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Kampusch: Schwerer Weg ins normale Leben

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Kampusch hat einen schweren Weg vor sich.

Hamburg - Das Entführungsopfer Natascha Kampusch (21) hat knapp dreieinhalb Jahre nach ihrer Flucht aus der Gefangenschaft weiterhin große Probleme, ins normale Leben zurückzufinden.

“Ich lebe ganz zurückgezogen und zeige mich kaum in der Öffentlichkeit“, sagte Kampusch am Montag in Hamburg bei der Vorstellung einer TV- Dokumentation über die acht Jahre im Verlies ihres Entführers. In ihrer österreichischen Heimat schlage ihr viel Missgunst und Aggressivität entgegen, die Medien seien penetrant. “Ein österreichischer Journalist hätte gleich etwas Unangenehmes, Intimes gefragt“, im Unterschied zur recht ruhigen und geordneten Pressekonferenz in Hamburg, sagte sie. Andere zu kritisieren und schlecht zu machen, “das ist so eine Wiener Mentalität“.

Dennoch wolle sie dort bleiben: “Wien ist meine Heimatstadt“, sagte Kampusch. Auf die Frage nach Freunden, antwortete sie: “Das ist natürlich auch sehr schwer.“ Sie habe ja keine normale Sozialisation gehabt, in der sie Freundschaften aufbauen konnte, aber: “Ich hab' schon fast so Leute, die man als Freunde bezeichnen könnte, gewonnen.“ Und dann sei da noch ihre Familie: “Ich habe regelmäßigen Kontakt zu meiner Familie, aber nicht zu eng.“ Jeder Mensch sollte auf eigenen Füßen stehen, sagte Kampusch, die sich nicht gerade begeistert zeigte, als ihre Mutter vor zwei Jahren ein Buch über die Zeit ohne ihre Töchter veröffentlichte.

Erstmals nach ihrer Flucht vor mehr als drei Jahren soll Natascha Kampusch die Mutter ihres Entführers Wolfgang Priklopil treffen. “In den nächsten zwei Monaten soll ein Kontakt zustande kommen“, sagte die 21-jährige Kampusch.

Die vorgestellte Dokumentation “Natascha Kampusch - 3096 Tage Gefangenschaft“ läuft am 25. Januar 2010 um 21.00 Uhr in der ARD.

dpa

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