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Swing States, Safe States, Auszählung

Kampf ums Weiße Haus: Die wichtigsten Fragen rund um die US-Wahl

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump.
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Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump.

Das Rennen ums Weiße Haus geht in die letzte Phase: Trump oder Harris? Wer wird der nächste Präsident oder die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten? Wann wird es erste Ergebnisse geben? Und warum sind die Swing States so wichtig? Wir haben die wichtigsten Antworten im Überblick.

So spannend war es selten und will man den Umfragen glauben: so knapp ebenfalls. Kamala Harris oder Donald Trump? Schafft es erstmals eine Frau ins Präsidentenamt oder kehrt der konservative Hardliner zurück?

Wer steht zur Wahl?

Für die Demokraten: Kamala Harris mit Tim Walz als Vizepräsidentschaftskandidat. Die Republikaner gehen mit Donald Trump und J.D. Vance als Vizepräsidentschaftskandidat an den Start.

Wie wird in den USA gewählt?

Die Vereinigten Staaten haben ein indirektes Wahlsystem, der Präsident wird nicht direkt vom Volk, sondern durch ein Wahlmännerkollegium (Electoral College) gewählt, das bedeutet: Jeder Bundesstaat hat eine bestimmte Anzahl von Wahlmännern, basierend auf seiner Bevölkerungsgröße, insgesamt gibt es 538 Wahlmännerstimmen. Dabei gilt das „Winner-takes-it-all“ Prinzip: In 48 von 50 Bundesstaaten erhält der Kandidat mit den meisten Stimmen alle Wahlmännerstimmen des Staates. Ausnahmen sind Maine und Nebraska, die ihre Stimmen proportional verteilen. Dieses System kann dazu führen, dass ein Kandidat die Mehrheit der Wahlmännerstimmen gewinnt, ohne die Mehrheit der Gesamtstimmen (Popular Vote) zu erhalten. Dies ist in der Geschichte der USA bereits mehrmals vorgekommen, zuletzt im Jahr 2016.

Warum sind die Wahlmänner so wichtig?

Jeder Bundesstaat hat so viele Wahlmänner wie er Kongressmitglieder hat. Die politischen Parteien in jedem Bundesstaat wählen ihre eigenen potenziellen Wahlmänner aus. In einigen Staaten sind diese Wahlmänner gesetzlich verpflichtet, für den Kandidaten zu stimmen, für den sie gewählt wurden, in anderen Staaten können sie theoretisch abweichend abstimmen, was aber sehr selten vorkommt. Sie bilden das Electoral College, das den Präsidenten und Vizepräsidenten wählt. Wenn Bürger für einen Präsidentschaftskandidaten stimmen, wählen sie eigentlich die Wahlmänner, die diesen Kandidaten unterstützen.

Mit wie vielen Stimmen gewinnt ein Kandidat?

Um Präsident zu werden, benötigt ein Kandidat mindestens 270 Wahlmännerstimmen.

Was bedeutet „Safe State“?

Es gibt in den USA viele Bundesstaaten, die traditionell entweder Demokraten oder Republikaner wählen. Diese werden oft als „sichere Staaten“ oder „safe states“ bezeichnet.

  • Traditionell demokratische Staaten (“blaue Staaten“) sind Kalifornien, New York, Massachusetts, Maryland, Illinois, Vermont, Washington, Oregon.
  • „Rote Staaten“, also als sicher republikanisch gelten: Texas, Oklahoma, Wyoming, Idaho, West Virginia, Alabama, Mississippi, Louisiana, Utah, North Dakota, South Dakota.

Was bedeutet Swing State?

Diese Staaten wählen mal republikanisch, mal demokratisch. Es gibt keine klare Tendenz zu einer Partei. Die Wahlen in diesen Staaten fallen oft sehr knapp aus, mit nur wenigen Prozentpunkten Unterschied zwischen den Kandidaten. Aufgrund des „Winner-takes-all“-Prinzips können diese Staaten den Ausschlag für den Gesamtsieg geben.

Welche Staaten gelten 2024 als Swing States?

Die Swing States sind besonders wichtig, weil sie eine hohe Anzahl an Wahlmännerstimmen haben und das Rennen dort sehr eng ist. Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Situation in diesen Staaten bis zum Wahltag noch ändern kann und dass Umfragen nicht immer das endgültige Wahlergebnis genau vorhersagen. Als Swing States 2024 gelten:

  • Pennsylvania (19 Wahlmännerstimmen): Gilt als der wichtigste Battleground-Staat mit der höchsten Anzahl an Wahlmännerstimmen unter den Swing States.
  • Georgia (16 Wahlmännerstimmen): War 2020 extrem knapp, Biden gewann mit nur 0,2% Vorsprung.
  • Michigan (15 Wahlmännerstimmen): Teil des sogenannten „Blue Wall“, den Trump 2016 durchbrach. Die „Blue Wall“ umfasst die Bundesstaaten Pennsylvania im Nordosten sowie Michigan und Wisconsin im Mittleren Westen – alles Gebiete mit einer industriellen Vergangenheit. In den USA steht die Farbe Blau für die Demokraten. Sollte diese „blaue Mauer“ der drei Staaten bröckeln, wären Kamala Harris’ Chancen auf einen Wahlsieg stark gefährdet
  • Arizona (11 Wahlmännerstimmen): Ein traditionell republikanischer Staat, der 2020 zu den Demokraten wechselte.
  • Wisconsin (10 Wahlmännerstimmen): Gilt als möglicher „Tipping-Point-Staat“, der den Wahlsieg bringen könnte.
  • North Carolina (16 Wahlmännerstimmen): Es ist der einzige Swing State, den Trump 2020 gewonnen hat
  • Nevada (6 Wahlmännerstimmen): Nevada hat in 10 der letzten 12 Wahlen für den letztendlichen Gewinner gestimmt, gilt also als möglicher „Bellwether“-Staat.

Wann werden die ersten Ergebnisse erwartet?

Aufgrund der verschiedenen Zeitzonen in den USA schließen die Wahllokale nicht landesweit zur gleichen Zeit. Im Osten enden die Wahlen zuerst, während Hawaii zuletzt folgt. Anders als in Deutschland gibt es in den USA beim Schließen der Wahllokale keine unmittelbaren Prognosen oder laufenden Hochrechnungen während der Auszählung. Allerdings rufen große Fernsehsender einen Gewinner in einem Bundesstaat aus, wenn sich – basierend auf früheren Ergebnissen und Umfragen – ein klarer Vorsprung für einen Kandidaten abzeichnet. Diese Vorhersagen gelten als sehr zuverlässig, da die Sender auf „Entscheidungstische“ mit erfahrenen Experten zurückgreifen.

Wie lange dauert die Auszählung, und wann steht der Gewinner fest?

Die meisten Experten erwarten, dass am Dienstagabend noch kein endgültiger Sieger feststeht – auch wenn es nicht ausgeschlossen ist. Anders als in Deutschland variieren die Auszählungsverfahren in den USA stark von Bundesstaat zu Bundesstaat: Manche verwenden elektronische Systeme, andere zählen ausschließlich per Hand auf Papier. In besonders knappen Rennen ist in vielen Bundesstaaten eine manuelle Nachzählung vorgeschrieben. Bei einem klaren Ergebnis könnte der Gewinner noch in der Wahlnacht oder am frühen Morgen des Folgetages feststehen, bei einem knappen Rennen, insbesondere in den Swing States, könnte die Bekanntgabe mehrere Tage dauern. Bei der Wahl 2020 wurde Joe Biden beispielsweise erst am Samstagmorgen nach der Wahl offiziell zum Sieger erklärt. Der gewählte Präsident wird am 20. Januar des Folgejahres vereidigt. (si)

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