Niederlage gegen die EA Schongau
Wieder nicht belohnt: Diese Schwäche steht zwischen dem EHC Waldkraiburg und drei Punkten
Es war wieder nichts mit den drei Punkten für den EHC Waldkraiburg. Selbst eine eigentlich gute Leistung reichte gegen Schongau nicht zum Sieg. Dabei steht den Waldkraiburgern besonders eine Schwäche im Weg.
Schongau – Ohne große Ansprüche oder gar Ambitionen ist der EHC Waldkraiburg am zweiten Weihnachtstag in den Landkreis Weilheim-Schongau gereist, um dort in der Eishockey-Bayernliga gegen die Mammuts anzutreten. Die EA Schongau erlebt derzeit eine sehr gute Saison mit Platz vier. Ganz anders die Löwen, die nicht nur mit einem dürftigen Tabellenplatz zu kämpfen haben, sondern auch mit der Tatsache, dass sich die mangelnde Leistung der jüngeren Vergangenheit in den Köpfen festgesetzt hat und sich in Unsicherheit verwandelte.
Die Lage hat sich auch mit dem Endergebnis von 1:3 nicht verbessert, und so jagt die Waldkraiburger Wildkatze weiterhin ihren eigenen Schwanz – in der Hoffnung, aus diesem Teufelskreis alsbald ausbrechen zu können. Denn dass sie es können, das haben sie auch in Schongau eindrucksvoll gezeigt. Dass jedoch gerade bei Spielern, welche dafür geholt wurden, für Tore zu sorgen, Großchancen zu lauen Lupfern auf den Bauch des Torhüters werden, zeigt, wie wenig Selbstvertrauen derzeit im Team aus der Industriestadt steckt.
Führung kurz vor der Pause
Der erste Durchgang begann mit einer Erkenntnis: Nicht nur Eishockeyspieler, sondern auch das dritte Team auf dem Eis besteht aus stahlharten Menschen. So lief Linienrichterin Leonie Knapp an diesem Abend mit einem Arm in einer Schlinge auf. Das Spiel selbst wurde im ersten Durchgang vorerst von Schongau bestimmt. So prüften in der zweiten Minute Holzmann und Klein gleich einmal, ob Christoph Lode im Tor der Löwen auch wach war.
Lode lieferte eine Partie, so gut wie schon lange nicht mehr. Der erste nennenswerte Versuch der Löwen kam von Christian Neuert, dieser landete jedoch bei Schongaus Keeper Blankenburg. Nur wenige Minuten später durfte sich Florian Brenninger alleine vor Blankenburg versuchen, verfehlte sein Ziel jedoch knapp. In der 19. Minute sah es zunächst so aus, als würde Christoph Lode auch den Schuss von Ryan Murphy, dem Schongauer Neuzugang aus Erding, blocken können, doch irgendwie rutschte ihm die Scheibe durch und trudelte in Zeitlupe über die Torlinie zur verdienten Schongauer Führung.
Ausgleich hält nicht lange
Der zweite Durchgang lief auf Augenhöhe ab. Die Löwen nutzten die offensive Ausrichtung der Gastgeber und kamen durch gefährliche Konter ein ums andere Mal vor das Tor der Mammuts. In der 23. Minute kreierte der EHC Waldkraiburg eine Drei-auf-Eins-Situation, an deren Ende Patrick Zimmermann den Puck am Tor vorbeisetzte. Nur rund eine Minute später hatte Michal Popelka den Ausgleich auf den Schläger, als er mutterseelenallein in Richtung Blankenburg fuhr, diesem jedoch die Scheibe auf dem Silbertablett servierte. Zehn Minuten und mindestens drei hochkarätige Chancen der Löwen später, fiel dann der erlösende Ausgleich. Nach schnellem Passspiel und Seitenverlagerungen stand Neuert goldrichtig und schob den Puck zum 1:1 ins Tor. Lange hielt dieser mehr als verdiente Ausgleich jedoch nicht an. Schongau antwortete nur eineinhalb Minuten im Anschluss in Überzahl: Philipp Keil traf – unhaltbar für Lode – von der blauen Linie zum schmeichelhaften 2:1-Pausenstand.
Entscheidung kurz vor dem Ende
Das dritte Drittel gestaltete sich ähnlich wie der zweite Durchgang: Chancen gab es auf beiden Seiten, nur Schongau stand nicht mehr ganz so offensiv wie zuvor, weshalb es die Löwen schwerer hatten, ihre Kontermöglichkeiten zu kreieren. Nach wie vor stand den Industriestädtern die Schwäche im Abschluss im Weg, welche sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. Und wie es oft so ist: Wenn man sie vorne nicht macht, bekommt man sie hinten irgendwann rein. Sieben Minuten vor Ende des Spiels erzielte Schongau durch Höfler das 3:1, welches die Löwen, trotz mehrerer Versuche, bis zum Ende nicht mehr ausgleichen können.
Am Ende müssen sich die Löwen an dieser guten Leistung moralisch nach oben ziehen, so betonte es auch Coach Markus Berwanger auf der anschließenden Pressekonferenz. Das Spiel hat gezeigt, dass das Team auch mit den vorderen Plätzen der Tabelle mithalten kann, wenn die Spieler wieder lernen, dass die schwarze kleine Scheibe in das Tor gehört, und nicht auf den Torhüter.
Spielstatistik: EA Schongau – EHC Waldkraiburg 3:1 (1:0, 1:1, 1:0). EHC Waldkraiburg: Christoph Lode (Rudolf Schmidt) – Bernhardt, Daniel Schmidt, Rott, Cejka, Loboda, Seifert – Philipp Lode, Neuert, Brenninger, Ludwig, Dillmann, Hefke, Decker, Popelka, Judt, Maierhofer, Zimmermann.
Tore: 1:0 (19.) Murphy (Höfler, Keil); 1:1 (35.) Neuert (Popelka, Judt); 2:1 (36.) Keil (Holzmann, Klein – 5-4 ÜZ); 3:1 (53.) Höfler (Lautenbacher, Klein); Zuschauer: 218 – Strafzeiten: Waldkraiburg: 8, Schongau: 6.