmte die Charts
In den USA spielte er mit Frank Sinatra und trat in der Carnegie Hall auf. Mit der Gründung der Band Sérgio Mendes & Brasil ‚66 und dem Vertrag bei der Plattenfirma A&M Records legte er den Grundstein für seine Karriere. Mit „Mas que nada“ gelang ihm schließlich ein Welthit – ein Coversong nach der Originalversion von Jorge Ben Jor. Mendes schrieb selten eigene Songs, sondern interpretierte vor allem alte Lieder neu.
Im Laufe seiner Karriere spielte er mit Größen wie Black Eyed Peas-Sänger Will.i.am, Stevie Wonder, Justin Timberlake und Erykah Badu. Dabei entstand unter anderem eine Bossa-Nova-Hip-Hop-Version von „Mas que nada“, die weltweit die Charts stürmte. „Ich weiß nicht, wie ich das mache“, sagte Mendes damals der dpa. „Ich mache die Musik, die mir gefällt, die ich fühle, das ist eine sehr spontane Arbeit. Ich habe keine Formel für nichts.“
In seiner sechzigjährigen Laufbahn veröffentlichte er über 35 Alben, gewann drei Grammys und wurde 2012 für den Song „Real in Rio“, den Titelsong des Animationsfilms „Rio“, für einen Oscar nominiert.
Zuletzt erst trauerte die Musikwelt um einen US-Rapper – Er brach mitten bei einem Liveauftritt auf der Bühne zusammen. (dpa/jh)