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„Es war schrecklich“

Luxusyacht „Bayesian“ geht in nur 60 Sekunden unter: Überwachungsvideo zeigt dramatische Momente

Der Untergang der „Bayesian“ forderte mehrere Menschenleben. Nun zeigt ein Video die dramatischen Momente kurz vor dem Sinken der Yacht.

Santa Flavia – Die Tragödie um die Segelyacht „Bayesian“, die vor der sizilianischen Küste gesunken ist, dauert an. Spezialtaucher haben es mittlerweile geschafft, in den Rumpf des Schiffes einzudringen. Am Nachmittag des 21. August wurde bekannt, dass mehrere Tote im Inneren des Schiffes entdeckt wurden. Unter den Opfern des Unglücks befanden sich auch der Yacht-Eigentümer und Tech-Milliardär Mike Lynch sowie seine Tochter Hannah. Ein kürzlich aufgetauchtes Überwachungsvideo zeigt die dramatischen Augenblicke vor dem Untergang der Luxusyacht.

Überwachungsvideo aufgetaucht: Es zeigt Luxus-Yacht „Bayesian“ inmitten stürmischer See

Die Staatsanwaltschaft Termini Imerese konnte ein Video einsehen, das von den Kameras einer Ufer-Villa aufgezeichnet wurde. Die Bilder zeigen die Yacht „Bayesian“, die in der rauen See hin und her geschaukelt wird. Die Luxus-Yacht kämpft sichtlich mit den Auswirkungen des Sturms auf das Meer. Eine Tatsache, die der Wetter-Experte Jörg Kachelmann äußerst kritisch bewertet. Am Ende verliert sie diesen Kampf.

Der Eigentümer der Villa beobachtete die dramatischen Ereignisse rund um die „Bayesian“. Er berichtete der italienischen Nachrichtenagentur Ansa, wie unglaublich schnell die Yacht sank. „In nur 60 Sekunden kann man sehen, dass das Schiff verschwindet. Man kann sehr gut sehen, was passiert. Es gab nichts, was man für das Boot tun konnte. Es verschwand in sehr kurzer Zeit“, so der Besitzer der Villa.

Ein Ausschnitt des Überwachungsvideos: Im roten Kreis die in Seenot geratene „Bayesian“ – kurz danach sinkt die Yacht.

Überlebende berichten von Yacht-Untergang – „Es war schrecklich“

Für die Menschen an Bord blieb kaum Zeit, sich vor dem Untergang in Sicherheit zu bringen. Es steht fest: Nicht alle konnten sich lebend retten. Und den Überlebenden ist bewusst, dass sie großes Glück hatten, bei dem Unglück nicht ums Leben gekommen zu sein. „Es ist ein Wunder, dass wir leben“, äußerten die beiden Crewmitglieder Leah Randall und Kaja Chichen laut Ansa nach ihrer Rettung. „Es war schrecklich.“

Das letzte Foto der „Bayesian“ – Bilder des tragischen Yacht-Unglücks vor Italien

Yacht-Drama vor Sizilien. 22 Urlauber waren an Bord des Luxus-Segelboots, das am Montagmorgen (19. August) bei einem schweren Unwetter in Italien sank.
Yacht-Drama vor Sizilien. 22 Urlauber waren an Bord des Luxus-Segelboots, das am Montagmorgen (19. August) bei einem schweren Unwetter in Italien sank. © Vigili del Fuoco
„Das Boot ist einfach verschwunden“, berichten Fischer aus Palermo. Die „Bayesian“ sank gegen 4 Uhr morgens, am Tag darauf suchen Boote, Taucher und Helikopter nach Überlebenden.
„Das Boot ist einfach verschwunden“, berichten Fischer aus Palermo. Die „Bayesian“ sank gegen 4 Uhr morgens, am Tag darauf suchen Boote, Taucher und Helikopter nach Überlebenden. © Lucio Ganci/picture aliiance/dpa/AP
Tische, Schirme, Stühle und Blumentöpfe fliegen beim Unwetter in Palermo durch die Luft. Auf dem Wasser verursachte der Sturm wohl einen Tornado.
Tische, Schirme, Stühle und Blumentöpfe fliegen beim Unwetter in Palermo durch die Luft. Auf dem Wasser verursachte der Sturm wohl einen Tornado. © BAIA Santa Nicolicchia
Etliche Rettungskräfte sind am Einsatz in Italien beteiligt. Ambulanz und Polizei stehen am Ufer von Porticello bereit.
Etliche Rettungskräfte sind am Einsatz in Italien beteiligt. Ambulanz und Polizei stehen am Ufer von Porticello bereit.  © Igor Petyx/Imago
Rettungskräfte bergen die Leiche eines der Opfer des unter britischer Flagge fahrenden Schiffes „Bayesan“. Es handelt sich laut Medienberichten um den Koch des Urlauberschiffs. Sechs weitere Menschen bleiben vermisst.
Rettungskräfte bergen die Leiche eines der Opfer des unter britischer Flagge fahrenden Schiffes „Bayesan“. Es handelt sich laut Medienberichten um den Koch des Urlauberschiffs. Sechs weitere Menschen bleiben vermisst. © Lucio Ganci/picture alliance/dpa/AP
Unter den Vermissten ist laut britischen Medien der Tech-Milliardär Mike Lynch, auch bekannt als „englischer Bill Gates“. Ihm soll die gesunkene Yacht gehört haben.
Unter den Vermissten ist laut britischen Medien der Tech-Milliardär Mike Lynch, auch bekannt als „englischer Bill Gates“. Ihm soll die gesunkene Yacht gehört haben. © BEN GURR/ POOL/AFP
Tauchteams suchen nach der versunkenen Yacht. Laut Feuerwehr liegt sie in rund 50 Metern Tiefe. Es wird befürchtet, dass Passagiere während des Unwetters in den Kabinen waren und von den Wassermassen eingeschlossen wurden, als die „Bayesian“ sank.
Tauchteams suchen nach der versunkenen Yacht. Laut Feuerwehr liegt sie in rund 50 Metern Tiefe. Es wird befürchtet, dass Passagiere während des Unwetters in den Kabinen waren und von den Wassermassen eingeschlossen wurden, als die „Bayesian“ sank. © Vigili del Fuoco
Überlebende schildern dramatische Szenen vom Kentern der Luxus-Yacht. Eine Frau berichtet, ihre Tochter sei ihr in den Fluten erst entglitten, doch dann habe sie sie „fest umarmt“ und schließlich wurden beide gerettet. Insgesamt 15 Personen wurden am Morgen von der Küstenwache und freiwilligen Helfern an Land gebracht.
Überlebende schildern dramatische Szenen vom Kentern der Luxus-Yacht. Eine Frau berichtet, ihre Tochter sei ihr in den Fluten erst entglitten, doch dann habe sie sie „fest umarmt“ und schließlich wurden beide gerettet. Insgesamt 15 Personen wurden am Morgen von der Küstenwache und freiwilligen Helfern an Land gebracht.  © Vigili del Fuoco
Die Staatsanwaltschaft von Termini Imerese leitete noch am Montag Untersuchungen zum Bootsunglück vor Palermo ein. Unter anderem wurden die Überlebenden, darunter der Kapitän, vernommen.
Die Staatsanwaltschaft von Termini Imerese leitete noch am Montag Untersuchungen zum Bootsunglück vor Palermo ein. Unter anderem wurden die Überlebenden, darunter der Kapitän, vernommen.  © Vigili del Fuoco
Derweil geht die Suche nach den Vermissten weiter. Mit jeder Stunde schrumpft allerdings die Hoffnung der Feuerwehr, Menschen lebend zu finden. Es bleibt, auf kleine Wunder zu hoffen.
Derweil geht die Suche nach den Vermissten weiter. Mit jeder Stunde schrumpft allerdings die Hoffnung der Feuerwehr, Menschen lebend zu finden. Es bleibt, auf kleine Wunder zu hoffen. © Vigili del Fuoco
Das ist das letzte Foto der „Bayesian“, bevor sie am Montagmorgen bei einem Unwetter vor Sizilien versank. Am Abend zuvor hatte die Urlaubsgruppe an Bord noch eine Party gefeiert. Ein Barkeeper aus Bagheria fotografierte das hell erleuchtete Schiff am Sonntagabend gegen 22 Uhr.
Das ist das letzte Foto der „Bayesian“, bevor sie am Montagmorgen bei einem Unwetter vor Sizilien versank. Am Abend zuvor hatte die Urlaubsgruppe an Bord noch eine Party gefeiert. Ein Barkeeper aus Bagheria fotografierte das hell erleuchtete Schiff am Sonntagabend gegen 22 Uhr. © Fabio la Bianca
Die Suche nach dem britischen Technologiemagnaten Mike Lynch geht weiter, nachdem die „Bayesian“ vor Sizilien gesunken ist. Italienische Rettungskräfte, die Feuerwehr und die Küstenwache sind im Einsatz. Hubschrauber unterstützen die Suche auf Hochtouren.
Die Suche nach dem britischen Technologiemagnaten Mike Lynch geht weiter, nachdem die „Bayesian“ vor Sizilien gesunken ist. Italienische Rettungskräfte, die Feuerwehr und die Küstenwache sind im Einsatz. Auch Hubschrauber unterstützen die Suche. © Fotogramma/IPA/ABACAPRESS/IMAGO
Die Leichen von fünf der bislang sechs Vermissten nach dem Yacht-Unglück wurden im Wrack entdeckt. Vier Körper konnten am Mittwoch (21. August) geborgen werden. Dabei handelt es sich um zwei Ehepaare.
Die Leichen von fünf der bislang sechs Vermissten nach dem Yacht-Unglück wurden im Wrack entdeckt. Vier Körper konnten am Mittwoch (21. August) geborgen werden. Dabei handelt es sich um zwei Ehepaare. © Jonathan Brady/dpa
Der fünfte Leichensack wird im Hafen von Porticello von Rettungskräften an Land gebracht, die nach den sechs Touristen suchen, die vermisst werden, nachdem die Luxusyacht Bayesian am Montag in einem Sturm gesunken war, während sie etwa eine halbe Meile vor der sizilianischen Küste festgemacht hatte.
479004340.jpg © Jonathan Brady/picture alliance/dpa
Das Aufgebot der Einsatzkräfte vor der Küste von Palermo war enorm. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich unter anderem so schwierig, weil den Tauchern am Grund nach dem Abtauchen in 50 Meter Tiefe nur zehn Minuten zum Arbeiten blieben. Ein Tauchroboter unterstützte.
479037496.jpg © Salvatore Cavalli/picture alliance/dpa/AP
Ein Boot mit einem Tauchteam macht sich am vierten Tag der Such- und Bergungsaktion auf den Weg zur Bayesian. Eine weitere Leiche wurde geborgen. Vermutlich handelt es sich um den britischen Milliardär Mike Lynch oder dessen 18-jährige Tochter.
Ein Boot mit einem Tauchteam machte sich am vierten Tag der Such- und Bergungsaktion auf den Weg zur Bayesian. Eine weitere Leiche wurde geborgen. Vermutlich handelt es sich um den britischen Milliardär Mike Lynch oder dessen 18-jährige Tochter. © Jonathan Brady/dpa

Während 15 der 22 Personen an Bord kurz nach dem Unglück von einem deutschen Kapitän gerettet werden konnten, wurde die Yacht für mehrere Menschen zur tödlichen Falle. Das Wrack der rund 50 Meter langen „Bayesian“ liegt noch in einer Tiefe von 49 Metern auf dem Meeresboden. Nach Angaben der Feuerwehr liegt das Schiff auf der Seite, was die Unterwasserarbeiten erschwert. Die „Bayesian“ sank am frühen Montagmorgen (19. August) bei einem heftigen Unwetter mit starken Winden vor dem Hafen von Porticello, nicht weit von Palermo entfernt.

Anfangs wurden sieben Menschen vermisst, später wurde eine Leiche im Wasser entdeckt. Bei der Suche nach den sechs Vermissten wurden am Mittwoch (21. August) vier weitere Todesopfer geborgen. (kh)

Rubriklistenbild: © Independent Photo Agency Int./Fotogramma/Imago

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