„Zinsgipfel“ erreicht?
EZB erhöht schon wieder den Leitzins – was das für deine Rente bedeutet
Der Leitzins steigt zum zehnten Mal – auf 4,5 Prozent. Wie wirkt sich das auf deine Sparpläne zur Altersvorsorge aus?
Die Europäische Zentralbank (EZB) verkündet am Donnerstag, 14. September 2023, den Leitzins um weitere 0,25 Punkte auf 4,5 Prozent anzuheben. Seit Juli 2022 die zehnte Zinserhöhung in Folge. So hoch war der Leitzins (also der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der EZB besorgen können) zuletzt im August 2001. Aber welche Auswirkungen hat das auf deine Rente? BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA hat die Antwort für dich.
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EZB erhöht Leitzins auf 4,5 Prozent, um die Inflation in Griff zu bekommen
Mit der zehnten Leitzins-Erhöhung auf 4,5 Prozent, so vermuten Experten, könnte die EZB ihren Zinsgipfel erreicht haben. Die Bank geht davon aus, dass die Zinsen nun ein Niveau erreicht haben, das hilft, die Inflation in Europa, die manchmal echt Angst macht, langfristig in Griff zu bekommen. Im August 2023 lag die Inflationsrate in Europa bei 5,3 Prozent, die EZB strebt auf lange Sicht zwei Prozent an.
Doch wie kann das gelingen? Durch den gestiegenen Leitzins wird es für Banken im Euroraum teurer, Geld von der Zentralbank zu leihen. Aus diesem Grund müssen auch sie höhere Zinsen für Kredite verlangen. Das kann die Nachfrage bremsen und somit verhindern, dass Produkte noch teurer werden, als sie sowieso schon sind. Weil teurere Kredite aber auch eine Last für die Wirtschaft sind, waren zuletzt Forderungen nach einer Zinspause lauter geworden.
So wirkt sich der gestiegene Leitzins auf deine Rente aus
Aber zurück zu deiner Altersvorsorge: Dass der Leitzins erneut steigt, kann konkrete Auswirkungen auf deine Rente haben. Genauer gesagt auf die Art, wie du fürs Alter privat sparst (uns das geht auch mit wenig Geld). Denn während sich Kredite eher verteuern, können Sparerinnen und Sparer bei gestiegenem Leitzins erneut auf bessere Angebote von Banken und Sparkassen hoffen.
Die Zinsen für Festgeld und Tagesgeld beispielsweise könnten weiter ansteigen. Sie liegen momentan schon bei einigen Banken um die zwei bis 4,5 Prozent. Auch Staatsanleihen könnten aufgrund einer erneuten Leitzins-Erhöhung noch attraktiver werden, denn einzelne Länder stehen unter Druck, Anlegern höhere Zinsen zu zahlen. In Deutschland liegt die Staatsanleihen-Rendite momentan (Stand September 2023) bei etwa 3,6 Prozent für ein Jahr Anlagedauer.
Während Staatsanleihen und verzinste Konten mehr Rendite abwerfen, ist es bei Aktien und Fonds genau umgekehrt: Sie geraten bei steigenden Leitzinsen unter Druck, weil es attraktivere Alternativen gibt. Aktienkurse könnten – zumindest in der Theorie – fallen. Das wäre dann ein guter Zeitpunkt, um für die Rente in Aktien zu investieren. Aber Achtung: Der Aktienmarkt wird noch von anderen Faktoren beeinflusst. Hier kannst du die aktuellen Börsenkurse beobachten.
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(Mit Material der dpa)
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