Fühlst du es auch?
Die 7 größten Ängste der Deutschen, von denen einige auch dich im Alltag beschäftigen
Laut Experten befindet sich Deutschland „im Krisenmodus“. Viele Sorgen und Nöte betreffen das Leben der Menschen direkt.
Seit Tagen beherrschen der Krieg in Israel und die Ergebnisse der Landtagswahlen, bei denen die AfD auch bei junge Menschen gut abgeschnitten hat, die Nachrichten. Eine Langzeitstudie der R+V Versicherung zeigt, dass sich aktuelle Krisen auch in den Zukunftsängsten der Deutschen niederschlagen.
Von Juni bis August wurden rund 2.400 Menschen im Alter ab 14 Jahren von Meinungsforschern befragt. Die Befragten sollten vorgegebene Themen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit auf einer Skala von eins (gar keine Angst) bis sieben (sehr große Angst). Jetzt wurden die Ergebnisse für dieses Jahr vorgestellt.
1. Steigende Lebenshaltungskosten
Die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten ist mit 65 Prozent die größte Sorge der Deutschen. Laut Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch sei die Sorge um den eigenen Wohlstand in Deutschland „allgegenwärtig“. Insgesamt kreisen die Top Drei der Ängste um Geld. Brower-Rabinowitsch erklärt das so: „Die Menschen spüren beim Einkauf an der Supermarktkasse, dass sie für ihren Euro immer weniger bekommen.“
2. Unbezahlbare Wohnungen
Die Angst vor unbezahlbarem Wohnraum fragen die Forscher in der Studie, die seit etwa 30 Jahren durchgeführt wird, seit 2022 ab und schon letztes Jahr landete sie auf Platz zwei. In diesem Jahr blicken vor allem die Westdeutschen besorgt auf die angespannte Lage am Wohnungsmarkt (62 Prozent), im Osten sind es 52 Prozent.
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3. Steuererhöhungen und Leistungskürzungen
Schuldenbremse, Haushaltsstreit – die fetten Jahre sind wohl vorbei. Das spüren auch die Bürgerinnen und Bürger. Insgesamt 57 Prozent der Befragten fürchten, dass der Staat dauerhaft Steuern erhöht oder Leistungen entfallen könnten.
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4. Überforderung des Staates durch Migration
Migration ist aktuell das Brennpunktthema, über das Deutschland streitet, besonders seit den Ergebnissen der Landtagswahlen. Laut Politik-Experten soll die Asylpolitik für Unzufriedenheit bei den Bürgern und Bürgerinnen gesorgt haben. Die Auswertung des Rankings zeigt ein ähnliches Bild. Demnach haben 56 Prozent der Deutschen Angst, dass zunehmende Migration staatliche Behörden überfordern und das Zusammenleben in der Gesellschaft beeinflussen könnte. Im Vergleich zu anderen Sorgen ist diese mit elf Prozentpunkten am deutlichsten gestiegen.
Die Umfrage zeigt auch: Erstmals ist diese Angst in Westdeutschland mit 56 Prozent stärker ausgeprägt als im Osten (54 Prozent). „Aus einer überwiegend ostdeutschen Sorge ist damit ein Thema geworden, das die Menschen überall in Deutschland gleichermaßen bewegt. Die Befragten haben Angst, dass die Integration nicht gelingt“, erklärt Isabelle Borucki, die die Studie in beratender Funktion betreut.
5. Schlechtere Wirtschaftslage
Die Deutschen fürchten sich vor einem Einbruch der Wirtschaft (51 Prozent). Allerdings weniger als im Vorjahr. „Trotz des Konjunktureinbruchs und düsterer Prognosen für Deutschland ist die Furcht vor einer schlechteren Wirtschaftslage im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen – so deutlich wie keine andere Angst in diesem Jahr“, berichtet der Studienleiter. Letztes Jahr landete die Angst mit 57 Prozent auf dem dritten Platz.
6. Überforderung der Politiker
Das Vertrauen in die Politik sinkt, das zeigt die Langzeitstudie deutlich. Gut jeder zweite Befragte (51 Prozent) fürchtet, dass die Politikerinnen und Politiker von ihren Aufgaben überfordert sind. Diese Sorge nimmt im Vergleich zum Vorjahr zu und rückt auf Platz sechs im Ängste-Ranking (2022: 44 Prozent, Platz zehn). „Deutschland ist im Krisenmodus“, sagt Borucki. Dabei zeigt die Bilanz der ersten Legislaturperiode: Die Ampel dreiviertel ihrer Wahlversprechen gehalten.
7. EU-Schuldenkrise
Demnach fürchtet die Hälfte der Deutschen, dass die EU-Schuldenkrise höhere Steuern nach sich zieht.
Die Angst vor Spaltung der Gesellschaft, vor Krieg und vor dem Klimawandel belegen im Ranking die Plätze acht bis zehn.
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(Mit Material der dpa)
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