Kombinierer vom WSV Kiefersfelden im WM-Kader nominiert
Als Ersatzmann bei der WM: Wie Jakob Lange auch ohne Einsatz Erfahrungen gesammelt hat
Auch wenn es für Jakob Lange nicht zu einen Einsatz bei der Nordischen SKi-WM gereicht hat, hat der Kombinierer erste Erfahrungen sammeln dürfen. Dafür musste er aber hart arbeiten.
Planica – Die letzten beiden Wochen waren für den Nordischen Kombinierer Jakob Lange vom heimischen WSV Kiefersfelden ziemlich aufreibend wie aufregend. Er wurde von Bundestrainer Hermann Weinbuch kurz nach dem letzten Weltcup in Schonach als sechster DSV-Mann für die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Planica nominiert. Allerdings als Ersatzmann auf Abruf, weshalb der Athlet des SV Inngau die Hoffnung, WM-Luft schnuppern zu dürfen, nach der ersten WM-Woche eigentlich schon aufgegeben hatte. Zumal mit Julian Schmid, Vinzenz Geiger, Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Manuel Faißt schon fünf sehr starke Athleten in Planica dabei waren und dem DSV sowieso bei jedem Wettkampf nur vier Startplätze zur Verfügung standen.
Training in Eigeninitiative
„Die Situation als Ersatzmann war wirklich nicht ganz einfach“, erzählt Jakob Lange. „Ich habe mich auf Anschlag gepusht, um die WM-Norm zu knacken, und wurde dann erfreulicherweise als sechster Mann zur WM nominiert. Aber halt leider nur auf Abruf zuhause. Ich musste da schon etwas beißen und mich täglich auf Verdacht neu motivieren und bestmöglich individuell trainieren, um für die minimale Chance, nachgeholt zu werden, dann auch wirklich gerüstet zu sein.“ Individuell heißt, in Eigeninitiative Sprungtraining organisieren und zig Kilometer in Loipen abzuspulen, um das hohe Leistungslevel auch ohne Wettkampf und adäquater Trainingspartner halten zu können.
Anruf des Bundestrainers
Dann kam doch noch der erhoffte Anruf des Bundestrainers. „Das war natürlich ein tolles Gefühl und ich habe mich sofort ins Auto gesetzt, um es noch rechtzeitig zum Sprungtraining in Planica zu schaffen“, so Lange. Der 27-Jährige durfte so doch noch ein wenig WM-Atmosphäre genießen und bekam die Gelegenheit, bei der internen Qualifikation für den Teamwettbewerb auf der Sprungschanze dabei zu sein. „Leider hat es dort für mich nicht ganz für einen Einsatz bei der Weltmeisterschaft gereicht, jedoch war es für mich auch so ein großes Erlebnis, überhaupt mit dabei sein zu dürfen und ich nehme davon viel Motivation und Erfahrung mit“, so der Flintsbacher.
Jakob Lange, der im bisherigen Saisonverlauf mit sechs Top-15-Ergebnissen im Weltcup aufwarten konnte, ist jetzt im Nachgang zur WM auch für die Weltcups nächstes Wochenende in Oslo/Norwegen und Ende März zum Weltcupfinale im finnischen Lahti nominiert. Um sich dafür noch einmal richtig in Schwung zu bringen, fuhr Lange direkt von der WM zum Continentalcup in Eisenerz/Österreich. Dort konnte er mit überlegener Laufbestzeit einen zweiten Platz für sich verbuchen.