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Hälfte der Krebs-Patienten betroffen

Krebs-Patienten leiden häufig an Depressionen – Studie offenbart Einfluss die Therapie

Krebspatienten leiden häufig unter Angst und Depression. Eine Studie zeigt, dass dies die Behandlungsergebnisse und die Chance aufs Überleben beeinflusst.

Hamm – Jährlich erkranken Hunderttausende an Krebs, und die Krankheit fordert viele Todesopfer. Und Forscher warnen, dass die Zahl der Krebs-Todesfälle noch weiter ansteigen könnte. Einige Risikofaktoren, wie das Rauchen, sind bekannt und vermeidbar. Ein EU-Land hat bereits Einweg-E-Zigaretten verboten. Ein bisher kaum beachteter Faktor ist die mentale Gesundheit. Laut einer Studie hat sie auch großen Einfluss auf den Erfolg einer Krebs-Behandlung.

Forscher fanden Hinweise, dass Depression den Behandlungserfolg bei Krebs beeinflussen

„Schätzungen zufolge leiden mehr als 50 Prozent der Krebspatienten unter erheblichen emotionalen Problemen“, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa und zitiert Gabriella Pravettoni vom Europäischen Institut für Onkologie. Diese emotionalen Belastungen beeinflussen sowohl die Behandlung als auch die Überlebenschancen der Betroffenen. Eine kürzlich im Fachmagazin Nature veröffentlichte Studie zeigt, dass emotionaler Stress den Erfolg einer Krebsbehandlung beeinträchtigen kann.

Die Hälfte der Krebs-Patienten leidet unter Angst oder Depressionen, das wirkt sich auf den Erfolg der Behandlung aus. (Symbolbild)

Die Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen emotionalem Stress und der Wirksamkeit der Behandlung bei Lungenkrebspatienten. Von den 227 Teilnehmern litten fast die Hälfte zu Beginn an Symptomen wie Angst oder Depression. Frühere Studien deuteten bereits darauf hin, dass chronischer Stress die Metastasenbildung bei Krebs fördern kann.

Krebs und Psyche: Neue Studie zeigt alarmierende Zusammenhänge

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Patienten mit emotionalem Stress schlechtere Behandlungsergebnisse hatten:

  • Sie lebten durchschnittlich kürzer ohne Fortschreiten der Krankheit (7,9 Monate gegenüber 15,5 Monate bei den Patienten ohne Stress).
  • Die Erfolgsrate der Behandlung war niedriger (46,8 % gegenüber 62,1 %).
  • Auch die 2-Jahres-Überlebensrate war bei den Patienten mit emotionalem Stress geringer (46,5 % gegenüber 64,9 %).

Die Forscher stellten zudem fest, dass Patienten mit emotionalem Stress erhöhte Cortisolwerte im Blut aufwiesen, was mit schlechteren Überlebenschancen korrelierte. Auch die Lebensqualität der Betroffenen war durch den Stress beeinträchtigt. Selbst nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung bleibt die psychische Gesundheit oft beeinträchtigt. Eine Untersuchung zeigt klare Zusammenhänge zwischen psychischen Erkrankungen und dem Überleben nach der Therapie.

Zehn Krebsarten mit den geringsten Überlebenschancen

Menschliche Körper
Das Mesotheliom zählt zu den tödlichsten Krebsarten. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei nur knapp über zehn Prozent. Beim Mesotheliom handelt es sich um einen seltenen Tumor des Weichteilgewebes. Überwiegend Männer im höheren Lebensalter sind davon betroffen. Diagnostiziert wird er meistens im Brustfell, seltener im Bauchfell.  © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO
Menschlicher Körper mit Bauchspeicheldrüse
Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Pankreaskrebs gilt als eine der tödlichsten Krebsarten überhaupt. Nur etwa sieben bis acht Prozent der Patienten überleben die ersten fünf Jahre nach einer Diagnose. Häufig wird der Tumor zu spät erkannt und bildet Metastasen. Zudem kommt er oftmals nach einer Therapie wieder zurück. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO
Leber
Auch wenn Leberkrebs relativ selten ist, so gehört er dennoch wegen seiner schlechten Prognose zu den häufigsten Krebstodesursachen. In Deutschland treten rund 9.500 neue Fälle im Jahr auf, bei ungefähr 8.000 Todesfällen. Das relative 5-Jahres-Überleben sowohl bei Männern als auch bei Frauen liegt bei etwa 15 Prozent. Die Prognose hängt dabei vom Zustand der Leber und vom Stadium der Krebserkrankung ab. © Science Photo Library/IMAGO
Person hält Zigarette in der Hand
Rauchen bzw. Tabakkonsum ist der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs, dessen Prognose in der Regel ebenfalls ungünstig ist. Laut RKI liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei Frauen bei rund 21 Prozent, bei Männern bei rund 15 Prozent. Auch hier unterscheiden sich die Überlebensaussichten jedoch deutlich nach dem Stadium der Krebserkrankung. Allerdings wird Lungenkrebs meist spät entdeckt, da er im frühen Stadium meist keine Beschwerden verursacht.  © ETfoto/IMAGO
Frau hält Modell von Gehirn in Händen
Das zentrale Nervensystem (ZNS) befindet sich im Schädel und im Wirbelkanal in der Wirbelsäule. Es umfasst alle Nerven und Nervenbahnen im Gehirn und Rückenmark. Krebserkrankungen des ZNS betreffen zu 95 Prozent das Gehirn, während sich die restlichen fünf Prozent auf vier Bereiche verteilen: das Rückenmark, Hirn- und Rücken­marks­häute und Hirn­nerven. Krebserkrankungen des ZNS zählen zu den gefährlicheren Krebsarten. Bei Männern liegt demnach die relative 5-Jahres-Überlebensrate für bösartige ZNS-Tumore bei 21 Prozent, für Frauen bei 24 Prozent. Trotz Forschung sind die genauen Ursachen für die verschiedenen Hirntumore weitgehend unklar. Über die Risikofaktoren ist deshalb wenig bekannt.  © Mareen Fischinger/IMAGO
Person hält sich Hände an Bauch
Gallenblasenkrebs und Gallengangkrebs kann sich unter anderem durch Bauchschmerzen im oberen Bauch bemerkbar machen. Schuld daran sind bösartige Tumore in der Gallenblase beziehungsweise in den Gallenwegen. Nur wenige Patienten mit der Krebserkrankung sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten bei bösartigen Tumoren der Gallenblase und der Gallenwege betragen bei Männern 20 Prozent und für Frauen 17 Prozent und sind damit relativ niedrig. © Iordache Magdalena/IMAGO
Speiseröhre
Auch der Speiseröhrenkrebs zählt zu den Krebsarten mit ungünstigen Überlebensaussichten. Mit einer Rate von circa 90 Prozent ist er bezogen auf die Mortalitätsrate (Anzahl der Gestorbenen im Verhältnis zu den Erkrankten) mit am tödlichsten. Jedoch ist die Anzahl der Erkrankten bei dieser Krebsart auch niedriger. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt für Männer bei 22 Prozent, für Frauen bei 24 Prozent. Alkohol, Rauchen und Übergewicht zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren. © Science Photo Library/IMAGO
Frau bekommt Magenspiegelung
Die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchung, um einen Magentumor feststellen zu können, ist die Magenspiegelung (Gastroskopie). Da die Krebserkrankung häufig erst spät erkannt wird, ist sie meist nicht mehr heilbar. Das macht die Prognose der Lebenserwartung bei Magenkrebs relativ ungünstig. Fünf Jahre nach der Diagnose lebt etwa nur noch ein Drittel der Betroffenen. Zwar haben sich laut RKI die Überlebensaussichten in letzter Zeit verbessert. Allerdings bleiben sie im Vergleich zu anderen Krebsarten immer noch ungünstig. Bei Frauen liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate demnach bei 37 Prozent, für die Männer bei 34 Prozent. © Kzenon/IMAGO
Eierstock
Eierstockkrebs ist um ein Vielfaches tödlicher als beispielsweise Brustkrebs. Laut RKI sind die Überlebensaussichten von Patientinnen mit Eierstockkrebs relativ schlecht. Aktuell liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei 42 Prozent. Je früher die Krankheit jedoch erkannt wird, desto besser sind die Überlebenschancen. Da die Symptome allerdings unspezifisch sind, ist eine Früherkennung des sogenannten Ovarialkarzinoms kaum möglich. So überleben nur knapp 50 Prozent der betroffenen Frauen nach fünf Jahren mit dem Krebs. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO
Knochenmark
Eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks wird als Multiples Myelom bezeichnet. Dabei stellt es eine bösartige Vermehrung Antikörper produzierender Plasmazellen dar. Die Erkrankung tritt meist zuerst im Knochenmark auf, wo sie häufig mehrere Erkrankungsherde (z.B. Knochenbrüche, Blutbildveränderungen) bildet. Mit einer relativen 5-Jahres-Überlebensrate von 54 Prozent bei Frauen und 56 Prozent bei Männern ist auch ihre Prognose eher ungünstig. So ist mit einer dauerhaften Heilung in der Regel nicht zu rechnen. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO

Weitere Forschung ist notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen. Dennoch deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass die mentale Gesundheit einen Einfluss auf die körperliche Gesundheit hat. Forschende der Charité entdeckten kürzlich, dass ein Trauma ein Demenz-Risikofaktor ist, der viele Menschen betrifft. (kiba)

Rubriklistenbild: © Emmi Korhonen/dpa

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