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Alpenrepublik belegt zweiten Platz

Masern-Fälle steigen rasant: „Das ist dramatisch und beunruhigend – Österreich muss sich schämen“

Die beste Vorbeugung gegen Masern ist die Impfung. Obwohl einige Länder die Viruserkrankung beinahe ausgerottet haben, hinken Nationen in Europa hinterher.

München – Masern sind weltweit verbreitet und gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Das Virus wird nur von Mensch zu Mensch übertragen und können Experten zufolge aufgrund der möglichen Komplikationen gerade bei Kindern unter fünf Jahren und Erwachsenen gefährlich verlaufen. Das Bundesverfassungsgericht hat Beschwerden gegen die Masern-Impfpflicht für Kinder zurückgewiesen und sie für verfassungsgemäß erklärt. Seit März 2020 gibt es in Deutschland die Masern-Impfpflicht.

Nach dem Masernschutzgesetz müssen „alle nach dem 31. Dezember 1970 geborenen Personen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung betreut werden“, den von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Masern-Impfschutz nachweisen. Obwohl Masern durch eine hohe Durchimpfungsrate ausgerottet werden können, wurden der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge, seit Anfang 2023 in 17 Ländern Europas Masernfälle gemeldet. Die Zahl der Fälle lag bis Ende Februar sogar bereits über dem Niveau des Vorjahres. Auch Österreich verzeichnete zuletzt einen enormen Masern-Anstieg. Britische Behörden sind ebenfalls besorgt wegen der steigenden Zahl an Maserninfektionen.

Seit Anfang 2023 wurden schon in 17 Ländern der Europäischen Region der WHO Masernfälle gemeldet – in Österreich sind die Fälle zuletzt enorm gestiegen

Neue Masern-Fälle: Österreich belegt europaweit den zweiten Platz

Nach Angaben der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sind seit 2023 insgesamt 192 bestätigte Fälle von Masern durch das epidemiologische Meldesystem (EMS) gemeldet worden. Damit belegt das Land europaweit nach Rumänien den zweiten Platz bei der Durchseuchungsrate, schreibt Heute.at.

Laut der WHO wurden die weltweit höchsten Fallzahlen von März 2022 bis Februar 2023 aus der Russischen Föderation, Tadschikistan und der Türkei gemeldet. Seit Anfang 2023 stieg die Zahl der Fälle auch in Österreich, Serbien, dem Vereinigten Königreich und anderen Ländern.

„Das ist dramatisch und beunruhigend. Österreich muss sich hier wirklich schämen“, zitiert das Nachrichtenportal Rudolf Schmitzberger, Wiener Kinderarzt und Leiter des ÖÄK-Referates für Impfangelegenheiten. Schließlich sei es in dem riesengroßen Land wie den USA gelungen, die Masern fast auszurotten. „Das ist für uns, relativ kleines Land, schon sehr bedenklich, vor allem deshalb, weil es sich um eine Erkrankung handelt, die durch eine Impfung leicht auszurotten wäre“, so Schmitzberger weiter.

Masern: Diese Symptome treten bei einer Infektion auf

Laut MSD Manual erfolgt eine Ansteckung des Virus über „das Einatmen infektiöser Tröpfen (Tröpfcheninfektion), die an Masern erkrankte Menschen beim Sprechen, Husten und Niesen absondern“. Auf Oberflächen kann das Virus bis zu zwei Stunden überleben.

Diese Viren und Bakterien machen uns krank

Eine mit Coronaviren befallene Zelle
Ende 2019 wurde zum ersten Mal über das Coronavirus Sars-CoV-2 berichtet. Zuerst nur in China diagnostiziert, breitete sich die durch Coronaviren ausgelöste Krankheit Covid-19 weltweit aus. Die Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit etwa 1.900.000 Todesopfer gefordert. Auf der Darstellung oben ist eine menschliche Zelle (grün) zu sehen, die mit Coronaviren (gelb) infiziert ist.  © Niaid/dpa
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat.
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat. © dpa
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch. © dpa
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff.
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff. © dpa
Grippe Virus
Grippe Virus: Antigene (gelbe und blaue Antennen) sitzen auf einer doppelten Fettschicht, die sich um die Erbsubstanz im Inneren schließt. Mit der Vermischung verschiedener Virentypen entstehen neue Erbsubstanzen und damit auch Antigene. © dpa
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus.
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus. © dpa
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16)
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16): Schnupfen verbreitet sich weltweit durch Rhinoviren. © dpa
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung.
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung. © dpa
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen.
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen. © dpa
Auslöser der Tuberkulose sind Bakterien (Mycobacterium tuberculosis)
Tuberkulosebakterium Mycobacterium tuberculosis: Die auch als Schwindsucht bekannte Krankheit ist, obwohl sie heutzutage als heilbar gilt, eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. © dpa
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz.
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz. © dpa

Typische Symptome sind:

  • Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen der Bindehaut.
  • Ausschlag an der Mundschleimhaut (Koplik-Flecken).
  • Masern-typischer Hautausschlag mit Juckreiz nach drei bis vier Tagen, angefangen am Kopf.
  • Schuppung der Haut beim Abklingen der Symptome.
  • Quelle: MSD Manual, AGES

Es können zusätzliche Infektionen wie eine Mittelohrentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung und Durchfälle vorkommen. Wer an Masern erkrankt ist, sollte unbedingt Bettruhe einhalten. Eine Infektion führt zu einer vorübergehenden Immunschwäche, die Monate bis möglicherweise Jahre andauern kann. Eine spezifische Therapie zur Behandlung einer Maserninfektion bestehe laut AGES nicht. Ausreichend Flüssigkeit und fiebersenkende Medikamente können die Symptome jedoch lindern.

Masern: WHO warnt weiterhin vor wieder eingeschleppter Virusinfektion

„Alle Länder, auch diejenigen, die nachweislich die endemische Übertragung der Masern eliminiert haben, müssen im Hinblick auf die mögliche Einschleppung und Verbreitung dieser hochansteckenden Krankheit wachsam sein“, erklärte Dr. Jose Hagan, Leiter des Programms Impfpräventable Krankheiten und Immunisierung bei WHO/Europa. Eine Herdenimmunität greift laut dem Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) erst ab einer Durchimpfungsrate von 95 Prozent.

Zu Beginn der kalten Jahreszeit nimmt auch die Anzahl von Atemwegserkrankungen in Deutschland wieder deutlich zu. (vw)

Rubriklistenbild: © Julian Stratenschulte/ dpa

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