Besondere Temperatur über dem Schnee
Wetter-Wende nach Schnee-Ungeheuer – Deutsche Bahn reagiert
Nach der Schneewalze prognostiziert der Wetterexperte Dominik Jung weiterhin eisige Temperaturen. Besonders der Südosten wird hart getroffen, doch es gibt auch gute Nachrichten.
Update vom 4. Dezember, 6.51 Uhr: Der Betrieb am Münchner Hauptbahnhof ist weiterhin stark eingeschränkt. Am Montagmorgen (4. Dezember) prognostizierte die Deutsche Bahn (DB) eine hohe Zugauslastung und empfahl, Reisen von und nach München zu verschieben. Es gab noch keine Verbindungen zwischen München und Städten wie Innsbruck, Salzburg und Zürich. Fernverkehrszüge fahren nur vereinzelt.
Der heftige Schneefall am Wochenende legte den Bahnverkehr in weiten Teilen Süddeutschlands lahm. Hindernisse wie umgestürzte Bäume auf den Gleisen, vereiste Oberleitungen und eingeschneite Züge verhinderten die Durchführung von Fahrten.
Deutsche Bahn nimmt den Betrieb im Fernverkehr in München nach dem Wintereinbruch vereinzelt wieder auf
Update vom 3. Dezember, 19.15 Uhr: Die Deutsche Bahn (DB) hat nach dem heftigen Wintereinbruch am Sonntag vereinzelt den Betrieb im Fernverkehr am Münchner Hauptbahnhof wieder aufgenommen. Fahrgäste müssten auch am Montag (4. Dezember) noch mit großen Einschränkungen rechnen, teilte eine DB-Sprecherin mit.
Winter-Wetter setzt sich in Deutschland fort – „Dauerfrostig“ und Glatteisgefahr
Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) angab, bleibt das winterliche Wetter Deutschland in der anstehenden Woche erhalten. Nur von Westen her seien warme Luftmassen zu erwarten. Das führe in Übergangsgebieten zu erhöhter Glatteisgefahr. Denn es werde zwar sukzessive, aber nicht nachhaltig milder, teilte DWD-Meteorologe Marcus Beyer mit. „Besonders nach Nordosten und Südosten wird es wohl schwierig, bis Ende der kommenden Woche die Kaltluft wegzuräumen, so dass es dort oft noch dauerfrostig bleibt.“ Laut Wettervorhersage ist zu Beginn der Woche zunächst mit örtlich gefrierendem Regen mit Glatteis zu rechnen. Im Westen und Südwesten deute sich dagegen Tauwetter an.
Die Höchstwerte entlang des Rheins sollen zwischen 1 und 5 Grad, ansonsten zwischen minus 3 und 1 Grad liegen. In Südbayern sei es um einiges kälter, bei Temperaturen zwischen minus 8 und minus 4 Grad. In der Nacht zum Dienstag erwartet der DWD in den westlichen und zentralen Mittelgebirgen mehr als zehn Zentimeter Neuschnee und strengen Frost. Tagsüber soll es dann auch im Schwarzwald ab einer Höhe von 600 Metern Neuschnee geben.
Auch der Mittwoch bringe gefrierenden Regen im Nordosten und neuen Schnee im Bergland, hieß es. Nördlich des Erzgebirges und direkt an den Alpen könne es dagegen sonnig werden. Die Temperaturen liegen bei maximal 3 bis 6 Grad im Westen und um die 0 Grad im Nordosten.
Wetter in Deutschland: Auf Schnee folgt Dauerfrost
Update vom 3. Dezember, 12.21 Uhr: Auf den Schnee folgt in Deutschlands Süden nun der Dauerfrost. Und dieser soll erstmal bleiben. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Glätte. „Tagsüber wird der Schnee antauen, nachts muss dann mit überfrierender Nässe gerechnet werden“, sagte ein Sprecher des DWD am Sonntag. Autofahrer müssten daher besonders wachsam sein. In der Nacht zum Montag werden die Temperaturen auf minus vier Grad am Rhein bis minus 20 Grad in der Schwäbischen Alb und im Südschwarzwald fallen. „Bei solchen Minusgraden gehen Autobatterien kaputt, auch frieren gestreute Straßen wieder“, warnt der DWD.
In Österreich erfror ein Mann, als er mit seinem Wagen stecken blieb und zu Fuß weitergehen wollte.
Frohe Nachrichten kommen nun aus der DB-Zentrale. Die Deutsche Bahn nimmt schrittweise den Betrieb im Fernverkehr am Münchner Hauptbahnhof wieder auf. Das gelte zunächst für die Strecken München - Nürnberg und München - Stuttgart, und zwar in beide Fahrtrichtungen, verkündete eine Sprecherin. Allerdings seien weniger Züge in Betrieb, eine Mitnahme könne nicht garantiert werden. Informieren Sie sich dennoch vor Ihrer Fahrt. Denn man werde auch zum Wochenstart nicht alle Verbindungen im Fernverkehr anbieten können, heißt es von der DB.
Update vom 3. Dezember, 10.16 Uhr: Weil Eisplatten von einer Brücke gefallen sind, ist die Autobahn 1 bei Wuppertal in Fahrtrichtung Köln gesperrt worden. Es sei niemand zu Schaden gekommen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen. Autofahrer hätten gemeldet, dass Eis herunterfiele. Die Autobahn ist deswegen seit Samstagabend zwischen dem Kreuz Wuppertal-Nord und Wuppertal-Ronsdorf gesperrt. Die Sperrung könnte laut Polizei noch bis Sonntagmittag andauern.
Derweil haben eine Fahrerin, ihre Tochter und eine Beifahrerin beim Frontalzusammenstoß des Autos mit einem Baum in der Prignitz in Brandenburg Glück im Unglück gehabt. Die 34 Jahre alte Mutter, ihre 7-jährige Tochter und eine 29 Jahre alte Mitfahrerin seien bei dem Unfall auf winterglatter Fahrbahn am Samstagabend leicht verletzt worden, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Die Mutter ist offenbar zwischen Meyenburg und dem Ortsteil Schmolde mit dem Auto ins Schleudern geraten.
Update vom 3. Dezember, 6.53 Uhr: Nach dem ungewöhnlich starken Wintereinbruch im Süden Deutschlands stand das Leben in Teilen des Landes still. Nun folgt ein leichtes Aufatmen. Das Verkehrschaos hat sich beruhigt, der Flughafen München öffnet wieder und der Schneefall hört Prognosen zufolge erst einmal auf.
Nach 5b-Wetterlage und Schneeungeheuer – neue Prognose für Deutschland macht jetzt Hoffnung
Dafür wird es eisig kalt. Einige Regionen Deutschland müssen gewaltig bibbern. Die Meteorologen rechnen mit Tiefstwerten von minus 6 bis minus 9 Grad. Südlich der Donau könnten die Temperaturen gebietsweise bei minus 10 bis minus 15 Grad liegen. Von -20 Grad spricht etwa Meteorologe Dominik Jung (s. Erstmeldung).
Lediglich im östlichen Mittelgebirge und an den Alpen werden mehrere Zentimeter Neuschnee erwartet. In den Kammlagen gebe es dort auch Schneeverwehungen oder erhebliche Lawinengefahr. In Bayern, Niedersachsen, an der Nordseeküste und zwischen dem Erzgebirge und dem Harz wird am Sonntag gelegentlich etwas Schneefall erwartet. Auch am Montag und Dienstag bleibt es weiter kalt, Schnee soll aber weiter nur vereinzelt fallen. Vielerorts geht der Schneefall in Regen über.
Nach 5b-Wetterlage und Winterchaos - Flughafen München startet durch, Bahn-Probleme bleiben
Der Flughafen München hat am Sonntag um 06.00 Uhr seinen Flugbetrieb wieder aufgenommen. Allerdings werde es weiter Einschränkungen im Luftverkehr geben, teilte das Unternehmen am Morgen auf seiner Website mit. Wegen des heftigen Wintereinbruches in Bayern war der Flugbetrieb am Samstag vorübergehend eingestellt worden.
Probleme gibt es auch weiterhin bei der Bahn. Bis mindestens 10.00 Uhr verkehren keine Fernverkehrszüge von und nach München Hauptbahnhof und keine Züge auf den Strecken München - Nürnberg und München - Stuttgart, wie die Deutsche Bahn auf ihrer Website mitteilte. Voraussichtlich den gesamten Sonntag über fallen die Zugverbindungen von München nach Salzburg, Innsbruck und Lindau/Zürich sowie zwischen Stuttgart und Singen/Zürich aus. Die Bahn empfahl, für Sonntag geplante Reisen von und nach München zu verschieben.
Schwerer Unfall in Norddeutschland - in Bayern beruhigt sich das Verkehrschaos nach dem Wintereinbruch
Trotz eisiger Temperaturen hat sich die Lage auf den Straßen in Bayern in der Nacht zu Sonntag beruhigt. Die Behörden meldeten nur kleinere Unfälle, Schwerverletzte oder Tote gab es keine. „Es stürzen immer noch ein paar Bäume um, aber da gab es nur Unfälle mit Blechschäden“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.
Anders in Mecklenburg-Vorpommern. Dort kam ein Auto von einer schneebedeckten Straße ab und prallte gegen einen Baum. Die beiden Insassen wurden bei dem Unfall schwer verletzt.
Erstmeldung vom 2. Dezember: München – Momentan versinkt der Süden und Südosten Deutschlands unter einer dichten Schneedecke. In München musste wegen des Wetters der Betrieb am Flughafen sowie am Hauptbahnhof eingestellt werden und auch viele andere Verkehrswege sind blockiert. Und es geht ungemütlich weiter.
„Die Temperaturen in der Nacht zum ersten Advent sind eisig kalt“, prognostiziert der Wetterexperte Dominik Jung von wetter.net in seinem Wettervideo auf Youtube. Zuvor sprach er von einer 5b-artigen Wetterlage, die für den Wintereinbruch in Bayern verantwortlich ist.
Nach Winterchaos durch 5b-Wetterlage: Erster Advent bringt Deutschland Frost und extreme Minusgrade
Was ist eine 5b-Wetterlage (oder auch Vb-Wetterlage genannt)
Der Begriff beschreibt die Zugbahn eines Tiefs vom Golf von Genua über Österreich, nach Tschechien und Polen. Die Besonderheit dabei ist, dass diese Wetterereignisse mit größeren Niederschlagsmengen, vor allem in der Südosthälfte Deutschlands, in Polen, Tschechien, sowie in Teilen Österreichs und Oberitaliens verbunden sind. Durch einen Anstau an Gebirgen, wie dem Erzgebirge oder den Alpen, werden diese Niederschläge verstärkt. Vb-Wetterlagen sind vor allem im Sommer einige Male für große Hochwasserlagen verantwortlich gewesen. Im Winter sind die Niederschlagsmengen jedoch deutlich harmloser.
(Quelle: dwd.de)
Er sagt für die Nacht auf Sonntag (3. Dezember) im Südosten Temperaturen zwischen -10 und -14 Grad Celsius voraus und warnt: „direkt über dem Schnee sind es vielleicht sogar bis -20 Grad“. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet für die Nacht auf den ersten Advent mit deutschlandweitem Frost von -2 bis -8 Grad Celsius, im Südosten sogar noch kälter. Lediglich an den Küsten könnte es stellenweise frostfrei bleiben.
Der erste Adventssonntag verspricht überwiegend trockenes und gelegentlich sogar sonniges Wetter – ein Bilderbuch-Wintertag, wäre da nicht die Kälte: In vielen Gebieten wird mit Dauerfrost zwischen 0 und -4 Grad Celsius gerechnet.
Die Kälte wird auch nach dem ersten Advent nicht nachlassen. In der Nacht zum Montag (4. Dezember) erwartet Jung ein neues Schneefallgebiet aus dem Westen. Diese Nacht wird insbesondere im Südosten erneut sehr kalt: Jung prognostiziert bis zu -16 Grad Celsius, über Schneeflächen könnten die Temperaturen sogar bis zu -20 Grad Celsius erreichen.
Kälte und Frost können für gewisse Personen besonders gefährlich sein
Besonders für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die niedrigen Temperaturen gesundheitliche Probleme verursachen. Experten für Herzgesundheit empfehlen betroffenen Personen daher, an kalten Tagen besonders vorsichtig zu sein und den Körper nicht zu überlasten. Schwere körperliche Tätigkeiten wie das Schneeschippen sollten vermieden werden, so der Rat der Herzstiftung. (tab)
Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von Redakteurin Sandra Sporer sorgfältig überprüft.
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