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Eine Landesregierung hat Netflix aus scheinbar banalen Gründen verboten, eine Serie zu drehen. Jetzt zieht der Streamingdienst heftige Konsequenzen.
Netflix* plante, im Sommer 2020 die neue türkische Serie „If Only“ zu drehen.
Die Regierung hat dem Streamingdienst aber die Lizenz entzogen.
Der Grund scheint völlig banal zu sein.
Film- und Seriendrehs gehen in der Regel lange Prozesse voraus, wie beispielsweise die Suche nach Schauspielern und Drehorten, die Erstellung der Drehbücher und die Planung der gesamten Drehabläufe selbst. Dabei kann viel schiefgehen - und im schlimmsten Fall wird sogar die gesamte Fertigstellung einer Produktion auf Eis gelegt.
In Bezug auf die geplante türkische Netflix-Serie „If Only" begegnete der Streamingdienst einem solchen Hindernis. Die Regierung hatte nämlich eine Sache am Drehbuch auszusetzen, die aber eigentlich völlig banal scheint.
Netflix wird Filmlizenz von türkischer Regierung entzogen - Begründung scheint absurd
Der Dreh von „If Only" sollte bereits im Sommer 2020 beginnen. Kurz vor dem Start legte die türkische Regierung dem Vorhaben aber Steine in den Weg: Netflix wurde die Filmlizenz für die Serie entzogen. Der Grund sei eine Figur, die offen damit umgeht, schwul zu sein. Wie Financial Times in Bezug auf Aussagen der Drehbuchautorin berichtet, hätte der besagte Charakter aber nicht einmal körperliche Szenen mit einer anderen Figur gehabt. Ein Interesse an gleichgeschlechtlichen Partnern wäre also nur erwähnt worden.
Mit diesem Schritt der Regierung sind übrigens nicht alle türkischen Politiker zufrieden. Ilhan Tasci von der Oppositionspartei CHP betrachtet es als bedenklich und unzulässig, dass die Regierungspartei der gesamten Gesellschaft ein bestimmtest Weltbild aufzuzwingen versucht. Im Gegenzug lässt AKP-Sprecher Mahir Ünal verlauten, dass es keinen Grund gäbe, weshalb die Regierung mit allen Entscheidungen von Netflix zufrieden sein solle.
Darum sollte es in der Serie „If Only“ gehen: Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine verheiratete Frau, die mit ihrem Leben nicht zufrieden ist. Sie reist deshalb in der Zeit zurück, um viele Dinge zu ändern, von denen sie sich mehr Glück und Freude verspricht. Ähnlich wie in der deutschen Serie „Dark“ fokussiert sich „If Only" als auf das Zeitreisen als zentrales Thema.
Netflix darf „If Only" nicht drehen - Streamingdienst mit drastischer Reaktion
Womöglich wäre das Problem gelöst gewesen, wenn Netflix die schwule Figur aus dem Drehbuch gestrichen hätte. Allerdings entschieden sich die Macher gegen diese Änderung. Die drastische Konsequenz: Netflix sagte den Dreh der Serie komplett ab, „If Only“ wird also voraussichtlich nie auf der Plattform erscheinen.
Das bedeutet allerdings nicht, dass der Streamingdienst türkische Produktionen generell einstellt. Alle anderen geplanten Filme und Serien sollen weiterhin umgesetzt werden. (soa) *tz.de ist Teil des Ippen-Zentral-Netzwerks.