Jubel und Nervenkitzel bei Sportlern der Region
Goldiges Ende, Emotionale Rückkehr und eine Rekordjagd: Die besonderen Sport-Momente 2024
Was für ein Sportjahr! 2024 hatte immens viel zu bieten: die Fußball-Europameisterschaft daheim, die Olympischen Spiele in Paris, Bundesliga, Weltmeisterschaften und besondere Titelkämpfe. Teil eins des großen Rückblicks auf die herausragendsten Sport-Momente der Region.
Rosenheim/Mühldorf –Die heimischen Sportler haben für Jubel gesorgt, aber auch Enttäuschungen hinnehmen müssen. Es gab Goldmedaillen, Rekordjagden und Trainerwechsel. Und es gab nicht nur international besondere Momente, sondern auch regional. Die OVB-Sportredaktion blickt zurück auf 50 besondere Sport-Momente im Jahr 2024 – und sagt: Es war definitiv ein großes Jahr. Hier die Plätze eins bis 20:
1. Brunckhorsts goldiges Karriereende: Besser kann man nicht aufhören. Im letzten Spiel ihrer aktiven Laufbahn hat Svenja Brunck horst olympisches Gold gewonnen. In der neuen Olympia-Sportart 3x3-Basketball hat die in Wasserburg aufgewachsene Brunck horst mit ihren Teamkolleginnen Sonja Greinacher, Marie Reichert und Elisa Mevius bei den Spielen in Paris einen grandiosen Lauf hingelegt und in einem spannenden Finale das Team aus Spanien bezwungen. Da jubelte dann auch Dirk Nowitzki an der Seitenlinie mit und Brunckhorst klatschte mit dem spanischen König ab. „Wir müssen immer ein bisschen schmunzeln, dass wir den einfach so abgeklatscht haben, als wäre es was ganz Normales“, meinte Brunckhorst hinterher.
2. Doppel-Gold als Krönung einer perfekten Verbindung: Jessica von Bredow-Werndl und Dalera – das war eine ganz besondere Einheit. 2021 in Tokio gab es schon Doppelgold für die Dressurreiterin aus Aubenhausen und ihre Trakehnerstute. Bei den Olympischen Spielen in Paris gelang diesem Team die Wiederholung dieser herausragenden Leistung. Die prächtige Harmonie der beiden im Dressurviereck vor Versailles zu den Chansonklängen von Èdith Piaf – ein großer Sportmoment. Für Dalera war dies der Abschied aus der aktiven Szene.
3. Mitglied in einem erlesenen Kreis: Es war eine Bronzemedaille, die golden glänzt. Mit der deutschen 4x100-Meter-Sprintstaffel der Frauen hat sich Alexandra Burghardt bei den Olympischen Spielen einen großen Traum erfüllt. Nach EM- und WM-Medaillen ist nun auch Olympia-Edelmetall auf der Tartanbahn hinzugekommen. Die gebürtige Mühldorferin ist damit in einen erlauchten Kreis aufgestiegen: Sie ist nur eine von nun sieben Sportler/-innen, die sowohl bei Winter- als auch Sommerspielen eine Medaille ergattert haben. „Das ist schon cool und macht mich besonders stolz“, so Burghardt.
4. Etwas Großes entsteht: Bei der Tour de France war es erstmals zu sehen: Red Bull und Bora-hansgrohe sind ein Team! Der im Salzburger Land beheimatete Getränkekonzern hat die Mehrheit am deutschen Radsportteam mit Sitz in Raubling übernommen. „Ziel ist es, sportlich und wirtschaftlich die Benchmark zu werden“, sagt Ralph Denk. Der bisherige Teamchef bleibt der neuen Organisation als CEO verbunden. Mit der neuen Kraft will man die Klassiker-Fraktion stärken, bei den großen Rundfahrten um Siege mitmischen, aber auch eigenen Nachwuchs entwickeln. So wird auch ein U23-Team neu installiert.
5. Die emotionale Rückkehr von Mike Glemser: Das Rofa-Stadion war ausverkauft und einer war der große Star des Abends: Anfang Februar war Mike Glemser erstmals wieder auf dem Rosenheimer Eis – ein Jahr nach dem schweren Unfall, der den ehemaligen Angreifer des Eishockey-Zweitligisten in den Rollstuhl beförderte. Glemser wurde vor und nach dem Spiel von den Fans gefeiert. Dass dieser emotionale Abend zugleich einen 1:0-Erfolg über den späteren Meister Regensburg und das Debüt des neuen Torhüters Oskar Autio beinhaltete, der mittlerweile Publikumsliebling an der Mangfall ist, waren angenehme Nebeneffekte.
6. Bayern-Stars machen die heimischen Fans froh: Der FC Bayern München schickte an Weihnachten seine Stars zu den Fans – und machte dabei vor allem die heimische Region glücklich. Mit Leroy Sane (im Januar in Höslwang), Harry Kane (im Dezember in Bad Aibling), Jamal Musiala (im Dezember in Niederbergkirchen), Konrad Laimer (im Dezember in Übersee) sowie Trainer Vincent Kompany (im Dezember in Obing) waren absolute Hochkaräter zu Gast.
7. Ein noch nie dagewesener Erfolg: Annett Kaufmann hat ein sehr spannendes Jahr hinter sich. Zunächst erfolgte für das 18-jährige Talent der Wechsel zum Bundesligisten SV-DJK Kolbermoor. Als Nachrückerin machte sie bei den Olympischen Spielen in Paris von sich Reden, sodass der Name Kaufmann nicht nur in der Tischtennis-Szene bekannt wurde. Die Krönung folgte dann bei der Weltmeisterschaft der Junioren im schwedischen Helsingborg: Dort holte sich Kaufmann durch einen 4:2-Finalsieg im Einzelwettbewerb über die Chinesin Geman Zong die Goldmedaille – als erste Nicht-Asiatin überhaupt.
8. Ein Traum wird zum Leben erweckt: Der Draft in der nordamerikanischen Profi-Football-Liga NFL verlief noch ohne Julius Welschof – aber gleich danach erfüllte sich der große Traum: Der 27-Jährige bekam ein Vertragsangebot von den Pittsburgh Steelers. Der gebürtige Miesbacher hatte im Nachwuchs bei den Rosenheim Rebels gespielt. In der Vorbereitung mit Pittsburgh hatte sich Welschof verletzt, meldete sich zuletzt aber wieder zurück.
9. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann: Die Region hat wieder einen Bayern-Profispieler. Im Sommer hat Maurice Krattenmacher einen Vertrag beim deutschen Fußball-Rekordmeister unterschrieben. Der Junioren-Nationalspieler war zuvor bei der SpVgg Unterhaching in der 3. Liga und ist vom FC Bayern nun zum Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm verliehen worden. Für Krattenmacher ist es bereits der zweite Wechsel zu den Münchnern: Bei den F-Junioren war er schon mal vom TuS Bad Aibling zum FC Bayern gegangen.
10. Locker in den Beinen und im Kopf: Es war kein Gold und es gab keine Siegertrophäe, dennoch hatte Andreas Wellinger mit den besten Winter seiner Karriere. Bei der Vierschanzentournee wurde der Skispringer des SC Ruhpolding Gesamtzweiter hinter dem Japaner Kobayashi und heimste großes Lob vom Bundestrainer ein: „Andi hat die Stadien begeistert“, erklärte Stefan Horngacher. Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft am Kulm gab es zudem noch Silber und Bronze für Wellinger.
11. Die Starbulls-Welt ist wieder in Ordnung: Sechs Derby-Niederlagen in Folge sind eine große Schmach, die es zu tilgen galt. Am 1. November war es dann aber soweit. Da konnten die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim endlich wieder einmal den niederbayerischen Erzrivalen EV Landshut bezwingen. Vor ausverkauftem Haus lieferten sich beide Mannschaften ein intensives Spiel ohne Tore. Die Entscheidung im Penaltyschießen hatte dann zwei Helden: Starbulls-Torwart Oskar Autio hielt die Landshuter Versuche, Rosenheims Kapitän C.J. Stretch verwandelte seinen.
12. Papa Paschke trägt gerne Gelb: Was für ein Saisonstart von Pius Paschke! Der Skispringer vom WSV Kiefersfelden reist im Gelben Trikot des Weltcup-Führenden zur Vierschanzentournee. Fünf von zehn Springen im laufenden Winter hat der 34-Jährige gewonnen und geht als Spitzenreiter ins neue Jahr.
13. Der nächste Star begeistert Inzell: Die Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft für Sprinter und Allrounder in Inzell hatte einiges zu bieten: Über 10 000 Zuschauer sahen zwei Weltrekorde und einen großen Star: Jordan Stolz aus den USA steht mit seinen 20 Jahren sogar noch am Anfang seiner Karriere.
14. Vom Buhmann zum Hoffnungsträger: Eigentlich hatte Manuel Riemann großen Anteil daran, dass der VfL Bochum zumindest via Relegation auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga hoffen durfte. Doch vor dieser Relegation wurde der sicherlich manchmal auch fordernde Torhüter suspendiert. Es folgte ein langer rechtlicher Streit, der aber dann im November beendet wurde – und der gebürtige Mühldorfer kehrte ins Mannschaftstraining zurück. Womöglich wird er zum Hoffnungsträger?
15. Aufstiege und gar ein Durchmarsch: Das hätte sich Philipp Maier sicherlich auch nicht träumen lassen. Der Mittelfeldspieler aus Kienberg, der lange für 1860 Rosenheim spielte, hat mit dem SSV Ulm den Durchmarsch geschafft – von der Regionalliga ging es bis in die 2. Fußball-Bundesliga. Aufgestiegen sind auch Torwart Thomas Dähne (mit Holstein Kiel in die Bundesliga) und Sebastian Mrowca (mit Preußen Münster in die 2. Bundesliga).
16. Fußball-Relegation als Drama in drei Akten: Die Relegation im Amateurfußball – mehr Drama geht nicht. Da ist der TSV Wasserburg nach dem 4:1-Erfolg im Hinspiel über Fortuna Regensburg und der 2:0-Pausenführung im Rückspiel der Bayernliga einen großen Schritt näher – um dann in der Verlängerung doch noch mit 2:6 zu verlieren. Ein Treffer von Torwart Domen Bozjak in der Nachspielzeit rettete den TSV Ampfing in die Verlängerung der Relegation zur Landesliga. Die Schweppermänner unterlagen dem FC Schwabing dann aber im Elfmeterschießen. Und der SV Aschau/Inn hoffte auf den Aufstieg in die Bezirksliga, nachdem man beim FC Gerolfing ausgeglichen hatte. Weil man beim Treffer aber einen zurückgespielten Ball verwandelte, ließen die „Veilchen“ den Gegner ein Tor ohne Gegenwehr schießen – und blieben in der Kreisliga!
17. Ein Ausnahmesportler schnallt die Ski ab: Dort, wo seine Weltcup-Karriere begann, ging sie auch zu Ende. Der alpine Skirennläufer Pepi Ferstl beendete auf der Kandahar in Garmisch-Partenkirchen seine aktive Karriere. Der Sportler vom SC Hammer siegte unter anderem in Kitzbühel.
18. Wieder Silber in Wembley: Zum zweiten Mal stand Sven Bender in einem Champions-League-Finale – und erneut im Londoner Wembleystadion. Nachdem er 2013 als Spieler mit Borussia Dortmund dabei war, war er mit den Gelb-Schwarzen diesmal als Co-Trainer an der Seitenlinie. Dortmund musste sich Real Madrid geschlagen geben.
19. Protagonist einer Rekordjagd: 2022 war Johannes Tille zu den BR Volleys nach Berlin gewechselt, nun war er Protagonist einer Rekordjagd. Der Pollinger, der mit Deutschland auch bei den Olympischen Spielen agierte, sicherte sich mit dem Team aus der Landeshauptstadt den achten Meistertitel in Folge und den 14. gesamt – deutscher Rekord.
20. Profi-Luft geschnuppert: Als die SpVgg Greuther Fürth in der 2. Fußball-Bundesliga ihren Trainer feuerte, kam der große Moment für Leo Haas. Der Ramerberger rückte als Trainer der zweiten Mannschaft auf und siegte gleich bei Schalke 04. Allerdings war die Interimsaufgabe dann nur von kurzer Dauer.







