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Erziehungsmethode
Abschlepper-Eltern: Warum sie ihren Kindern sogar schaden können
Auch wenn sie das Beste für ihre Kinder wollen, können Eltern mit ihrem Erziehungsstil Schaden anrichten. So auch Abschlepper-Eltern, die übermäßig unterstützen.
München – Von Helikopter-Eltern, über Rasenmäher-Eltern bis hin zu Tiger-Eltern: Inzwischen gibt es eine Reihe von Elterntypen, die sich durch ihre unterschiedlichen Erziehungsstile unterscheiden. Vor allem Helikopter-Eltern, die wie Hubschrauber um ihre Kinder kreisen, werden von Experten immer wieder kritisiert: Sie würden die Autonomie ihrer Kinder massiv einschränken. Doch auch die sogenannten Abschlepper-Eltern können mit ihrer Art die Entwicklung des Nachwuchses ruinieren.
Abschlepper-Eltern erdrücken ihre Kinder, statt ihnen Freiraum zu geben
Wie ein Abschleppwagen, der immer dann parat steht, agieren die Abschlepper-Eltern. Unabhängig davon, was ihrem Kind widerfährt oder welchen Schwierigkeiten es begegnet: Abschlepper-Mütter und -Väter kommen unverzüglich zur Hilfe. Sie räumen das Durcheinander für ihren Sprössling aus dem Weg und befreien ihn aus der Misere.
Zudem hätten sie „eine klare Meinung darüber, wer der richtige Lehrer für ihr Kind ist, welchen Sport es treiben soll, sie wollen, dass ihr Kind zur beliebten Gruppe gehört, und sie bieten übermäßige Unterstützung an“, beschreibt der australische Psychotherapeut Frank Zoumboulis in dem Eltern-Blog parentguides.com. Im Grunde seien sie wie Helikopter-Eltern: Sie würden ihre Kinder erdrücken, statt ihnen Freiraum zu geben.
Psychotherapeut warnt vor Abschlepper-Eltern: „Stürmen herein, um das Chaos zu beseitigen“
Doch dieser Freiraum sei für Kinder enorm wichtig, warnt der Psychotherapeut. Nur so könnten Kinder Erfahrungen machen, aus denen sie lernen können. Müssen sie nie mit den Folgen ihres Handelns umgehen, werde ihr Selbstvertrauen gedämpft und die Fähigkeit, Widerstandskraft zu entwickeln und auf eigenen Füßen zu stehen, könne nicht erlernt werden.
„Alle Eltern wollen das Beste für ihr Kind, aber sie können zu kontrollierend werden. Ich nenne sie auch Abschleppwagen-Eltern, weil sie darauf warten, dass ein Unfall passiert, und dann hineinstürmen und das Chaos beseitigen“, schreibt Zoumboulis.
Statt Abschlepper-Eltern brauchen Kinder anwesende Eltern
Ein Beitrag im Gesundheitsmagazin der AOK warnt ebenfalls vor einem übermäßig kontrollierendem Verhalten der Eltern. Bekämen Kinder nicht genügend Freiraum, seien sie sozial häufig weniger kompetent, hätten Probleme, ihre Bedürfnisse zu kommunizieren und weniger Motivation, Dinge anzupacken und auch wirklich umzusetzen.
Die Ohrfeige war bis in die 80er verbreitet: Wie sich die Erziehung verändert hat
Kinder bräuchten daher stattdessen anwesende Eltern, die auf Ängste reagieren, ohne übervorsichtig zu sein. „Geben Sie Ihrem Kind Zeit für ein Problem, damit es versuchen kann, es selbst zu lösen, und machen Sie ihm klar, dass Sie für es da sind und dass es zu Ihnen kommen kann, wenn es Hilfe braucht“, rät der australische Psychotherapeut. Die gleiche Ansicht vertritt das Institut für integrative Lerntherapie und Weiterbildung (IFLW): Eltern sollten Geduld und Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes haben und Fehler als noch nicht gefundene Lösungen ansehen.
Noch problematischer als Abschlepper-Eltern sind die sogenannten Curling-Eltern. Diese sollen nicht nur über ihre Kinder wachen, sondern auch aktiv in deren Leben eingreifen. Kinder von Tiger-Eltern werden dagegen eher gedrillt als durchs Leben geführt. (tt)