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„Er ist ein Loser und Betrüger“
„Kopf gegen die Wand knallen“: Eskalation im Formel-1-Streit zwischen Verstappen und Russell
Sie nennen sich Lügner und reden von ernsthaften Bedrohungen und vorsätzlichen Unfällen: Verstappen und Russell führen einen offenen Krieg.
Abu Dhabi – Riesenstreit zwischen zwei Piloten in der Formel 1: Der Zwist zwischen Weltmeister Max Verstappen und Mercedes-Fahrer George Russell schwillt zu einem regelrechten Kleinkrieg an. Sie kamen zwar beide zum traditionellen Saisonabschluss-Dinner der F1-Piloten, doch auch der WM-Zweite Lando Norris verriet: „Die beiden, an die ihr denkt, saßen so weit wie möglich voneinander entfernt.“
Russell fordert Strafe für Weltmeister Verstappen
Das Verhältnis der beiden Streithähne scheint endgültig zerstört. „Er kann nicht mit Widrigkeiten umgehen. Wenn etwas nicht läuft, wie er das will, schlägt er mit unnötiger Wut und grenzwertiger Gewalt um sich. Das ist kein Mensch, den ich respektiere“, sagte Russell über Champion Verstappen.
Russell fordert eine Strafe für Verstappen. Der Red-Bull-Fahrer habe ihn in der Qualifikation zuletzt in Katar behindert. Verstappen dagegen hatte nach dem WM-Lauf am vergangenen Sonntag derweil das Verhalten des Briten bei den Rennkommissaren kritisiert. „Wir alle müssen die Regeln befolgen, aber er befolgt sie nicht“, sagte Russell: „Ich finde es ziemlich ironisch, wenn er mir sagt, ich werde absichtlich einen Unfall mit dir verursachen und deinen verdammten Kopf gegen die Wand knallen.“
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Verstappen über Russell: „George ist ein Loser und Betrüger“
Am Samstagabend (30. November 2024) soll Verstappen laut Russell diese unverhohlene Drohung ausgesprochen haben. „Für mich ist das inakzeptabel. Er hat eine Linie überschritten“, sagte der 26-Jährige in den Vereinten Arabischen Emiraten: „Ich kenne Max seit zwölf Jahren und habe ihn immer respektiert, aber jetzt ist der Respekt weg.“ Neu sei solch ein trotziges Verhalten laut Russell beim Dominator aber nicht: „Ich habe ihn schon als 14-Jährigen im Kart so erlebt.“
Verstappen bezichtigt Russell derweil der Lüge. Der Weltmeister bestritt die Äußerung über einen absichtlichen Crash und feuerte in der niederländischen Tageszeitung De Telegraf zurück. „George ist ein Loser und ein Betrüger“, so Verstappen: „Er fügt allerlei Dinge zusammen, die nicht wahr sind.“ Verstappen soll im Gespräch mit den Stewards extrem wütend gewesen sein, noch bevor Russell überhaupt etwas sagen konnte, erzählte dieser. „So dramatisch war es nicht. Vielleicht bringe ich nächstes Mal Taschentücher mit“, entgegnete Verstappen.
Teamchefs schalten sich in Formel-1-Streit ein: „Was erlaubt er sich?“
Auch die Teamchefs schalteten sich bereits ein, der Streit zieht längst größere Kreise. „Was erlaubt er sich, so über meinen Fahrer zu sprechen?“, giftete Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in Richtung von Red-Bull-Teamchef Christian Horner: „Er ist ein kläffender kleiner Terrier. Er hat immer etwas zu sagen.“ In einer Medienrunde hatte Horner Russell als „hysterisch“ bezeichnet, das ließen sich die Silberpfeile nicht gefallen. Auch Verstappen selbst wurde von Wolff für seine Äußerungen über Russell kritisiert.
Verstappen, jüngst zum vierten Mal Weltmeister geworden, zeigt sich uneinsichtig. „Ich bereue nichts“, sagte der Niederländer klar: „Vielleicht würde ich heute sogar noch mehr sagen.“ Auch mehrere Tage nach dem Vorfall zeigte sich der 27-Jährige noch außer sich, dass Russell ihn bei den Regelhütern anschwärzte. „In meiner ganzen Karriere habe ich so etwas noch nicht erlebt, für mich war das nicht zu akzeptieren“, sagte Verstappen und ergänzte ebenfalls: „Ich habe jeden Respekt verloren.“
Russell: „Jemand muss gegen so einen Typen aufstehen“
Er bezichtigte Russell vor dem letzten Saisonlauf am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) sogar, gelogen zu haben und erklärte: „Ich habe nicht erwartet, dass jemand so aktiv versucht, jemand anderem eine Bestrafung zu bescheren. Das war nicht nett und sogar sehr schockierend.“ Von Lügen wollte Russell nichts wissen. „Fakten sind Fakten“, sagte der Brite: „Ich kenne die Gründe für seine persönliche Attacke nicht. Aber ich werde meine Meinung nicht ändern.“
„Jemand muss gegen so einen Typen aufstehen, bevor es außer Kontrolle gerät“, sagte Russell und sieht sich selbst in dieser Rolle. Bislang habe dies niemand gewagt, obwohl der Niederländer immer wieder die Grenzen des Erlaubten austestet oder sie überschreite. Für Nico Hülkenberg gab es zuletzt indes die schwarze Flagge. (cgsc mit dpa)