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Impfempfehlung

Corona-Impfung: WHO lockert Empfehlungen für Auffrischung – wer jetzt keine mehr braucht

Ein Mitarbeiter eines Impfteams zieht eine Spritze mit dem BA.4/BA.5-Impfstoff von BioNTech/Pfizer gegen das Corona-Virus (SARS-CoV-2) auf.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für bestimmte Bevölkerungsgruppen keine weiteren Corona-Auffrischungsimpfungen.

Die WHO hat ihre Empfehlung zur Corona-Auffrischungsimpfung geändert. Für bestimmte Bevölkerungsgruppen habe die Impfung keinen Nutzen mehr. Welche?

Frankfurt – Die Corona-Pandemie scheint weiter abzuebben. Trotz der neuen Sublinie mit dem Namen „Arcturus“ sind deutschlandweit die Corona-Bestimmungen gelockert worden. Auch die Empfehlungen für die Corona-Impfung werden regelmäßig von den zuständigen Institutionen angepasst. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nun ihre Empfehlungen zur Corona Auffrischimpfung geändert.

Demnach seien für Erwachsene mit „mittlerem“ Risiko keine weiteren Corona-Auffrischungsimpfungen empfohlen. Für diese Bevölkerungsgruppe sei – wenn sie ihre Grundimmunisierung und eine Auffrischungsdosis erhalten haben – der Nutzen einer weiteren Impfung gering, erklärten die WHO-Impfexpert:innen.

Diese Viren und Bakterien machen uns krank

Eine mit Coronaviren befallene Zelle
Ende 2019 wurde zum ersten Mal über das Coronavirus Sars-CoV-2 berichtet. Zuerst nur in China diagnostiziert, breitete sich die durch Coronaviren ausgelöste Krankheit Covid-19 weltweit aus. Die Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit etwa 1.900.000 Todesopfer gefordert. Auf der Darstellung oben ist eine menschliche Zelle (grün) zu sehen, die mit Coronaviren (gelb) infiziert ist.  © Niaid/dpa
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat.
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat. © dpa
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch. © dpa
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff.
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff. © dpa
Grippe Virus
Grippe Virus: Antigene (gelbe und blaue Antennen) sitzen auf einer doppelten Fettschicht, die sich um die Erbsubstanz im Inneren schließt. Mit der Vermischung verschiedener Virentypen entstehen neue Erbsubstanzen und damit auch Antigene. © dpa
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus.
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus. © dpa
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16)
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16): Schnupfen verbreitet sich weltweit durch Rhinoviren. © dpa
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung.
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung. © dpa
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen.
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen. © dpa
Auslöser der Tuberkulose sind Bakterien (Mycobacterium tuberculosis)
Tuberkulosebakterium Mycobacterium tuberculosis: Die auch als Schwindsucht bekannte Krankheit ist, obwohl sie heutzutage als heilbar gilt, eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. © dpa
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz.
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz. © dpa

Corona-Impfung: Auffrischungsimpfungen nur für Menschen mit „hohem Risiko“ empfohlen

Die beratende Expert:innengruppe für Immunisierung (SAGE) der UN-Gesundheitsorganisation gab nach ihrer regelmäßigen halbjährlichen Sitzung aktualisierte Empfehlungen heraus. Die Bevölkerung wurde darin in die Risikogruppen „hoch“, „mittel“ und „niedrig“ eingestuft – entsprechend dem Risiko, schwer an Covid zu erkranken oder daran zu sterben. Zudem seien in der Priorisierung die Leistung des Impfstoffs, die Kosteneffizienz, programmatische Faktoren und die Akzeptanz in der Gemeinschaft berücksichtigt.

Demnach werden zusätzliche Auffrischungsimpfungen nur für Menschen mit „hohem Risiko“ empfohlen. Zu dieser Gruppe zählen laut SAGE folgende Menschen:

  • ältere Erwachsene
  • jüngere Erwachsene mit erheblichen Vorerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes und Herzerkrankungen
  • Menschen (einschließlich Kinder im Alter von 6 Monaten und älter) mit Immunschwäche-Erkrankungen wie HIV sowie Transplantatempfängerinnen und -empfänger
  • Schwangere
  • medizinisches Personal

Corona-Auffrischungsimpfungen seien bei anderen Gruppen kein Risiko

Für Betroffene wird eine zusätzliche Corona-Auffrischimpfung entweder sechs oder zwölf Monate nach der letzten Dosis empfohlen, wobei der Zeitrahmen von Faktoren wie Alter und immunschwächenden Zuständen abhängt.

Gesunde Erwachsene unter 60 Jahren ohne Begleiterkrankungen sowie Kinder und Jugendliche mit einem „mittleren Risiko“ benötigen laut WHO hingegen keine Auffrischungsimpfung. Allerdings stellen Auffrischungsimpfungen demnach bei ihnen auch kein Risiko dar. In die Gruppe mit dem geringsten Risiko fallen gesunde Kinder und Jugendliche im Alter von sechs Monaten bis 17 Jahren. (hg/AFP/dpa)

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