Stocksport-Weitenwettbewerb in Kärnten
Ein Spektakel auf Natureis: Peter Rottmoser aus Schechen will seinen EM-Titel verteidigen
Die Europameisterschaft im Weitenwettbewerb könnte ein wahres Spektakel werden. Wenn nichts mehr schief geht, findet die EM nämlich auf einer 300 Meter langen Natureisbahn statt. Ein Schechener will dabei seinen Titel verteidigen.
Steuerberg – 30 Zentimeter Eis! Wenn das Wetter in den kommenden Tagen nicht wieder völlig verrücktspielt, dann wird es bei den Weitenjägern ein Event geben, das einige in ihrer Sportlerkarriere noch nicht erlebt haben – eine Europameisterschaft im Stocksport-Weitenwettbewerb auf Natureis.
Wettbewerb auf 300 Meter langen Natureisbahn
Nachdem diese im Vorjahr wegen eines Wärmeeinbruchs kurzfristig abgesagt und nach Unterneukirchen verlegt wurde, haben sich die Verantwortlichen des Bund Österreichischer Eis- und Stocksportler (BÖE) nochmals darum bemüht und scheinen Erfolg zu haben. Wenn alles gut läuft, dann werden alle Athleten auf dem Goggausee bei Steuerberg in Kärnten von Freitag bis Sonntag, 26. bis 28. Januar, eine 300 Meter lange Natureisbahn vorfinden. Selbst für die alten Haudegen des Deutschen Eisstock-Verbands (DESV), unter anderem Peter Rottmoser vom SV Schechen, verursachen solch Gegebenheiten noch ein zusätzliches Kribbeln in der Magengegend. Dabei hätte der amtierende Europameister die Titelverteidigung fast verpasst, denn der 43-Jährige hat sich bei Holzarbeiten am Fuß verletzt und einige Tage mit einem rotblaugelben Knöchel verbracht.
Österreich als größter Konkurrent
Zuletzt im oberbayerischen Unterneukirchen rettete Rottmoser in den Einzel-Wettbewerben mit EM-Gold der Herren die schwarzrotgoldene Ehre. Ansonsten mussten die DESV-Athleten immer dem Erzrivalen Österreich den Vortritt lassen. In den Wertungsklassen U16, U19 und Damen konnten Maximilian Klein (ESC Priesendorf), Felix Karpfinger (SC Oberhummel) und die Premieren-Europameisterin von 2019, Annalena Leitner (SV Unterneukirchen), zumindest noch Silber holen. Dagegen gab es bei den U23-Junioren für Deutschland gar kein Edelmetall.
Als Team war die Bilanz mit den Triumphen bei Jugend U19, Damen und Herren schon erfreulicher. Während man bei der U16 nur knapp vier Meter hinter Österreich Silber holte, bekam man bei den Junioren U23 mit über 30 Metern wieder keinen Zugriff. Experten vermuten, dass sich die DESV-Equipe in diesem Jahr herantastet, aber die Überflieger Peter Neubauer, Andreas Knaus und Sebastian Sommerer wieder nicht ernsthaft gefährden können.
Der DESV-Kader
Von den Bundestrainern Christian Englbrecht (Oberbergkirchen) und Thomas Englmeier (Neufraunhofen) wurde zur Nominierung des DESV-Kaders wieder die Max-Aicher-Cup-Wertung herangezogen. Die im bisherigen Saisonverlauf jeweils vier besten bekamen Tickets für die Reise nach Kärnten.
Jugend U16: Alexander Schmidt (SV Hagenhill), Christoph Ecker (ESV Waltersdorf), Jonas Aschenbrenner (FC Penzing), Max Schedlbauer (SV Konzell). – U19: Korbinian Grill (TSV Taufkirchen), Luca Rehrl (EC Freilassing-Hofham), Max Schedlbauer (SV Konzell), Maximilian Klein (ESC Priesendorf). – Damen: Annalena Leitner (SV Unterneukirchen), Elisabeth Reiter (TSV Hartpenning), Kathleen Neumayer (SV Schechen), Sabrina Englbrecht (SSC Pfeffenhausen). – Junioren U23: Bastian Simon (SV Weiß-Blau Germerswang), Lukas Michl (SV Pocking), Marcel Menacher (EC Oberhausen), Maximilian Klein (ESC Priesendorf). – Herren: Alexander Anzinger (EC Ebing), Daniel Ulreich (SV Geisenried), Michael Späth (FC Altrandsberg), Peter Rottmoser (SV Schechen).
Der Zeitplan
EM im Weitenwettbewerb – Programm Freitag: 19.30 Uhr Eröffnungsfeier im Festsaal der Carinthischen Musikakademie in Ossiach – Samstag: 8 Uhr Vorrunde U16, 10 Uhr U19, 12.30 Uhr U23, 14.45 Uhr Damen, 16.30 Uhr Herren, 20 Uhr Nationenempfang im Stiftshotel Ossiach. – Sonntag: 8 Uhr Team Mixed, 10 Uhr Finale U16, 11 Uhr U19, 12 Uhr U23, 13 Uhr Damen, 14.45 Uhr Herren.