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Traum beinahe geplatzt

Florian Deibl aus Obertaufkirchen gelingt das „Daylight Finish“ bei der Ironman-WM auf Hawaii

Er hat es geschafft: Florain Deibl darf sich zu den Finishern des Ironman auf Hawaii zählen.
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Er hat es geschafft: Florain Deibl darf sich zu den Finishern des Ironman auf Hawaii zählen.

Für den Obertaufkirchener Triathleten geht mit dem Zieleinlauf bei der Ironman-WM auf Hawaii ein Traum in Erfüllung. Doch bevor er überhaupt an den Start ging, wäre dieser fast geplatzt.

Kona – Die Ironman-Weltmeisterschaft in Kona auf Big Island, Hawaii, zählt zu den härtesten Triathlons der Welt. Rund 2.500 Profi-Triathleten, darunter auch der Obertaufkirchener Florian Deibl, versuchten dieses Jahr die 3,9 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen in maximal 17 Stunden zu meistern. Ein Radsturz machte die Träume des 36-Jährigen beinahe zunichte, am Ende schaffte es Deibl aber ins Ziel und gehört nun der Riege der Hawaii-Finisher an.

Schwerer Sturz vor dem Rennen

Der Renntag begann für Florian Deibl, bereits um 3 Uhr morgens. Nach einem schnellen Frühstück und den letzten Vorbereitungen ging es Richtung Veranstaltungsgelände, wo in der Wechselzone noch einmal das Fahrrad final gecheckt wird. Die Sonne ist um diese Zeit noch nicht aufgegangen auf der Pazifikinsel. Alles liegt noch im Dunkeln, die Stimmung ist magisch und angespannt zugleich. Doch dass der Triathlet vom LG Mettenheim überhaupt starten konnte, grenzt an ein Wunder. Denn nur eine Woche vor dem Rennen erlitt Deibl einen schweren Fahrradsturz auf dem Queen Ka’ahumanu Highway und musste im Krankenhaus behandelt werden. Tiefe Abschürfungen, Prellungen und Hämatome mussten bis zum Renntag abheilen und machten das Training sowie die letzten Vorbereitungen zur Mammutaufgabe. Einen weiteren Rückschlag nach der Rennabsage im Jahr 2022 aufgrund einer Corona-Infektion wollte Florian Deibl aber nicht hinnehmen.

Und so fiel um 6.45 Uhr der Startschuss. Er ging mit rund 400 Athleten in seiner Altersklasse 35-39 im Massenstart auf die erste Disziplin, dem Schwimmen. Insgesamt 3,8 Kilometer mussten im Pazifik geschwommen werden, je 1,9 Kilometer mit Wendeboje entlang der Küste. Eine Besonderheit des Rennens auf der Vulkaninsel: Es herrscht Neoprenverbot, da das Wasser zu warm ist. Trotz Schmerzen aufgrund des Salzwassers auf seinen Wunden absolvierte Deibl das Schwimmen in einer soliden Zeit von 1:05:34 Stunden. Das Radfahren führte zunächst über die steile Palani Road zu einem Wendepunkt und wieder zurück. Danach bogen die Athleten auf den berühmten Queen Ka’ahumanu Highway ein. Er gilt als Herzstück der Strecke, denn obwohl es knapp 90 Kilometer nur geradeaus bis zum Wendepunkt nach Hawi geht, zeigt sich das wellige Streckenprofil mit knapp 1800 Höhenmetern als sehr anspruchsvoll. Deibl konnte auf der ersten Hälfte des Kurses noch seine Radstärke ausspielen, musste nach dem Wendepunkt aber den Strapazen der letzten Tage Tribut zollen. Für die 180 Kilometer brauchte Deibl 5:07:21 Stunden, was weit unter seinen Erwartungen lag.

„You are an Ironman“

Den abschließenden Marathon wollte er deshalb nur noch „so gut es ging durchbringen“, um endlich sein großes Ziel vom Hawaii-Finish zu erreichen. Auf der Laufstrecke sah er auch das erste Mal nach Stunden seine Familie wieder, Ehefrau Christina und Söhnchen Felix, was ihm nochmal großen Auftrieb gab. Die ersten zehn Kilometer auf dem Ali’i Drive in südlicher Richtung liefen daher sehr gut für Deibl. Die größte mentale Herausforderung folgte aber erst, wenn die Athleten über die Palani Road auf den Highway und ins Energy Lab laufen. Dort war auch Deibl auf sich allein gestellt, denn es ging rund 30 Kilometer in glühender Hitze, ohne Schatten und ohne Zuschauer über die ebenfalls anspruchsvolle Laufstrecke mit rund 240 Höhenmetern. Hier hatten in der Geschichte des Ironman Hawaii bereits rennentscheidende Momente stattgefunden.

Deibl kämpfte sich Kilometer für Kilometer zurück Richtung Kona, bis er schließlich unter dem berühmten Banyan Tree auf die Zielgerade einbog. Mit seinem Marathon in einer Zeit von 3:52:07 gelang Deibl noch vor Einbruch der Dunkelheit das sogenannte „Daylight Finish“ und es erklangen schließlich auch für ihn die entscheidenden Worte „You are an Ironman“, die auf Hawaii eine ganz eigene Magie versprühen. (re)

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