Start-Ziel-Sieg
„Gefährlich für die Formel 1“: Schumacher warnt nach erneutem Einschlaf-Rennen in Monaco
Charles Leclerc gewinnt seinen Heim-Grand-Prix in Monaco. Doch bei Experten sorgte das langweilige Rennen für Kritik und Sorge.
Monaco – Der Jubel war groß am Sonntagnachmittag auf dem Stadtkurs von Monaco. Erstmals in seiner Karriere gewann Charles Leclerc den Großen Preis von Monaco. Auf der Strecke in seiner Heimat bekam er die Trophäe von Fürst Albert von Monaco überreicht. Doch der Sieg des gebürtigen Monegassen sorgt für Ärger und Verwunderung bei den Experten.
Trotz Leclerc-Sieg: Pure Langeweile beim Grand Prix von Monaco
Die Spannung in der Formel 1 ist immer wieder ein großes Thema. In der vergangenen Saison kam diese kaum auf, denn Red-Bull-Pilot und Weltmeister Max Verstappen dominierte die Konkurrenz nach Belieben. Von den 22 Rennen im Jahr 2023 gewann der Niederländer 19. Zwei weitere gingen an seinen Teamkollegen Sergio Perez und nur einmal gewann mit Carlos Sainz ein Fahrer, der nicht für Red Bull fährt.
Beim prestigeträchtigen Rennen auf dem Stadtkurs von Monaco kam abermals kaum Spannung auf. Das Rennen gewann nicht Verstappen, der sich in seinem Red Bull mit Platz sechs begnügen musste, sondern Lokalmatador Charles Leclerc. Am Ende kamen die ersten zehn Plätze genau in der Reihenfolge im Ziel an, in der sie gestartet waren. Die TV-Experten Timo Glock und Ralf Schumacher waren nicht gerade erfreut.
„Gefährlich für die Formel 1“: Schumacher bemängelt Rennstrategie von Leclerc
Spitzenreiter Leclerc hielt das Tempo auf der Strecke von Monaco bewusst gering, um einen Boxenstopp und den Verlust von Platz eins zu vermeiden. „Es ist eigentlich gewollt, dass der Reifen irgendwann einbricht und überholen möglich wird. Mittlerweile haben es die Teams aber geschafft, weil man hier nicht überholen kann, dass man einfach langsam fahren kann“, sagte Schumacher an den Mikrofonen von Sky und merkte an, dass dies gefährlich für die Formel 1 sein könnte. Aufgrund der engen Strecke sind in Monaco Überholmanöver kaum möglich.
Auch sein Kollege Glock pflichtete ihm bei. „Für die Teams zählt das Ergebnis, aber ich würde gerne Racing sehen“, so das Fazit des Experten. Doch er fand noch deutlichere Worte. „Wir wollen Action und Kampf am Limit sehen und nicht den Bummelzug. Ich bin fast eingenickt, es war schon schwierig zwischendurch“, rechnete Glock mit dem führenden Leclerc ab.
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Formel 1: Auch im Fahrerfeld ist man unzufrieden mit dem Tempo in Monaco
Doch nicht nur die Experten, auch die Fahrer waren zunehmend genervt von der niedrigen Geschwindigkeit auf dem Stadtkurs. „Wir sind vier Sekunden langsamer gefahren als üblich, weil wir alle die Reifen gemanagt haben“, sagte der sechstplatzierte Verstappen. Und auch McLaren-Pilot Lando Norris bemängelte das fehlende Tempo: „Ich bin fast eingeschlafen.“
Auch Mercedes-Chef Toto Wolff, der zusah, wie seine Schützlinge George Russell und Lewis Hamilton auf Platz fünf und sieben fuhren, war sichtlich genervt, reagiert jedoch cool. „Ich habe zwischendurch ein Joghurt und einen Espresso geholt. Das habe ich noch nie gemacht in den letzten zwölf Jahren“, so der Boss von Mercedes, der sich wegen Max Verstappen im Clinch mit Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff befindet. (jari)
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