Schon 44 Todesopfer
Dramatische Momente: US-Reporter bricht Live-Schalte ab und rettet ertrinkende Frau aus Hurrikan-Fluten
Der Wirbelsturm „Helene“ verursacht starke Schäden in den USA. Während Millionen ohne Elektrizität sind, evakuieren Helfer Dutzende vom Dach eines Krankenhauses.
Update vom 29. September, 6.33 Uhr: US-Präsident Joe Biden verspricht den Opfern von Sturm „Helene“ schnelle Hilfe. „Der Wiederaufbau wird lange dauern“, heißt es in einer Stellungnahme Bidens, die das Weiße Haus veröffentlichte. „Aber Sie können sicher sein, dass meine Regierung bei jedem Schritt an Ihrer Seite sein wird.“ Er wolle sicherstellen, dass Familien, Unternehmen, Schulen, Krankenhäuser und Gemeinden schnell mit dem Wiederaufbau beginnen könnten.
„Helene“ war am Donnerstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde in der Region Big Bend im Bundesstaat Florida auf Land getroffen. Der Hurrikan schwächte sich dann zu einem Tropensturm ab und zog weiter Richtung Norden über die Appalachen. Dort kam es zu heftigen und weiterhin gefährlichen Überschwemmungen und Erdrutschen.
US-Medien berichteten von mehr als 50 Toten in den Bundesstaaten Florida, Georgia, South Carolina, North Carolina und Virginia infolge des Sturms. Es wird erwartet, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt. Am Samstag waren noch immer mehr als zwei Millionen Haushalte von Stromausfällen betroffen, wie Daten der Webseite poweroutage.us zeigten.
Erstmeldung vom 28. September, 9.27 Uhr: Washington – Laut US-Medienberichten sind durch den Sturm „Helene“ in mehreren Bundesstaaten insgesamt mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Die durch das Unwetter hervorgerufenen Verwüstungen reichen von Florida im Süden hunderte Kilometer ins Landesinnere. In Tennessee konnten Rettungsteams Dutzende Menschen von einem Krankenhausdach in Sicherheit bringen. Ein TV-Moderator rettte eine Frau vor dem Ertrinken.
Am Donnerstagabend (Ortszeit, 26. September 2024) traf „Helene“ als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit konstanten Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde in der Region Big Bend in Florida auf Land. Danach schwächte sich der Sturm zu einem Tropensturm ab und zog weiter Richtung Norden über die Appalachen. Das US-Hurrikanzentrum warnte weiterhin vor lebensgefährlichen Überschwemmungen und Erdrutschen. Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris mahnte: „Der Sturm ist nach wie vor gefährlich und tödlich, er hat Menschenleben gekostet, und die Gefahr von Überschwemmungen ist nach wie vor groß.“
Am Freitag waren landesweit mehr als vier Millionen Haushalte ohne Strom, wie Daten der Webseite poweroutage.us belegten. Wohnhäuser wurden zerstört und ganze Gemeinden überflutet. Es gab Berichte über Menschen, die durch umgestürzte Bäume getötet oder verletzt wurden, andere starben in ihren Fahrzeugen und Wohnungen. Zahlreiche Straßen wurden unterspült und in den betroffenen Gebieten gesperrt.
Evakuierung von Dächern und Warnung vor Dammbruch in mehreren US-Städten
In der Kleinstadt Erwin in Tennessee führten heftige Überschwemmungen dazu, dass mehr als 50 Menschen auf das Dach eines Krankenhauses klettern mussten, um sich vor den Fluten zu schützen. Mithilfe eines Hubschraubers konnten Polizei und Rettungskräfte die Menschen retten. Alle wurden sicher evakuiert, wie Senator Bill Hagerty auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) mitteilte.
In North Carolina warnten die Behörden, dass ein Damm am Lake Lur brechen könnte und forderten die Bewohner der umliegenden Gemeinden auf, sich in Sicherheit zu bringen. Auch in Newport, Tennessee, einer Stadt mit etwa 7.000 Einwohnern, gab es Evakuierungsaufrufe, da ein Damm zu brechen drohte. In beiden Fällen wurde aber später Entwarnung gegeben.
Zu dramatischen Momenten kam es während einer Liveschalte in Atlanta. „Wir haben hier eine Situation, wir melden uns gleich wieder“, moderierte der Reporter Bob van Dillen von Fox Weather seinen Bericht schnell ab. Er hatte eine Frau in den Fluten entdeckt und eilte zu Hilfe. Die Kamera lief unterdessen weiter. Die Bilder zeigen, wie er in brusthohem Wasser die Frau in Sicherheit trägt. „Sie saß angeschnallt im Auto fest und das Wasser ist immer weiter eingedrungen. Es stand ihr fast bis zum Hals“, berichtet der Moderator. Der spektakuläre Einsatz von Bob van Dillen wurde live von Zusehenden im Fernsehen verfolgt. Später wurde die Frau mit ihrem Ehemann wiedervereint, der sich beim Moderator bedankte.
Fox Weather meteorologist Bob Van Dillen was filmed wading towards the woman who was screaming for help after driving into floodwater caused by Hurricane Helene.https://t.co/Q96eRXYJtT pic.twitter.com/JAPtFxIS7u
— Sky News (@SkyNews) September 28, 2024
Mindestens 44 Todesopfer in den USA – noch keine genaue Zahl bekannt
Nachdem ursprünglich von 20 Opfern gesprochen wurde, berichtet die Deutsche Presseagentur am Samstagmorgen (28. September 2024) von mindestens 44 Todesopfern. Mindestens 20 wurden demnach im Bundesstaat South Carolina gezählt, darunter zwei Feuerwehrleute. Zudem starben 15 Menschen in Georgia, sieben in Florida, ein Todesopfer gab es zudem in North Carolina und eines in Virginia. Laut einer Vertreterin der Katastrophenschutzbehörde Fema wurden „über 600 Rettungsaktionen“ ausgeführt.
Die genaue Anzahl der Todesopfer durch den Sturm ist noch ungewiss. Bei solchen Unwettern wird das Ausmaß der Zerstörung oft erst nach Tagen sichtbar. Opfer des Sturms werden oft erst entdeckt, wenn der Sturm vorüber und das Wasser zurückgegangen ist. Erst im Mai kamen mehrere Menschen durch Tornados im Westen der USA ums Leben. (nr/dpa)
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