„Das hat man früher so gesagt“
Ben Becker sorgt mit „Zigeuner“-Kommentar für Aufsehen – „Kölner Treff“-Moderator muss unterbrechen
Ben Becker hat kein Problem damit, auch mal für Diskussionen zu sorgen. Sein Auftritt beim „Kölner Treff“ war da keine Ausnahme. Nach einem diskriminierenden Vergleich muss der Moderator eingreifen.
Köln – Der „Kölner Treff“ geht in die nächste Runde. Auch am 3. November begrüßten Susan Link (46) und Micky Beisenherz (46) wieder tolle Gäste: Unter anderem Comedienne Mirja Boes (52), Moderatorin Katty Salié (48) oder Schauspieler Ben Becker (58). Letzterer sprach unter anderem darüber, dass man als Schauspieler meist keinen festen Wohnsitz habe. Den Vergleich, den er dann zog, sorgte im Studio allerdings für nervöses Lachen und Moderator Micky Beisenherz musste Becker schließlich unterbrechen.
Ben Becker beim „Kölner Treff“: Die Schauspielerei sei wie ein „Wanderzirkus“
Ben Becker ist als Bad Boy der deutschen Schauspieler bekannt. Sein Lebenslauf ist genauso beeindruckend, wie skandalreich. Von Drogen- und Alkoholexzessen, verbalen Entgleisungen bis zu körperlichen Auseinandersetzungen: Ben Becker hat nichts dagegen, auch mal anzuecken. Das wird auch in der neuen Folge vom „Kölner Treff“ deutlich.
Alle wichtigen News aus Promi- und TV-Welt jetzt über unseren WhatsApp-Kanal abonnieren
Schauspiel-Kollegin Johanna Gastdorf (64) spricht gerade davon, dass ihr es am Anfang ihrer Karriere sehr schwerfiel, ihre Heimat zu verlassen. Ein Jahr lang habe sie jeden Tag geweint. Das Gefühl, sich in der Stadt völlig fremd zu fühlen, kennt auch Ben Becker. „Wenn man sich auf den Beruf einlässt, ist man ein Wanderzirkus“, erzählt er. Soweit so unproblematisch. Doch dann zieht der Schauspieler einen nicht nur unangebrachten, sondern sogar diskriminierenden Vergleich.
Ist das Wort „Zigeuner“ diskriminierend?
Was darf man heute noch sagen? Mit dieser Frage beschäftigt sich nicht nur der Stammtisch in der örtlichen Eckkneipe, sondern auch die Politik. Immer wieder werden bestimmte Begriffe aus dem gängigen Sprachgebrauch gestrichen, was immer wieder für Diskussionen sorgt. „Zigeuner“ ist einer dieser Begriffe. Aber ist dieses Wort tatsächlich diskriminierend? Die „Antidiskriminierungsstelle des Bundes“ hat da eine ganz klare Antwort: „Ja. Hier handelt es sich nicht um eine Eigenbezeichnung der Roma und Sinti, sondern um eine abwertende Fremdbezeichnung, mit der Sinti und Roma ausgegrenzt werden“.
Ben Becker sorgt mit „Zigeuner“-Kommentar für Aufsehen – „Kölner Treff“-Moderator muss unterbrechen
„Was sagte man früher? Man muss, wie die ‚Zigeuner‘ hinter die Büsche scheißen“, so Ben Becker. Stille. Nervöses Lachen. Das Publikum im Hintergrund tauscht Blicke aus. Moderator Micky Beisenherz versucht die Situation zu retten, unterbricht Ben Becker und betont nochmal: „Das hat man früher so gesagt“. Auch Co-Moderatorin Susan Link betont nochmal: „Das hat man früher so gesagt“. Und dann wiederholt auch Ben Becker nochmal: „Das hat man früher so gesagt“.
Warum IPPEN.MEDIA den umstrittenen Begriff „Zigeuner“ verwendet: Wir haben uns entschieden, das als diskriminierend empfundene „Z-Wort“ zu nennen, um den Text für jedermann verständlich zu machen, auch für diejenigen, die sich mit der Problematik um den Begriff nicht auseinandergesetzt haben.
„Das darf man ja heute nicht mehr sagen. Aber gelten tut das irgendwie immer noch – auf eine Art und Weise“, so der Schauspieler. „Auf eine Art und Weise ist man immer noch wanderndes Volk und auch ein wenig aussätzig. Aber wir halten alle zusammen und irgendwie kommt man immer wieder nach Hause“. Daraufhin ist Moderatorin Susan Link bemüht, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken und stellt Johanna Gastdorf prompt eine andere Frage.
Auch Schlagerstar Heino hat so seine Probleme mit der sogenannten „political correctness“. Nach seinem Wut-Auftritt im „Sat.1-Frühstücksfernsehen“ musste Heino einiges an Kritik einstecken. Sich den Mund verbieten lassen, will er trotzdem nicht, wie der Schlagerstar jetzt nochmal klarstellt. Verwendete Quellen: WDR/Kölner Treff vom 3. November 2023, antidiskriminierungsstelle.de
Rubriklistenbild: © WDR/Kölner Treff vom 3. November 2023

