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IPPEN.MEDIA-INTERVIEW

Frank Thelen ist sich sicher, dass KI oberflächliche Journalisten „sehr bald“ arbeitslos machen wird

Arbeitsplätze von Journalisten sind durch künstliche Intelligenz gefährdet, sagt Unternehmer Frank Thelen. Im Interview mit Matthias Kernstock von IPPEN.MEDIA wird klar: Wer KI ignoriert, verliert.

Berlin – Der an eine Netflix-Miniserie erinnernde Lebenslauf von Frank Thelen (47) dürfte dank des Kölner Privatsenders Vox weitläufig bekannt sein. In Dauerschleife war die Erfolgsstory des gebürtigen Bonners von 2014 bis 2020 in „Die Höhle der Löwen“ zu sehen, wo der vielseitig begabte Unternehmer und Sneaker-Träger zeitweise sogar zum Publikumsliebling avancierte.

Vom Skaterboy zum Visionär: Frank Thelen ist Unternehmer, Investor, Erfinder und Social-Media-Star

Der neugierig gebliebene Skaterboy Thelen verdient sein Geld mit großen Deals und kleinen Suppen, ist heute das Gesicht der Investmentgesellschaft „Freigeist“ oder der Aktienfonds „10xDNA“. Mit künstlicher Intelligenz beschäftigt sich Thelen schon sehr lange. Durch den ChatGPT-Hype ist seine KI-Expertise gerade sehr gefragt, wie ein Blick auf die jüngsten Social-Media-Postings des Unternehmers zeigt.

Dieses Foto generierte das KI-Programm „Midjourney“ mit einem Prompt, den Frank Thelen IPPEN.MEDIA gegeben hatte.

Bei LinkedIn fällt es schwer, von Thelens Beiträgen gelangweilt zu werden: Seine über 460.000 Follower schickt der Mann, der den Wowereit-Spruch „arm, aber sexy“ genauso fühlt wie „Reich und sexy“ von den Toten Hosen, regelmäßig auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Während es am Montag um die mögliche Ausrottung der Menschheit durch KI geht, sollen die Follower am Dienstag über den Dresscode im Büro abstimmen: „Sind für euch kurze Hosen, FlipFlops und bauchfreie Tops OK?“, möchte Engagement-Profi Thelen wissen.

„Innovativ, risikofreudig und inspirierend“: So beschreibt ChatGPT Investor Frank Thelen

Die kleinere Version von Elon Musk (Musk ist 1,88 Meter groß) schläft zu wenig, arbeitet zu viel, mag es zu schwimmen und ist laut gabal-magazin.de „im Privatleben so, wie im Berufsleben“, was Herausforderungen mit sich bringe.

Der echte Frank Thelen sprach mit IPPEN.MEDIA über KI im Journalismus. Der unechte wurde vom KI-Bildgenerator „Midjourney“ erschaffen.

Auch wenn weder Autos noch Skateboards immer noch nicht fliegen können: Der Mann, den ChatGPT als innovativ, risikofreudig und inspirierend beschreibt, investierte einen Teil seiner kostbaren Zeit in IPPEN.MEDIA und teilte seine Ansichten über KI im Journalismus mit Unterhaltungschef Matthias Kernstock: Welche Risiken bringt die künstliche Intelligenz mit sich, aber auch welche Chancen? Und was müssen Journalisten jetzt tun, um nicht von ChatGPT ersetzt zu werden?

Matthias Kernstock: „Wird KI viele Journalisten arbeitslos machen? Die Bild-Zeitung hat Leute entlassen, weil KI dort bereits Aufgabenbereiche von Menschen ersetzen kann.“
Frank Thelen: „Aktuell sind nur Journalisten gefährdet, die oberflächlich arbeiten. Wer nur auf Klicks optimiert und Geschehnisse nicht im Gesamtkontext einordnet, wird sehr bald durch eine KI ersetzt, da diese durch datengetriebene Entscheidungen bessere Clickbait-Headlines generieren können wird. Wer tiefgründigen Journalismus lebt, neue Perspektiven öffnet und z. B. über komplexe und kontroverse Themen berichtet, ist aktuell nicht gefährdet.“
Kernstock: „Wo liegt die Grenze von KI? Was wird KI niemals leisten können?“
Thelen: „KI ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht interdisziplinär und kann nicht eigenständig Probleme unterschiedlicher Natur lösen. So scheitern beispielsweise ChatGPT und Bard an den einfachsten Matheaufgaben, da sie auf einem Large Language Model und somit einem Sprachmodell basieren. Wann KI diese Grenze überschreitet und eine sogenannte “Artificial General Intelligence” (kurz AGI) erreicht, können selbst die führenden Experten nicht vorhersagen. Das kann 24 Monate oder 20 Jahre dauern. Aber ich bin mir sicher, es wird passieren.“
Kernstock: „Glauben Sie, KI könnte der Menschheit gefährlich werden? Elon Musk hat behauptet, KI sei gefährlicher als die Erfindung der Atombombe.“
Thelen: „Ich hatte hierzu letztens ein spannendes Gespräch mit einem Physiker und KI-Experten aus unserem „10xDNA“-Research-Team. Richard beschäftigt sich seit Monaten intensiv mit dem KI-Bereich, kennt diese Bedenken und düsteren Zukunftsvisionen. Und es stimmt: Niemand weiß aktuell, wie wir das Problem der sogenannten “AI Alignment” lösen und so garantieren können, dass die KI der Menschheit nicht irgendwann schaden wird. Ich persönlich denke, dass wir von diesem Szenario zwar noch sehr weit entfernt sind, aber unbedingt hierüber in den Diskurs gehen und die weitere KI-Entwicklung entsprechend regulieren sollten.“
Kernstock: „In welchen Bereichen wird die Menschheit künftig am meisten von KI profitieren?“
Thelen: „KI wird beinahe jede Branche verändern, wir werden insgesamt um ein Vielfaches produktiver werden. Am meisten erhoffe ich mir jedoch von den Entwicklungen im Medizinbereich und Ressourcenmanagement. KI wird uns zu einer Vielzahl medizinischer Durchbrüche verhelfen und es uns ermöglichen, mit unserem Planeten im Einklang zu leben – u.a. dank nachhaltiger Energien, Mobilitätslösungen und Produktionsverfahren.“
Kernstock: „Neue KI-Apps fluten den Markt. Welche KI-Produkte und Anwendungen sind gerade besonders hilfreich oder faszinierend? Was sind Ihre Lieblings-Apps im Bereich KI?“
Thelen: „Wir nutzen im Team ChatGPT und Bard für Texte und Zusammenfassungen und Midjourney, Adobe Firefly und Co. für Bildmaterial. Außerdem arbeiten wir an eigenen KI-Integrationen, um unsere Dealflow- und Research-Prozesse bei Freigeist und „10xDNA“ effizienter zu gestalten. Aber der Bereich entwickelt sich so schnell weiter, dass man wirklich am Ball bleiben muss, um kein neues Tool zu verpassen.“
Kernstock: „Was würden Sie einem jungen Journalisten raten, der in Zeiten von ChatGPT & Co. seine Karriere startet? Soll er programmieren lernen, sich auf Reportagen oder Interviews konzentrieren, die ohnehin keine KI kann - oder sich gleich einen anderen Job suchen?“
Thelen: „Zunächst einmal sollten Journalisten – egal ob jung oder alt – ChatGPT & Co. als Chance begreifen und nicht als Bedrohung. Nicht KI wird uns unsere Jobs wegnehmen, sondern Menschen, die mit KI umgehen können. Ich rate daher jedem Journalisten, sich mit diesen Tools auseinanderzusetzen und sie proaktiv zu nutzen – und gleichzeitig immer wieder die Ergebnisse zu prüfen und Dinge in den richtigen Kontext zu bringen. Das ist aktuell noch das Alleinstellungsmerkmal von Journalisten gegenüber der KI.“
Kernstock: „Sie haben die Möglichkeit, einen Prompt für einen Bildgenerator für ein Porträt von Frank Thelen zu schreiben. Wie würde dieser Prompt lauten?“
Thelen: „Zunächst würde ich den Bildgenerator mit einigen Portraits von mir füttern. Der Prompt könnte dann zum Beispiel lauten: Portrait of German tech investor Frank Thelen, wearing a black button up shirt and glasses, greyish hair and Apple watch on his wrist, focused gaze, taken using a Canon EOS R camera with a 50mm f/1.8 lens, f/2.2 aperture, shutter speed 1/200s, ISO 100 and natural light, Full Body, Hyper Realistic Photography, Cinematic, Cinema, Hyperdetail, UHD, Color Correction, hdr, color grading, hyper realistic CG animation --ar 4:5 --upbeta --q 2 --v 5.“

Das sind die fünf Kernaussagen von Frank Thelen zu KI im Journalismus

Mehr über Thelens Ansichten gibt es mehrmals die Woche auf dem LinkedIn-Profil des Bonners. Informationen über Thelens Firmen gibt es gesammelt auf frank.io.

Frank Thelen nimmt Journalisten im Interview mit IPPEN.MEDIA in die Verantwortung, sich massiv mit KI zu beschäftigen, um nicht von ChatGPT ersetzt zu werden.
  • ChatGPT fasst die fünf Kernaussagen des Interviews mit Frank Thelen zusammen:
  • 1. KI wird vor allem oberflächliche Journalisten gefährden, die nur auf Clickbait setzen. Qualitätsjournalismus, der tiefgründige Berichterstattung und neue Perspektiven bietet, ist derzeit weniger gefährdet.

    2. Die Grenzen von KI liegen darin, dass sie noch nicht interdisziplinär agieren kann und nicht eigenständig Probleme unterschiedlicher Natur lösen kann. Eine „General Artificial Intelligence“ ist noch nicht absehbar.

    3. Die Gefahr, dass KI der Menschheit schaden könnte, ist real, und es bedarf einer Diskussion und Regulierung der weiteren KI-Entwicklung, um potenzielle Bedrohungen zu vermeiden.

    4. Die Menschheit wird in vielen Bereichen von KI profitieren, insbesondere in der Medizin und im Ressourcenmanagement. KI wird zu medizinischen Durchbrüchen und nachhaltigen Lösungen führen.

    5. Junge Journalisten sollten KI als Chance betrachten und lernen, diese Tools zu nutzen, um ihre Arbeit zu verbessern. Der richtige Kontext und das kritische Hinterfragen bleiben ein Alleinstellungsmerkmal der Journalisten im Vergleich zur KI.

Verwendete Quellen: Interview mit Frank Thelen von Matthias Kernstock für IPPEN.MEDIA, vox.de, LinkedIn, frank.io, gabal-magazin.de, *Hinweis: Dieses Bild wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt. Dafür wurde ein Text-to-Image-Modell genutzt. Auswahl des Modells, Entwicklung der Modell-Anweisungen sowie finale Bearbeitung des Bildes: Art Director Nicolas Bruckmann, Hinweis 2: Teile des Artikels wurden mit maschineller Unterstützung erstellt und durch einen Redakteur überprüft

Rubriklistenbild: © Nicolas Bruckmann/Midjourney (maschinell erstellt*)

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