Spektakuläre Notlandung nach Loch in Flugzeug
Passagiere in Todesangst: Lehrer findet abgerissenes Boeing-Teil im Garten
Portland – Dieser brandgefährliche Zwischenfall hätte auch ganz leicht mit einer fürchterlichen Katastrophe enden können. Auf einem Inlandsflug in den USA gab es plötzlich einen Knall und dann klaffte ein großes Loch an der Maschine – in etwa 5000 Metern Höhe!
Update, 13.25 Uhr – Lehrer findet Flugzeugteil im Garten
Nun gibt es neue Entwicklungen im Fall der spektakulären Notlandung: Ein Lehrer hat in der Stadt Portland (US-Bundesstaat) das vom Flugzeug abgebrochene Kabinenteil in seinem Garten gefunden. Dies bestätigte eine Sprecherin des National Transportation Safety Board (NTSB) auf einer Pressekonferenz. Die Behörde untersucht den Unfall, der sich am Freitag (5. Januar) auf einem Inlandsflug von Portland nach Ontario (Kalifornien) ereignete.
Der Mann hat der Behörde Fotos von dem Fundstück geschickt. „Wir werden es nun abholen und sicherstellen, dass wir mit der Analyse beginnen“, so die Sprecherin weiter. Der NTSB zufolge handelt es sich bei dem Teil um eine Abdeckplatte eines nicht benötigten Notausgangs, auch „Türpfosten“, genannt.
Die Erstmeldung:
Passiert ist das Ganze am Freitag (5. Januar), wie aus Daten des Flugportal flightradar24.com hervorgeht. Eine Boeing 737-9 MAX von Alaska Airlines (Kennzeichen N704AL), die den Flug AS-1282 von Portland (US-Bundesstaat Oregon) nach Ontario (Kalifornien) war auf Landebahn 28L gestartet, als in einer Höhe von etwa 16.000 Fuß (rund 5000 Meter) plötzlich ein (Fenster-)Panel der Außenhaut abriss und im Bereich der Notausgänge ein klaffendes Loch hinterließ. Durch den plötzlichen Druckabfall wurde auch ein Teil eines Sitzes weggerissen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn dieser Zeit zum Zeitpunkt des Unfalls besetzt gewesen wäre.
An Bord der Maschine, die laut einem Bericht des Portals avherald.com mit 171 Passagieren und sechs Crew-Mitglieder besetzt war, brach Panik aus. Die Sauerstoffmasken wurden heruntergelassen, während die Piloten nach dem „explosionsartigen Geräusch“ sofort den Steigflug stoppten, einen Mayday-Funkspruch absetzten und einen sofortogen Notsinkflug auf etwa 10.000 Fuß einleiteten. Parallel dazu baten sie um eine sofortige Rückkehr zum Flughafen nach Portland. Dort gelang den Piloten etwa 20 Minuten nach dem Start die Landung auf Bahn 28L – und das Ganze offenbar ohne ernsthaft verletzte Personen.
We are deeply sorry for the disruption the 737-9 MAX grounding has caused our guests. We expect the disruption to last through at least mid-week. For the very latest information visit: https://t.co/wVG6kzt4ru
— Alaska Airlines (@AlaskaAir) January 7, 2024
Passagiere berichten von Todesangst
Nach der spektakulären Notlandung ging die Story im Internet viral. Zahlreiche Medien auf der ganzen Welt berichteten darüber. Auch rosenheim24.de hatte schon berichtet. Auf Fotos, die Passagiere im Internet posteten, war ein großes Loch zu sehen, das an der Seite der betroffenen Sitzreihe in der Flugzeugwand klafft. Auch auf von der BBC veröffentlichten Videos von Passagieren war das Loch zu erkennen. Passagiere, die an Bord der Maschine waren, berichteten anschließend gegenüber US-Medien von einem „explosionsartigen Geräusch“, „heruntergefallenen Gegenständen“ und „Todesangst“. Zudem seien auch Handgepäckstücke und andere Gegenstände durch das große Loch aus dem Flugzeug gefallen.
Alaska Airlines kündigte an,vorerst alle ihre Maschinen des Typs 737-9 Max am Boden zu halten und die 65 Flugzeuge einer gründlichen Wartung und Sicherheitsprüfung zu unterziehen. Jedes Flugzeug werde erst nach abgeschlossener Inspektion wieder in Betrieb genommen. Wenig später ordnete die amerikanische Flugsicherheitsbehörde FAA an, dass auch Maschinen desselben Typs, die anderen Fluggesellschaften gehören, gründlich überprüft werden müssen, bevor sie wieder in die Luft dürfen. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB ermittelt in dem Fall. Derweil entschuldigte sich Alaska Airlines in einer offiziellen Mitteilung. Firmenchef Ben Minicucci erklärte: „Mein Mitgefühl gilt denen, die auf diesem Flug waren - es tut mir so leid, was Sie erlebt haben.“
mw