Zum Tod von Franz Beckenbauer (†78)
Die Welt verneigt sich vor dem Kaiser: „Lichtgestalt“, „über den Dingen“ und ein „Fußball-Mythos“
München – Deutschland und die Fußball-Welt trauern um Franz Beckenbauer (†78). Die deutsche Fußball-Ikone starb am Sonntag (7. Januar) im Alter von 78 Jahren. Der Tod des „Kaisers“ hat weltweit Trauer und Anteilnahme ausgelöst. Stimmen von Weggefährten, bekannten Persönlichkeiten und Vereinen:
Olaf Scholz (Bundeskanzler): „Weltmeister als Spieler und Trainer: Franz Beckenbauer war einer der größten Fußballer in Deutschland und für viele „der Kaiser“ - auch, weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat. Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden.“
Weltmeister als Spieler und Trainer: Franz Beckenbauer war einer der größten Fußballer in Deutschland und für viele „der Kaiser“ - auch, weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat. Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden. pic.twitter.com/hSEWFfYk7R
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) January 8, 2024
Frank-Walter Steinmeier (Bundespräsident): „Wohl niemand hat den deutschen Fußball so stark geprägt wie Franz Beckenbauer. Als Spieler, Teamchef und Trainer hat er Fußballgeschichte geschrieben. Er war eine Ausnahmeerscheinung, das Wort Libero in seiner ganzen Bedeutung scheint für ihn erfunden zu sein.“
Markus Söder (Ministerpräsident): „Bestürzt und in tiefer Trauer habe ich die Nachricht vom Tod von Franz Beckenbauer aufgenommen. Er war ein Ausnahmefußballer, Ausnahmetrainer und ein wunderbarer Mensch, der von allen, die ihn näher kannten, geliebt und geachtet wurde. Weltmeister als Spieler und als Trainer, Vater des Sommermärchens 2006 und Aushängeschild des FC Bayern München - dies alles wird unvergesslich bleiben. Franz Beckenbauer war ein Jahrhundertsportler (...).“
Bestürzt und in tiefer Trauer habe ich die Nachricht vom Tod von Franz Beckenbauer aufgenommen. Er war ein Ausnahmefußballer, Ausnahmetrainer und ein wunderbarer Mensch, der von allen, die ihn näher kannten, geliebt und geachtet wurde. Weltmeister als Spieler und als Trainer,… pic.twitter.com/MJOEDcpLcH
— Markus Söder (@Markus_Soeder) January 8, 2024
Lothar Matthäus (Kapitän Weltmeister-Elf 1990, FC Bayern, TV-Experte): „Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging. Sein Tod ist ein Verlust für den Fußball und für ganz Deutschland. Er war einer der Größten als Spieler und Trainer, aber auch außerhalb des Platzes. Er wird mir fehlen – er wird uns allen fehlen.“
Rudi Völler (Ex-Bundestrainer, Sportdirektor DFB): „Der ‚Kaiser‘ war eine Inspiration für mehr als eine Generation, er wird für immer die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bleiben. (...) Mit Franz Beckenbauer verliert der deutsche Fußball seine größte Persönlichkeit, ich verliere einen guten Freund.“
Andreas Brehme (Siegtorschütze im WM-Finale 1990): „Franz Beckenbauer war einer der großzügigsten und herzlichsten Menschen, die ich kenne. Dazu war er trotz aller Erfolge und Popularität immer nahbar und bescheiden. (...) Als kleiner Junge hatte ich, wie vermutlich jeder Junge in Deutschland, über meinem Bett ein Franz-Beckenbauer-Poster hängen. Später wurde er mein Boss und ich durfte mit ihm arbeiten. Und am Ende wurden wir enge Freunde. Ich habe deshalb dem Franz sehr viel zu verdanken. (...) Ich denke, im Himmel wird er mit Pelé und Maradona ein magisches Dreieck gründen.“
Uli Hoeneß (Ehrenpräsident FC Bayern): „Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte. Die Menschen können sagen, sie haben Fußball gesehen zu Zeiten von Franz Beckenbauer. Er war mir ein Freund, ein einzigartiger Weggefährte - und ein Geschenk an uns alle. Lieber Franz, Ruhe in Frieden!“
Philipp Lahm (Weltmeister 2014, FC Bayern): „Franz ist die größte Figur, die der deutsche Fußball je hervorgebracht hat. (...) Die WM 2006, das Sommermärchen, brachte einer selbstkritischen Nation bei, sich wieder zu mögen. Dieser riesige, gesellschaftliche Erfolg wäre ohne Franz nicht möglich gewesen, und ich bin ihm unendlich dankbar, dass ich Teil davon sein durfte.“
Bastian Schweinsteiger (Weltmeister 2014, FC Bayern) bei X (ehemals Twitter): „Danke für alles, Kaiser - ich werde Dich nie vergessen! Ruhe in Frieden, Franz.“
Julian Nagelsmann (Bundestrainer): „Franz Beckenbauer konnte über den Rasen schweben, als Fußballer und später auch als Trainer war er erhaben, er stand über den Dingen. Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet, den Titel „Lichtgestalt des deutschen Fußballs“ trug er zu Recht.“
Gazzetta dello Sport (größte Sportzeitung Italiens) auf ihrer Webseite: „Abschied von einem Fußball-Mythos, Abschied vom Kaiser.“
Statement FC Bayern München: „Die Welt des FC Bayern ist nicht mehr die, die sie mal war – plötzlich dunkler, stiller, ärmer: Der deutsche Rekordmeister trauert um Franz Beckenbauer, den einzigartigen „Kaiser“, ohne den der FC Bayern niemals zu dem Verein geworden wäre, der er heute ist.“
Familie veröffentlicht emotionales Statement
Beckenbauer war am Sonntag (7. Januar) im Kreise seiner Familie in Salzburg gestorben. Diese veröffentlichte am Montag (8. Januar) ein emotionales Statement: „In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen“, hatte seine Familie mitgeteilt. rosenheim24.de hatte bereits berichtet.
Das Leben von Franz Beckenbauer
Franz Beckenbauer (geboren 11. September 1945 in München) wuchs im Stadtteil Giesing in sehr bescheidenen Verhältnissen auf und reifte dort zu einem der weltbesten Fußballspieler. Während seiner Profikarriere von 1964 bis 1983 spielte er überwiegend beim FC Bayern München, außerdem bei Cosmos New York und dem Hamburger SV. Seine größten sportlichen Erfolge waren die Gewinne der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 als Mannschaftskapitän und der WM 1990 als ab 1984 tätiger Teamchef der deutschen Fußballnationalmannschaft. Er ist einer von weltweit nur drei Fußballern (neben Mário Zagallo und Didier Deschamps), die sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister wurden.
Beckenbauer war von 1994 bis 2009 Präsident des FC Bayern München, 2009 wurde er Ehrenpräsident. Zudem war er Präsident des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und Aufsichtsratsvorsitzender der FC Bayern München AG. Von 1998 bis 2010 gehörte er als einer der DFB-Vizepräsidenten dem DFB-Präsidium an und war von 2007 bis 2011 Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees.
mw