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„Auf den ersten Blick sehr überzeugend“

Neue bedrohliche Tierart im Pazifik entdeckt? Video verbreitet sich

Auf TikTok verbreitet sich das Video einer Kreatur, die vielen einen Schrecken einjagt. Zwei Experten erklären, worum es sich handelt.

Düstere Melodie, mehrere Menschen auf einem Schiff, in ihrer Mitte eine riesige Kreatur mit spitzen Zähnen und Stacheln auf dem Rücken. Über 67 Millionen User haben dies Video auf TikTok angesehen, geliked und geteilt. Die Person, die das Video auf ihrem Account hochgeladen hat, schreibt dazu: „Wenn du das fängst, was machst du dann?“

Der Geo-Tag ist im Pazifik gesetzt, unter dem Video verwendet die Person Hashtags wie #Tiefseetauchen und #GigantischeMeereskreaturen. Beim schnellen Scrollen durch TikTok lässt zunächst nur ein Hinweis darauf schließen, dass das Video nicht echt ist: der Name des Accounts.

@strangeai You catch this what do you do? 🫣 #fantasy #horror #oddities #cryptids #deepseafishing #fishingdiscoveries #giantseacreatures ♬ Rise up Dead Man (Instrumental) - Port Sulphur Band

Video von Tiefsee-Kreatur aus dem Pazifik verbreitet sich auf TikTok

Das Video stammt vermutlich ursprünglich von einem Account namens „StrangeAI“. Am Namen könnten die Nutzerinnen und Nutzer auf TikTok also ziemlich schnell erkennen, dass die Kreatur nicht echt ist und offenbar mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurde. Doch das Video der Kreatur, die Ähnlichkeit mit dem Basilisken aus „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ hat, verbreiten weitere Accounts, deren Name nicht so einfach auf KI schließen lässt.

Ein amerikanischer TikToker mit 13,5 Millionen Followern names Jordan teilt das Video und spricht davon, dass wir uns fragen sollten, wo die Kreatur herkomme. „Ich dachte, es muss Fake sein. Aber dann habe ich die Bewegung der Nasenlöcher gesehen“, sagt der TikToker. Und wir hätten immerhin nur fünf Prozent der Meere erforscht.

Ein Video mit einer gigantischen Kreatur verbreitet sich auf TikTok. Es ist Fake und mit KI erstellt.

KI-Experten entlarven Fake-Video anhand mehrerer Fehler

„Auf den ersten Blick sehen solche Videos sehr überzeugend aus und man könnte den Eindruck bekommen, dass es sich eher um animatronische Puppen oder Computeranimationen (CGI) handelt“, sagt Marco Huber BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. Er ist KI-Experte, Abteilungsleiter der Bild- und Signalverarbeitung am Fraunhofer-Institut in Stuttgart und hat sich das Video für uns näher angeschaut.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um einen KI-generierten Inhalt handelt“, sagt Huber. „Wenn man genauer hinschaut, entdeckt man Artefakte und Fehler, die typisch für derzeitige KI-generierte Inhalte sind“. KI-Experte Björn Ommer von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München stimmt zu: „Dass dieses sehr kurze Video zumindest mittels KI bearbeitet wurde, zeigt sich an verschiedenen Stellen. Das Gesicht der vierten Person rechts vorne wächst aus der Verdeckung durch die Person davor.“ Die Hände der ersten Person auf der rechten Seite und wie ihre Haare fielen, wirke zudem unnatürlich, sagt er BuzzFeed News Deutschland.

„Darum hasse ich KI“ kritisieren Nutzer auf TikTok – Experte hat Tipps

Solche Hinweise auf KI entdeckt Huber in vielen Videos von „StrangeAI“. Der Experte hat den Tipp, auf unnatürliches physisches Verhalten von Objekten zu achten. Und: „Die Gliedmaßen der Monster bewegen sich unnatürlich, Stachel verschwinden vor dem Hintergrund spontan und tauchen dann wieder auf und Hände von Menschen sehen seltsam aus“, erklärt er.

Der Schattenwurf passt nicht zum Objekt und an der Hand rechts im Bild fehlen Finger.

„Darum hasse ich KI. Jetzt habe ich noch mehr Angst vor dem Ozean und weiß nicht mehr, was echt ist und was nicht“, kommentiert eine Nutzerin auf TikTok. Eine andere schreibt: „KI nimmt mich auseinander, weil ich alles glaube“.

KI-Modelle werden immer besser darin, täuschend echte Bilder und Videos zu erstellen. Mit der Optimierung von KI steigt auch die Gefahr von Fake News und Desinformationen – vor allem im Netz, wo sich solche Videos rasend schnell und teilweise ohne Kennzeichnung verbreiten. Um das zu verhindern, haben wir hier Merkmale gesammelt, auf die Sie achten sollten, um KI-Fakes zu erkennen.

Rubriklistenbild: © Screenshot/TikTok/strangeai

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