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„Pieks“ in Salzburg abgeholt

Sophie (13) aus Ainring: „Mit der Impfung ist es praktischer und ich kann meine Familie schützen“

Impfung Salzburg Werner Aufmesser Sophie Kaml
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Impfarzt Werner Aufmesser verabreichte der 13-jährigen Sophie Kaml die Corona-Schutzimpfung.

Salzburg/Ainring – Einen regelrechten Ansturm erlebten die beiden Impfbusse des Landes am Samstag nach der Ankündigung der Bundesregierung vom Vorabend, ab Montag praktisch einen „Freizeit-Lockdown“ für Nicht-Geimpfte einzuführen.

Beim Impfbus am Europark war die Warteschlange über 100 Meter lang, die Wartezeit vom Ende der Schlange bis zum Stich betrug zum Teil zwei Stunden. Am Ende wurde 1355 Mal gespritzt, ein Rekord. Unter den Wartenden war auch Sophie Kaml (13) aus Ainring-Mitterfelden, sie habe das ständige Testen in der Schule satt „und ich will endlich meine Familie schützen“.

Zusammen mit ihren bereits geimpften Eltern machte sie einen entschlossenen Eindruck, „ich möchte mich schon lange impfen lassen damit ich nicht mehr zum Testen muss, weil ich mache in der Schule die ganze Zeit Tests. Es ist einfach praktischer und damit ich meine Familie schützen kann“. Sie hätte auch schon früher impfen gehen können, aber wollte sich vorher doch noch über mögliche Risiken informieren, „aber ich hab mich jetzt entschieden meine Familie zu schützen und jetzt zu gehen“, so die 13-jährige Schülerin, die auch im Impfzentrum in Ainring ihre Biontech-Pfizer Impfung bekommen hätte können, „aber weil ich in Salzburg in die Schule gehe wollte ich lieber den ‚green pass‘ Österreichs haben“. In ihrer Klasse gebe es keine Impfgegner, „und ich kann ihnen jetzt sagen, dass sie es ruhig machen lassen können“.

„Der Grund für den Andrang ist klar“

Nicht wirklich überrascht über den Andrang zeigte sich Werner Aufmesser, Impfarzt und Präsident des Roten Kreuzes Salzburg, der zusätzlich zum Impfbus in einem extra aufgestellten Krankenwagen die Schutzimpfung verabreichte, „der Grund für den Andrang ist klar, es sind die angekündigten Regelungen der Regierung“. Manche Impfwillige hätten zwar noch Fragen, „aber die meisten haben sich entschieden, lange Beratungsgespräche oder Überzeugungsarbeit muss ich hier nicht mehr leisten“. 

Zusammen mit anderen Ärzten verabreichte Aufmesser „überwiegend Erstimpfungen“, aber es seien auch Impfwillige dabei gewesen die sich den zweiten und auch schon den dritten Stich abgeholt haben.

„Ich mach’s halt, weil ich muss“

Bei der Frage unter den Wartenden, „Warum kommen sie ausgerechnet heute?“ reichten die Antworten von „Weil ab Montag 2G gilt“ und „Heute passt es einfach gerade“ bis zu „Ich mach’s halt weil ich muss“. Selbst eine entschiedene Impfgegnerin – „Wir leben in einer Diktatur und man wird zum Impfung gezwungen“ – fand sich in der Warteschlange. „Aber die meisten kommen voller Überzeugung nach dem Motto ‚Jetzt machen wir das‘“, so Aufmesser.

Am Freitagabend hatten sich Bundesregierung und Landeshauptleute in Wien auf eine drastische Verschärfung der Corona-Regeln geeinigt, da die Infektionszahlen in allen Bundesländern durch die Decke schießen, vor allem aber in den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich. Der Bezirk Vöcklabruck (Mondsee) meldet aktuell 1321 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner, gefolgt von Salzburg-Umgebung (Gemeinden rund um die Stadt) mit 1227 und der Bezirk Braunau 1211. 

Zum Vergleich: im Landkreis Traunstein werden aktuell 713 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gemeldet, im Berchtesgadener Land 639,5. In Österreich gilt ab Montag also die 2G-Regel für den gesamten Freizeitbereich, also nur Geimpfte oder Genesene dürfen in Lokale, Kinos und andere Veranstaltungen, 3G bleibt nur für den Arbeitsplatz.

Das hat offensichtlich über Nacht die Impfmüdigkeit eines Teils der Bevölkerung abrupt beendet, schon bei den ersten Stationen des Impfbusses am Samstagvormittag zum Beispiel in Oberndorf war der Zustrom weit höher als üblich. Gesamt wurden am Samstag bis 17.15 Uhr 1.355 Personen geimpft. Zum Vergleich: In den vergangenen Wochen ließen sich pro Woche rund 2.000 Personen impfen.

hud

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