Schwester sendet verzweifelten Hilferuf
Johann W. (20) auf Urlaubsinsel spurlos verschwunden: Was passierte in der berühmten Schlucht?
Chania/Heraklion – Seit vergangenen Donnerstag (13. Februar) fehlt von Johann W. (20) jede Spur. Der junge Tourist verschwand in einer berühmten Schlucht auf der griechischen Urlaubsinsel Kreta spurlos. Seine Schwester sendete nun einen verzweifelten Hilferuf.
„Hallo, mein Name ist Teresa und ich suche meinen Bruder Johann W. Er wird seit Donnerstagabend vermisst. Polizei, Feuerwehr und Bergrettung suchen bereits nach ihm. Heute ist der fünfte Tag, an dem er vermisst wird, daher ist es äußerst wichtig, ihn so schnell wie möglich zu finden. Da das Gebiet, in dem er sich aufhält, recht groß ist, ist jede zusätzliche Hilfe bei der Suche eine große Unterstützung“, schrieb die Schwester am Dienstag (18. Februar) in einem Post in Sozialen Netzwerken, der dort bereits vielfach geteilt wurde. Zudem postete Teresa dort auch die letzten bekannten GPS-Koordinaten ihres Bruders.
Das Schicksal des 20-Jährigen, der aus Baden-Württemberg stammt und in Mannheim Informatik studiert, ist damit weiter ungewiss. Fest steht, dass er am 13. Februar zu einer Wanderung in der Region Chania aufgebrochen war. Er parkte sein Leihauto nahe der weltberühmten Samaria-Schlucht in der Nähe der Ortschaft Xyloskalo. Vermutlich ging Johann dann zum Wandern in die Schlucht, obwohl diese nach Behördenangaben im Winter eigentlich geschlossen bzw. überhaupt nicht begehbar ist.
Unglück auf dem Rückweg zum Parkplatz?
Er stand bei seiner Wanderung zunächst noch in Kontakt mit seiner Schwester und teilte ihr mit, dass alles in Ordnung sei. Irgendwann am Donnerstagabend bzw. in der Nacht auf Freitag (14. Februar) riss der Kontakt dann ab. „Vielleicht ist ihm auf dem Weg zurück zum Parkplatz etwas passiert. Ich habe versucht, die Routen zu rekonstruieren, die er hätte nehmen können, und zwar mit derselben App, die er für die Vorbereitung seiner Routen verwendet“, vermutet die verzweifelte Schwester Teresa.
Angelaufen waren die Suchmaßnahmen, nachdem der Eigentümer der Autovermietung Alarm geschlagen hatte, nachdem Johann seinen Leihwagen nicht zum vereinbarten Termin zurückgegeben hatte. Die Polizei fand diesen dann auf besagtem Parkplatz in der Nähe von Xyloskalo. Seither suchen Rettungsmannschaften nach dem Vermissten. „Im Morgengrauen nahmen Feuerwehrleute und EMAK-Rettungsteams den Einsatz wieder auf und konzentrierten sich dabei auf das Omalos-Plateau, die Samaria-Schlucht und die Hafenstadt Paleochora“, hieß es auf einem lokalen Nachrichtenportal (ekathimerini.com). Auch die Küstenwache wurde eingebunden. Dass Johann noch lebt, darf nach rund einer Woche allerdings ernsthaft bezweifelt werden. (mw)