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In Deutschland angekommen

Mediziner warnt vor FLiRT-Varianten: Droht eine neue Corona-Welle?

Diesen Frühling könnte in Deutschland eine erneute Corona-Infektionswelle losgetreten werden. Grund dafür ist eine Reihe durchsetzungsfähiger Erreger.

Frankfurt – Obwohl die Pandemie bereits vorbei ist, mutiert und verändert sich das Corona-Virus fortlaufend. Nun haben Forschende eine ganze Familie an Varianten auf dem Radar, die sich rasend schnell verbreitet. Es handelt sich dabei um die sogenannten FLiRT-Varianten. Der Name hat dabei wenig mit Anmach-Sprüchen zu tun, sondern rührt von den Buchstaben „F“, „L“, „R“, „T“, die jeweils in den einzelnen Mutationen dieser Varianten vorkommen, wie etwa „F456L“.

„Wir alle haben die Nase voll“: FLiRT-Varianten in Deutschland auf dem Vormarsch

Nachdem der Omikron-Abkömmling JN.1 in den vergangenen Monaten das weltweite Infektionsgeschehen beherrscht hatte, rücken nun die neuen FLiRT-Varianten in den Vordergrund. Grund dafür ist, dass KP.2 – einer der Abkömmlinge der Familie – in den vergangenen beiden April-Wochen 25 Prozent, also ein Viertel der auf Varianten untersuchten Fälle in den USA, ausmachte. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Daten der US Centres for Disease Control and Prevention (CDC).

Auch Deutschland ist unmittelbar davon betroffen. Zwar dominiert laut Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) noch JN.1 mit einem Anteil von 38 Prozent, aber KP.2 liegt mit 19 Prozent derzeit auf Platz zwei. Dementsprechend alarmiert ist der amerikanische Kardiologe und Autor Eric Topol. „Nach mehr als vier Jahren haben wir alle die Nase voll“, gab der Mediziner auf seinem Blog zu. „Aber wir müssen das sich ständig weiterentwickelnde Virus im Auge behalten.“

Durch die neuen FLiRT-Varianten könnte in Deutschland eine Corona-Welle drohen.

Corona-Welle in Deutschland durch FLiRT-Varianten? Mediziner gibt Entwarnung

Topol ist überzeugt, dass die FLiRT-Varianten einen Wachstumsvorteil genießen und deswegen ihren Vorgänger verdrängen könnten. Das bestätigen auch die Autorinnen und Autoren einer vorläufig veröffentlichten japanischen Studie, für welche die Begutachtung durch Fachleute noch aussteht. Demnach gehen sie davon aus, dass die Variante KP.2 zur weltweit vorherrschenden Linie werden könnte, da KP.2 eine höhere Reproduktionsfähigkeit als die Corona-Variante JN.1 hat.

Impfungen für Erwachsene von Corona bis Grippe: Welche Empfehlungen gelten

Ein Impfbüchlein, in dem die Spalte „Tetanus“ grün markiert ist
Tetanus, auch Wundstarrkrampf genannt, wird durch Bakterien verursacht. Diese finden sich zum Beispiel in Erde und Tierkot. Gegen die gefährliche Krankheit Tetanus kann man sich in Form einer Impfung immunisieren lassen. Die Grundimmunisierung hat man im Idealfall als Säugling bekommen. Die ersten Auffrischimpfungen empfiehlt die Stiko ab einem Alter von fünf Jahren. Ab dem 18. Geburtstag sollte eine Auffrischimpfung alle zehn Jahre erfolgen, heißt es weiter vonseiten der Ständigen Impfkommission.  © Daniel Karmann/dpa
Frau fasst sich an Hals
Diphtherie-Bakterien können Rachenentzündungen, Fieber und starke Schluckbeschwerden auslösen. Unbehandelt kann die Infektion Komplikationen wie Herzmuskelentzündung, Nieren- und Leberschäden oder sogar Lähmungen zur Folge haben. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Grundimmunisierung in Form von drei Teilimpfungen im Säuglingsalter und Auffrischimpfungen ab dem fünften Lebensjahr. Ab dem 18. Geburtstag sollte alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung erfolgen, so die Stiko. © AndreyPopov/Imago
Impfausweis
Der medizinische Fachbegriff für Keuchhusten ist Pertussis. Es handelt sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit der Atemwege, die hauptsächlich durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht wird. Zum Schutz vor der Krankheit empfiehlt die Ständige Impfkommission drei erste Impfungen im Säuglingsalter, eine Auffrischimpfung im Kindesalter, eine fünfte Impfung im Alter von neun bis 14 Jahren und eine letzte Auffrischimpfung im Erwachsenenalter.  © Jens Kalaene/dpa
Ein Mensch wird geimpft
Viele tragen Pneumokokken-Bakterien im Mund- und Rachenraum, ohne davon krank zu werden. Allerdings ist es möglich, dass eine bakterielle Infektion einsetzt und zu Beschwerden führt. Auch schwere Verläufe sind möglich. So können Pneumokokken Hirnhaut- oder Lungenentzündungen verursachen. Nach einer Grundimmunisierung im Säuglingsalter sollte daher eine Standardimpfung ab dem 60. Lebensjahr verabreicht werden.  © Martin Schutt/dpa
Impfpass mit Masern-Impfung
Die Masern gelten als eine der ansteckendsten Krankheiten des Menschen überhaupt. Ausgelöst wird der Virusinfekt durch das Einatmen infizierter Tröpfchen sowie durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase und Rachen. Weil auch diese Krankheit schwere Verläufe nehmen kann, empfiehlt die Stiko zwei Schutzimpfungen im Säuglings- und Kindesalter. Erwachsene, die nach 1970 geboren sind und nicht wissen, ob sie geimpft wurden, empfiehlt die Stiko eine Standardimpfung. Dasselbe gilt für Erwachsene, die nie eine Masern-Impfung erhalten haben oder nur eine Impfung in der Kindheit hatten.  © Tom Weller/dpa
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mit Diagnose „Herpes zoster“
Gürtelrose (auch Herpes zoster) ist eine Virusinfektion, gegen die man sich impfen lassen kann. Die Stiko empfiehlt die Schutzimpfung allen Ü-60-Jährigen, um schweren Verläufen vorzubeugen.  © Sascha Steinach/Imago
Frau sitzt krank auf dem Sofa.
Eine Infektion mit Influenzaviren kann für vorerkrankte und immunschwache Menschen gefährlich sein. Wo gesunde Erwachsene die Grippe meist ohne Komplikationen auskurieren, steigt bei älteren Menschen das Risiko, schwer zu erkranken. Deshalb rät die Stiko Menschen, die älter als 60 sind, zu einer jährlichen Influenza-Impfung.  © Imago
Ein positiver Corona-Schnelltest im November 2023
Um schweren Covid-19-Krankheitsverläufen und Long Covid vorzubeugen und das Gesundheitssystem zu entlasten, empfiehlt die Stiko allen Personen ab 18 Jahren eine Basisimmunität bestehend aus drei Antigenkontakten. Dazu zählen Impfungen (mindestens zwei Impfstoffdosen) und Infektionen. Menschen mit erhöhtem Risiko für schweres Covid-19 wie Ü-60-Jährige sollten sich der Stiko zufolge für eine jährliche Auffrischimpfung entscheiden. Diese wird einmal im Jahr im Abstand von etwa zwölf Monaten zum letzten Antigenkontakt verabreicht.  © Imago

Trotz der besorgniserregenden Daten gibt Topol Entwarnung. „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Monaten eine Welle, aber keine signifikante neue Infektionswelle als Folge der FLiRT-Varianten erleben werden“, erklärte der Kardiologe. Seiner Ansicht nach werden diese auch keine große Herausforderung für das Immunsystem darstellen. Allerdings betonte er im gleichen Zug, dass auf diese „optimistische Perspektive“ nicht unbedingt Verlass ist. „Die Zeit wird es zeigen.“

Immungeschwächten Personen und über 65-Jährigen empfiehlt Topol eine weitere Impfung. Ebenso rät die Ständige Impfkommission (Stiko) nach wie vor Risikogruppen zu einer jährlichen Auffrischungsimpfung. Ob die FLiRT-Varianten neue Symptome mit sich bringen, ist bisher nicht bekannt. Denkbar sind Omikron-typische Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schnupfen sowie Husten in Verbindung mit Atembeschwerden. (cln)

Rubriklistenbild: © Imago

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