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„Zu mir war er immer sehr galant“

Missbrauchsvorwürfe gegen Maximilian Schell: Jetzt spricht seine Biografin

Maximilian Schell hat seine Tochter im Arm (links), Maximilian Schell guckt ernst (rechts) (Fotomontage)
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Maximilian Schells Tochter Nastassja und seine Nichte Marie Theres Relin erheben schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den Schauspieler. Für seine Biografin sind die Taten unvorstellbar.

Sowohl Maximilian Schells Nichte als auch seine Tochter erheben schwere Missbrauchsvorwürfe gegen ihn. Jetzt äußert sich die Biografin und gute Freundin des verstorbenen Schauspielers dazu.

Update vom 4. Oktober 2023: Christine Spauka Conner war nicht nur Maximilian Schells (†83) Biografin und arbeitete zusammen mit ihm an „Maximilian Schell – Ein Hollywood-Leben“ – die Biografin war auch über Jahre hinweg gut mit dem verstorbenen Schauspieler befreundet. Nach den Missbrauchsvorwürfen, die seine Nichte Marie Theres Relin (57) und seine Tochter Nastassja Schell (34) erhoben haben, meldet sich die Schriftstellerin zu Wort.

„Zu mir war er immer sehr galant. Auch, wenn ich mit ihm allein war. Da hatte er überhaupt keine weiteren Anstalten gemacht. Maximilian hat einfach sehr viel Liebe versprüht“, äußert Christine Spauka Conner gegenüber bild.de. Weiter erklärt sie: „Natürlich sind das alles heftige Anschuldigungen. Das ist alles ganz schrecklich und ich kann das so, wie ich den Mann kennengelernt habe, wie er auch zu meinen Kindern war, nicht sehen.“

Was Christine Spauka Conner aber nicht neu ist, ist die Tatsache, dass sich der Schauspieler zeitweise das Bett mit seiner kleinen Tochter geteilt hat. „Darüber hatten wir uns mal unterhalten. Er sagte: ‚Das ist sehr wichtig für die Kinder, damit sie ein Grundvertrauen im Leben bekommen‘“, so die Journalistin.

Update vom 3. Oktober: Vor zehn Jahren hat Maximilian Schell der Schule im österreichischen Kärnten seinen Namen gegeben. Dort sollten ihm wichtige Werte wie Humanismus und Weltoffenheit an die Kinder weitergegeben werden. Doch „die jüngst von Angehörigen geäußerten, schwerwiegenden Missbrauchsvorwürfe gegen den 2014 verstorbenen Schauspieler haben Bürgermeister Hannes Primus und Vizebürgermeister und Bildungsreferent Alexander Radl veranlasst, die Weiterverwendung des Begriffes ‚Bildungswelt Maximilian Schell‘ zu überprüfen“, so ein Sprecher der Schule gegenüber BILD.de.

Maximilian Schell soll aus Schulnamen gestrichen werden: Erste Konsequenzen nach Missbrauchsvorwürfen (Fotomontage)

Der Bürgermeister habe für kommenden Montag ein Komitee einberufen. Dort soll über das weitere Vorgehen beraten werden, heißt es weiter. „Insbesondere da die Missbrauchsvorwürfe Jugendliche betreffen, ist für Primus die Weiterverwendung des Namens Maximilian Schell als Schirmherr für Kindergärten und Schulen nicht mehr vorstellbar“, so der Sprecher schließlich.

Nachdem die Nichte von Schauspieler Maximilian Schell Missbrauchsvorwürfe gegen ihn öffentlich gemacht hat, melden sich jetzt auch seine Tochter und seine Witwe zu Wort.

Erstmeldung vom 30. September: München – Maximilian Schell (†84) war einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Schauspieler. Gewann zahlreiche Preise für sein Schaffen – unter anderem auch einen Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „Urteil von Nürnberg“. Doch nun erheben mehrere Frauen aus seinem direkten Umfeld schwere Vorwürfe gegen Schell. Angefangen hat seine Nichte, doch nun brechen auch seine Tochter und seine Witwe ihr Schweigen.

Nach Nichte: Jetzt wirft auch Maximilian Schells Tochter ihm sexuellen Missbrauch vor

„Ich wurde als Vierzehnjährige von meinem Onkel sexuell missbraucht, verführt, entjungfert – ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen“, schreibt Marie Theres Relin (57) in ihrem Buch „Szenen keiner Ehe“. Relin ist die Nichte von Maximilian Schell und selbst Schauspielerin. Seinen Namen nennt sie zwar nicht, dennoch lässt sie keine Zweifel daran, dass sie von Schell spricht. Jetzt äußert sich seine Tochter Nastassja (34) zu den Anschuldigungen und verrät BILD.de: „Auch ich wurde von meinem Vater sexuell missbraucht!“.

Nach Nichte: Jetzt wirft auch Maximilian Schells Tochter ihm sexuellen Missbrauch vor

Nach der Trennung ihrer Eltern habe sie immer bei ihrem Vater geschlafen. Damals war Nastassja drei Jahre alt. „Wir hatten nur ein Einzelbett im Gästezimmer, meine Mutter schlief im großen Ehebett im Schlafzimmer“, erinnert sie sich. Ein paar Jahre danach habe Maximilian Schell der damals Neunjährigen erzählt, „dass es früher üblich war, dass die Väter ihre Töchter entjungfert haben.“

„Kinder in einem Alter, in dem ich damals war, die können das nicht einschätzen, was richtig oder falsch ist. Ich wurde rangeleitet als kleine Tochter, wie ich mich im Bett mit meinem Vater zu verhalten habe“, so Nastassja Schell weiter. „Streicheleinheiten und im intimen Bereich berührt werden, ist sexueller Missbrauch. Und das hat er gemacht. Nur, weil es nicht zur Penetration kam, heißt das nicht, dass dies weniger Missbrauch ist.“

Wer war Maximilian Schell?

Maximilian Schell war ein Schauspieler, Regisseur und Produzent. Der gebürtige Wiener startete seine Schauspiel-Karriere am Theater. 1952 trat er am Theater Basel auf, wechselte dann zu an die Münchner Kammerspiele. 1955 drehte er dann seinen ersten „Film Kinder, Mütter und ein General“. Zwei Jahre später stand er erstmal neben Marlon Brando in Hollywood vor der Kamera. Zum internationalen Filmstar wurde er mit seiner Rolle als NS-Jurist in „Urteil von Nürnberg“. Denn dafür erhielt 1962 als bester Hauptdarsteller einen Oscar. Weitere Oscar-Nominierungen erhielt er als bester Darsteller und Nebendarsteller sowie für den besten ausländischen und den besten Dokumentarfilm.

Am 1. Februar 2014 wurde Maximilian Schell wegen Rückenschmerzen ins Landeskrankenhaus Innsbruck operiert und starb dort an den Folgen. Er ist aus der Narkose nicht mehr aufgewacht.

„Haben mich mundtot gemacht“: Maximilian Schells Familie soll von den Missbrauchsvorwürfen gewusst haben

Und für diesen Missbrauch hätte er damals schon verurteilt werden sollen, so Nastassja: „Für mich hätte er vor Gericht gehört und Strafe büßen müssen“. Schon 2007 sprach die damals 18-Jährige mit ihrer Familie darüber, doch keiner hätte etwas von den Anschuldigungen wissen wollen. „Alle aus unserem Umfeld wussten davon. Nur haben mich alle mundtot gemacht“, verrät sie.

„Haben mich mundtot gemacht“: Maximilian Schells Familie soll von den Missbrauchsvorwürfen gewusst haben

Doch was sagt sie zu den Schilderungen von Marie Theres Relin? Überrascht war Nastassja nicht: „Ich wusste davon. Und ich glaube ihr, dass es passiert ist. Da habe ich keine Zweifel“. Von Maximilian Schells sexuellen Vorlieben hätte die ganze Familie gewusst, erzählt sie weiter: „Im inneren Kreis der Familie wussten alle, dass mein Vater auf jüngere Frauen steht. Ich meine damit nicht 18-Jährige, sondern ganz junge. Man muss überlegen, was das für ein Typ Mann ist, der auf solche junge Mädchen steht“. So habe er auch eine Beziehung mit einer ihrer Kindermädchen gehabt. Sie war 14 als sie im Hause Schell anfing.

Trotzdem ist Schell für seine Tochter kein Monster. „Er wird für mich immer am nächsten sein von meiner Familie. Weil er der Einzige war, der lieb zu mir war, während der Rest der Familie grottenschlecht zu mir war. Mein Vater war für mich Engel und Teufel!“

„Mein Vater war für mich Engel und Teufel“: Trotz der Vorwürfe ist Maximilian Schell für Tochter Nastassja kein Monster.

„Geschockt und erschüttert“: Das sagt Maximilian Schells Witwe zu den Anschuldigungen

Schwere Vorwürfe, die seine Nichte und seine Tochter gegen Maximilian Schell erheben. Aber was sagt seine Witwe dazu? Iva Mihanovic (45) und Schell lernten sich 2008 kennen und heirateten im August 2013. Die Opernsängerin will von dem allen nichts gewusst haben, wie sie BILD.de erzählt: „Marie Theres Relin hat darüber nie mit mir gesprochen“.

„Geschockt und erschüttert“: Das sagt Maximilian Schells Witwe zu den Anschuldigungen

„Ich habe Maximilian nur die letzten sieben Jahre seines Lebens gekannt und habe ihn geliebt. Ich habe in dieser Zeit keinerlei solcher Dinge gehört, erlebt, beobachtet oder dass es mir zugetragen worden wäre“ verrät Iva Schell weiter. Sie sei nun „geschockt und erschüttert“, nehme die beiden Frauen aber sehr ernst, „da solche Vorwürfe grundsätzlich immer ernst genommen werden müssen“. Die 45-Jährige denke jetzt über vieles nach und hinterfrage einiges. „Ich versuche die Objektivität zu behalten und für mich einen Weg zu finden, mit den Anschuldigungen umzugehen“, sagt die Opernsängerin abschließend. Verwendete Quellen: bild.de

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