Unverständnis
Zoff zwischen Gen Z und Boomer: Expertin erklärt, warum es im Büro regelmäßig knallt
Jung und Alt unterscheidet gar nicht so viel. Eine Generations-Coachin erklärt, warum es trotzdem kriselt und was Führungskräfte tun können.
Den morgendlichen Fitnesskurs für ein Meeting auf der Arbeit ausfallen lassen? Das sieht dieser junge Mann nicht ein. Die Reaktion „Willst du mich eigentlich verarschen?“, ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell die Generationen aneinander geraten. Besonders am Arbeitsplatz. Doch wie kommt es zu diesen Konflikten und was können wir dagegen tun?
Laut der Generations-Coachin Ulrike Straßer wird jede jüngere Generation von der älteren als „rebellisch“ gesehen. BuzzFeed News Deutschland, einem Portal von IPPEN.MEDIA, erklärt sie, warum das auf die Gen Z aber gar nicht zutrifft und wo sie echte Chancen sieht, damit die Kommunikation doch noch gelingt.
„Wir verbringen zwei Drittel unserer Zeit mit unserem Job“ – daher die Problematik
Dass es zwischen Menschen unterschiedlicher Altersgruppen zu Reibung kommt, liegt laut der Expertin vor allem an zwei Faktoren: Unverständnis und Neid. Für die früheren Generationen sei es normal, drei Jahre Erfahrung im Job zu sammeln, bevor sie etwas sagen dürfen. Die Generation Z erwarte aber etwas anderes. Das führe laut Straßer zu Unverständnis und Neid.
Dabei wünscht sich die vermeintliche Rebellen-Generation nichts Absurdes. „Wir verbringen zwei Drittel unserer Zeit mit unserem Job. Warum machen wir es uns dann nicht angenehm?“ Für die Gen Z gehe es in erster Linie darum, die für sie essenziellen Dinge im Leben miteinander vereinbaren zu können.
Mehr dazu: Warum junge Menschen so häufig ihren Job wechseln
Dies ist ein Artikel von BuzzFeed News Deutschland. Wir sind ein Teil des IPPEN.MEDIA-Netzwerkes. Hier gibt es alle Beiträge von BuzzFeed News Deutschland.
Wie Führungskräfte das Problem lösen können
„Uns Älteren fällt schnell die Kinnlade runter, wenn junge Menschen im ersten Gespräch sagen, ich möchte unbedingt sicherstellen, dass wir dann auch bei den 40 Stunden bleiben“, sagt Straßer. Die Expertin erklärt die Haltung so: „Junge Menschen haben bei ihren Eltern und Großeltern mitbekommen, dass sie sehr viel arbeiten, zu viel arbeiten, und dass es sich am Ende in nur wenigen Fällen ausgezahlt hat.“
Aber: Werde eine gute Work-Life-Balance im Vorhinein thematisiert, sei das Miteinander deutlich einfacher. Denn eigentlich wünschten sich die Jüngeren nur Respekt und Wertschätzung für ihre Zeit und Bedürfnisse.
Dass sich die Generationen einfach nicht verstehen, ist laut Straßer daher falsch. Es müsse aber zu mehr Austausch kommen. „Ich denke, dass das Verständnis und das Bewusstsein gefördert werden müssten. Und das ist eigentlich die Pflicht von jeder Führungskraft, dass regelmäßig Get-together oder Workshops gemacht werden, dass die Leute sich einfach austauschen, was ihnen wichtig ist, was ihre Bedürfnisse sind, damit man sich versteht.“
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