Bundesligist zeigt sich von seiner besten Seite
Trotz der Niederlage im Topspiel: Kolbermoors Tischtennis-Damen von den Fans gefeiert
Es war eine enge Partie, die am Ende dennoch einen verdienten Sieger gefunden hat. Trotzdem präsentierten sich Kolbermoors Tischtennis-Damen gegen Berlin von ihrer besten Seite - und bekamen dafür Applaus.
Kolbermoor – Wenn man ein Topspiel verliert und nach der Niederlage dennoch Applaus von den Zuschauerrängen bekommt, dann muss man – zumindest was die Leistung betrifft – nicht schlecht gewesen sein. So geschehen bei Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen, die das Duell gegen den Serienmeister ttc berlin eastside mit 3:6 abgeben mussten, am Ende aber dennoch nicht unzufrieden sein konnten.
Punktteilung in den Doppeln
Der Einzige, der eine andere Begegnung gesehen zu haben schien, war wahrscheinlich Berlins Manager Andreas Hain, der nach Spielende fragte: „Wo war es ein enges Spiel? 3:6, das war doch nicht eng“. Da dürfte er wohl schon den Anfang verpasst haben, denn was sich beide Teams in den Eingangsdoppeln boten, war mehr als Werbung für diese Sportart. Dass man sich dann auch noch die Punkte teilte, war aus Sicht der beiden Mannschaften durchaus verdient. Verdient deshalb, weil Kristin Lang und Solomiya Brateyko gegen Yaping Ding und deren Partnerin Sabina Surjan spielten, als ginge es schon um die deutsche Meisterschaft.
Nachdem sie ihre Gegnerinnen im ersten Satz noch mit 11:4 überrollt hatten – übrigens Naomi Pranjkovic und Laura Tiefenbrunner gewannen den ersten Satz ebenfalls mit 11:4, verloren dann aber – wurde es in den folgenden Durchgängen doch etwas enger. Im vierten Durchgang nahm das heimische Duo beim Stand von 9:6 sogar ein Timeout und gewann letztlich in der Verlängerung mit 13:11. Krisztina Toth, die den aufgrund eines Lehrgangs verhinderten Trainer Michael Fuchs vertrat, meinte nach dem ersten Teilerfolg: „Wir haben die Doppel richtig erraten und dementsprechend Erfolg gehabt“.
Lang ringt Mittelham nieder
Auch die Einzel des ersten Paarkreuzes brachten eine Punkteteilung mit sich. Dass dabei Kristin Lang erneut über fünf Sätze gegen Nina Mittelham spielte, zählte fast schon zur Normalität. Nachdem sie mit 1:2-Sätzen im Rückstand lag, gelang ihr mit einem 11:6-Erfolg der Ausgleich. Im Entscheidungssatz wechselte man beim Stand von 5:3 die Seiten, Kristin Lang baute ihren Vorsprung bis auf 10:4 aus und nutzte den ersten Matchball zum 11:4. Die 37-Jährige erklärte danach: „Sie hat eigentlich recht gut gespielt. Wir kennen uns schon sehr lange. Einmal gewinnt die eine und einmal die andere“. Nach Solomiya Brateykos Niederlage gegen Xiaona Shan stand es 2:2, doch Kolbermoor verlor noch zwei weitere Einzel. Dabei spielte Naomi Pranjkovic gegen Sabina Surjan zumindest im ersten Satz auf Augenhöhe und auch Laura Tiefenbrunner zeigte gegen ihre ehemalige Mannschaftskollegin Yaping Ding trotz der 1:3-Niederlage, dass sie es durchaus versteht, ihrer Konkurrentin ebenbürtig zu sein. Das einzige Manko war, dass die Abwehrspielerin auf die Angriffe der 21-Jährigen immer eine Antwort wusste.
Alle Augen auf Pranjkovic
Im zweiten Einzeldurchgang bot sich Kristin Lang die Chance, auf 3:4 zu verkürzen. Gegen Xiaona Shan führte sie sogar mit 2:0-Sätzen, dann aber riss der Faden und ihre Gegnerin kam immer mehr auf. Im fünften Satz probierte es Lang nach dem 1:3-Rückstand nochmals mit einem Timeout, lief aber bis zum Seitenwechsel einem 1:5-Rückstand nach. Letztendlich hieß es 3:11 aus ihrer Sicht. Solomiya Brateyko lieferte dann erneut ein Riesenspiel und Nina Mittelham ein Duell auf Augenhöhe. Diese Begegnung sah zunächst aber einen 1:2-Satzrückstand der Ukrainerin, den diese aber durch einen 11:6-Sieg zum 2:2 ausglich. Im Entscheidungssatz verkürzte Brateyko durch den 11:3-Sieg auf 3:5.
Die Augen waren jetzt auf Naomi Pranjkovic gerichtet, die sich gegen Yaping Ding mühte. Die 18-Jährige heizte ihrer Kontrahentin zwar so richtig ein, geriet aber mit 0:2 in Rückstand. Im dritten Satz verkürzte sie auf 1:2. Auch im vierten Durchgang bot sie der Chinesin Paroli, verlor aber dennoch mit 7:11. Somit war die 3:6-Niederlage amtlich. Kolbermoors Trainerin Krisztina Toth erklärte nach dem Spiel: „Ich bin positiv überrascht. Wir haben uns sehr gut aus der Affäre gezogen. Ich glaube, die Zuschauer haben heute ein super Duell gesehen“. Sowohl Kolbermoors Damen, wie auch die Berlinerinnen haben nun sieben Minuspunkte auf dem Konto. Während das heimische Duo noch beim ESV Weil/Rhein antritt, absolvieren die Bundeshauptstädterinnen noch die Spiele beim SV Böblingen und gegen den TSV Schwabhausen.