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Trotz heftiger Kritik

Formel-1-Pilot überrascht mit Aussagen über legendären Teamchef

Franco Colapinto fährt seinen ersten WM-Punkten mit Alpine hinterher und erhält dafür auch Kritik. Für seinen Teamchef findet er dennoch positive Worte.

München – Wie sieht die Formel-1-Zukunft von Franco Colapinto aus? Der Alpine-Pilot jagt noch immer seinen ersten WM-Punkten in dieser Saison hinterher – und erhält dafür Kritik. Nun äußert sich der 22-jährige Argentinier erstmals offen über seine Beziehung zu Teamchef Flavio Briatore, der ihm das Leben nicht immer einfach macht.

Für Franco Colapinto läuft es bei Alpine alles andere als gut.

Denn der Italiener ist bekannt dafür, Klartext zu reden. So sprach Briatore zuletzt von „enttäuschenden Leistungen“ und stellte sogar die provokante Frage, ob Colapintos frühe Beförderung nicht ein Fehler gewesen sei. Der Rookie selbst nimmt es offenbar gelassen. „Ich habe eine sehr gute Beziehung zu Flavio“, verriet Colapinto im Formel-1-Podcast Beyond the Grid, der bereits vor dem Großen Preis von Aserbaidschan, wo der Alpine-Pilot im Qualifying auf kuriose Weise verunfallte, aufgezeichnet wurde.

Franco Colapinto hat "viel von Briatore gelernt"

„Er ist zu allen hart, und seine Art, das Team zum Arbeiten zu bringen und die Leute zu motivieren – das ist manchmal ein bisschen hart und kann sich zu viel anfühlen, wenn man ihn nicht kennt“, beschreibt der Argentinier die spezielle Führungskultur seines Teamchefs.

„Aber er ist jemand, an den ich wirklich glaube und von dem ich überzeugt bin, dass er dieses Team nach vorne bringen wird. Er wird helfen, das Team zurück an die Spitze zu bringen. Ich habe dieses Jahr viel von ihm gelernt. Er hat mich mental sehr viel stärker gemacht.“ Colapinto betont: „Ich bin natürlich sehr dankbar für die Chance, die er mir gegeben hat, aber auch für den ganzen Prozess, den wir gerade durchlaufen.“

Rekordweltmeister, Rookie und Rückkehrer: Alle Formel-1-Piloten der Saison 2026

Lando Norris
Weltmeister Lando Norris startet auch 2026 für McLaren. Seit seinem Debüt 2019 ist er fester Bestandteil des Traditionsteams aus Woking und eine wichtige Speerspitze im WM-Kampf. Sein aktueller Vertrag läuft bis mindestens Ende 2027. © Rebecca Blackwell/AP/dpa
Großer Preis von Bahrain
Oscar Piastri bleibt ebenfalls McLaren treu. Der Australier, Formel-2-Champion von 2021, hat 2023 sein Formel-1-Debüt gegeben und gilt als einer der größten Talente in der Königsklasse. Sein Vertrag gilt noch für „mehrere Jahre“. © Darko Bandic/AP/dpa
Max Verstappen beim Kanada-GP-
Max Verstappen bleibt trotz aller Gerüchte auch 2026 das Aushängeschild von Red Bull. Der Niederländer, seit 2016 Teil des Teams, ist vierfacher Weltmeister und hat einen gültigen Vertrag bis 2028 – zumindest auf dem Papier. © IMAGO/HOCH ZWEI
Isack Hadjar
Isack Hadjar wechselt zur Saison 2026 zu Red Bull. Der Franzose mit algerischen Wurzeln fuhr 2025 seine erste Formel-1-Saison beim Red-Bull-Schwesterteam Racing Bulls und hinterließ dort einen guten Eindruck. Nun wird er Teamkollege von Max Verstappen. © NurPhoto/Imago
Yuki Tsunoda
Yuki Tsunoda verliert damit sein Formel-1-Cockpit, bleibt allerdings Test- und Ersatzfahrer bei Red Bull. Die Formel-1-Karriere des Japaners dürfte damit dennoch ein frühzeitiges Ende finden. © Shuji Kajiyama/dpa
Vor dem Großen Preis von Singapur
Liam Lawson behält sein Cockpit bei Racing Bulls. Zwar war sein Red-Bull-Debüt zu Beginn der Saison 2025 nicht von Erfolg gekrönt, doch nach der Degradierung zu Racing Bulls hat er sich wieder stabilisiert. Er darf in der Saison 2026 deshalb bleiben. © Vincent Thian/AP/dpa
Arvid Lindblad beim Formel-2-Rennen beim Großen Preis von Belgien 2025
Als Ersatz für Isack Hadjar kommt der 18-jährige Arvid Lindblad, der 2025 noch in der Formel 2 am Start war. Der gebürtige Brite mit schwedischen Wurzeln erhält ein Cockpit bei Racing Bulls und feiert 2026 sein Debüt in der Königsklasse. Er wird damit der einzige Rookie sein. © Joao Filipe/Imago
Formel 1 - Vor dem Großen Preis von Ungarn
Charles Leclerc bleibt 2026 weiter bei Ferrari. Der Monegasse fährt seit 2019 für die Italiener, feierte seitdem mehrere Siege und ist zum Gesicht der Scuderia geworden. Sein Vertrag läuft mindestens bis Ende 2026. © Denes Erdos/AP/dpa
Vor dem Großen Preis von Belgien
Lewis Hamilton ist bei Ferrari noch nicht wirklich angekommen, was immer wieder für Gerüchte um seine Formel-1-Zukunft geführt hat. Der Rekordweltmeister hat allerdings einen „mehrjährigen Vertrag“ unterzeichnet, womit seine Zukunft vorerst klar ist. © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa
Mercedes-Fahrer George Russell beim Großen Preis von Österreich 2025
George Russell hat seinen Vertrag mit Mercedes langfristig verlängert und gehört künftig zu den Top-Verdienern der Formel 1. Der Brite soll rund 30 Millionen Pfund – umgerechnet knapp 35 Millionen Euro – pro Jahr verdienen. Nur Lewis Hamilton und Max Verstappen bekommen mehr Geld. © kolbert-press/Annika Graf/Imago
Kimi Antonelli
Kimi Antonelli fuhr 2025 seine erste Formel-1-Saison und sorgte bereits für Höhepunkte, wie die Sprint-Pole in Miami. Allerdings erlebte der junge Italiener auch ein Formtief, was zeitweise an seiner Zukunft bei Mercedes zweifeln ließ. Dennoch wird er 2026 für die Silberpfeile fahren. © Rebecca Blackwell/AP/dpa
Fernando Alonso
Fernando Alonso fährt auch 2026 für Aston Martin. Der zweifache Weltmeister ist seit 2023 beim Team und bleibt trotz seines Alters der erfahrenste Fahrer im Feld. Sein Vertrag läuft mindestens bis Ende 2026. © David Davies/PA Wire/dpa
Lance Stroll
Lance Stroll bleibt ebenfalls bei Aston Martin. Der Kanadier startete seine Formel-1-Karriere 2017 bei Williams, wechselte über Racing Point zu Aston Martin und fährt seitdem an der Seite von Alonso. Sein Vertrag ist offiziell „für 2025 und darüber hinaus“ gültig. © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa
Alexander Albon
Alexander Albon bleibt auch 2026 bei Williams. Der Thai-Brite startete seine Formel-1-Karriere 2019 bei Toro Rosso, fuhr eine Saison bei Red Bull und ist seit 2022 bei Williams. Dort entwickelte er sich zur Führungsfigur, sein Vertrag läuft über 2026 hinaus. © Vincent Thian/AP/dpa
Carlos Sainz bei seinem Heimrennen in Spanien.
Carlos Sainz Jr. fährt nach seinem Ferrari-Aus seit 2025 für Williams. Der Spanier – mit zahlreichen Podestplätzen, Siegen und einer bemerkenswerten Karriere – hat beim britischen Traditionsteam einen mehrjährigen Vertrag bis Ende 2026, mit Option auf eine Verlängerung. © Eibner/Imago
Pierre Gasley
Pierre Gasly geht 2026 in seine vierte Saison mit Alpine. Der Grand-Prix-Sieger von 2020 wechselte nach Jahren bei AlphaTauri und Red Bull zum französischen Werksteam und hat einen Vertrag bis mindestens Ende 2028. © Bradley Collyer/dpa
Franco Colapinto in Alpine-Klamotten.
Franco Colapinto, der nach dem sechsten Rennen der Saison 2025 das Cockpit von Jack Doohan übernahm, bekam viel Kritik, weil er keine WM-Punkte sammeln konnte und mehrere Unfälle verursachte. Dennoch bestätigte Alpine vor dem Brasilien-GP, dass Colapinto auch 2026 an Bord bleibt. © NurPhoto/Imago
Alpine-Ersatzfahrer Paul Aron beim Großen Preis von Kanada 2025 in Montreal
Paul Aron ist bisher nur Ersatzfahrer bei Alpine. Der Este sammelt derzeit Erfahrungen als Freitagstestfahrer und sitzt regelmäßig im Formel-1-Cockpit, möglicherweise als Vorbereitung auf einen Platz als Stammfahrer in den kommenden Jahren. © Michael Potts/Imago
Esteban Ocon
Esteban Ocon fährt auch 2026 für Haas. Der Franzose gewann 2021 in Ungarn sein erstes Rennen mit Alpine und wechselte zur Saison 2025 in das amerikanische Team. Sein mehrjähriger Vertrag deckt auch die Formel-1-Saison 2026 ab. © Heath McKinley/dpa
Formel-1-Pilot Oliver Bearman
Oliver Bearman bestreitet 2026 seine zweite volle Saison in der Formel 1. Der Ferrari-Junior fuhr schon 2024 zwei Formel-1-Rennen als Ersatz für Carlos Sainz und Kevin Magnussen, wo er überzeugen konnte. Seit 2025 ist er Stammpilot bei Haas und bleibt mindestens bis Ende 2026 im Team. © David Davies/PA Wire/dpa
Sauber-Pilot Nico Hülkenberg erzielt beim Großen Preis von Großbritannien sein erstes Formel-1-Podium
Nico Hülkenberg fährt 2026 für das neue Audi-Werksteam. Der Routinier, seit 2010 in der Formel 1 unterwegs, bringt viel Erfahrung und Konstanz. Sein Vertrag mit den Ingolstädtern ist mehrjährig und umfasst auch die Saison 2026. © Jakub Porzycki/Imago
Gabriel Bortoleto
Gabriel Bortoleto fährt 2025 seine erste Formel-1-Saison, wobei der Brasilianer nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser in Fahrt kam und sogar WM-Punkte sammeln konnte. Gemeinsam mit Hülkenberg wird er in der Saison 2026 den Einstieg von Audi begleiten. © Andy Hone/LAT Images
Mercedes-Ersatzfahrer Valtteri Bottas beim Großen Preis von Österreich 2025
Valtteri Bottas wird 2026 für Neueinsteiger Cadillac antreten. Der Finne, einst langjähriger Teamkollege von Lewis Hamilton bei Mercedes, soll seine Routine in das neue US-Projekt einbringen. Sein Vertrag läuft angeblich über zwei Jahre, mit Option auf Verlängerung. © Jan Huebner/Imago
Sergio Pérez
Sergio Pérez geht ebenfalls für Cadillac an den Start. Der Mexikaner, sechsfacher Grand-Prix-Sieger und langjähriger Red-Bull-Pilot, bringt mit Bottas zusammen die nötige Erfahrung für den Einstieg des Teams in die Königsklasse. Er feiert nach einjähriger Pause sein Formel-1-Comeback. © Altaf Qadri/AP
Mick Schumacher beim Grand Prix von Österreich.
Mick Schumacher hatte lange gehofft, dass er 2026 für Cadillac in der Formel 1 starten darf. Am Ende entschied sich das Team für die Erfahrung von Bottas und Perez. Auch eine Rückkehr als Ersatzfahrer kam nicht zustande, weshalb Schumacher 2026 in der IndyCar-Serie fährt. © Jan Huebner/Imago

Doch aus sportlicher Sicht bleibt die Saison eine Durststrecke: Alpine liegt in der Konstrukteurs-WM auf dem letzten Platz. "Wenn man die Ergebnisse anschaut, denkt man sich: 'Uff, das wird schwer für Alpine, da rauszukommen.' Aber ich habe definitiv das Gefühl, dass wir nicht aufgeben“, ergänzt der Argentinier, dessen Unfall in Baku die persönliche Lage nicht besser gemacht hat.

Dennoch gibt es Lichtblicke: In drei der letzten vier Rennen setzte er sich im Qualifying gegen Teamkollege Pierre Gasly durch, in Ungarn schaffte er es sogar ins Q2. Ob das seine Chancen auf ein Cockpit über 2025 hinaus steigert? „Ich weiß es nicht“, gibt er zu. „Ich fokussiere mich momentan auch nicht so sehr darauf“, meint der 22-Jährige, der sein Cockpit für den Rest der Saison offenbar sicher hat. „Ich will in diesem Jahr weiter aufbauen. Es gibt noch mehr zu lernen, und ich habe noch viel mehr zu finden. Ich fühle mich im Auto und im Team besser.“

„Natürlich ist es kein Geheimnis, dass das Auto nicht da ist, wo wir es haben wollen, und im Moment nicht gut genug ist, um Punkte zu holen“, weiß Colapinto. „Die Zeit wird kommen, in der es so weit ist, und ich will bereit dafür sein. Das ist im Moment der Hauptfokus: von Rennen zu Rennen und von Moment zu Moment gehen und zu sehen, wo wir am Ende landen.“ (Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Motorsport-Total.com)

Rubriklistenbild: © IMAGO/MAXPPP

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