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Vor wichtigstem Spiel der letzten elf Jahre

„Armutszeugnis“ kurz vor CL-Finale: BVB schließt umstrittenen Sponsorendeal ab

Borussia Dortmund schließt offenbar einen Sponsorendeal mit Rheinmetall ab. So kurz vor dem Champions-League-Finale kommt der Deal zur Unzeit.

Dortmund – Am Samstag steht für Borussia Dortmund im Londoner Wembley-Stadion das wohl größte Spiel der vergangenen zehn Jahre auf dem Plan. Im Finale der Champions League treffen die Schwarz-Gelben auf Real Madrid und können sich die Krone des europäischen Vereinsfußballs aufsetzen. Doch kurz vor dem wichtigsten Spiel der letzten zehn BVB-Jahre sorgt ein neuer Sponsorendeal für viel Kritik.

BVB geht umstrittenen Sponsorendeal mit Rheinmetall ein

Am Mittwochmorgen verkündete Borussia Dortmund, dass das Rüstungsunternehmen Rheinmetall ab sofort „Champions Partner“ des Clubs sein wird. Der Sponsorendeal zwischen den beiden Parteien ist vorerst auf drei Jahre angesetzt und umfasst die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte und Event- und Hospitality-Angebote im Stadion sowie auf dem Vereinsgelände.

„Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie. Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen“, erklärte BVB-CEO Hans-Joachim Watzke in der Pressemitteilung des BVB und zeigte sich offen für einen Diskurs. Jenen wird es ohne jede Wartezeit geben, denn bereits kurze Zeit nach der Verkündung schlug der Deal Wellen.

Der BVB schließt einen Sponsorendeal mit Rheinmetall ab.

Sponsorendeal mit Rheinmetall: Heftige Kritik aus der Fanszene

In Fankreisen von Borussia Dortmund hatte sich bereits am Abend zuvor, als die Nachricht durchgesickert war, Unmut breit gemacht. Am frühen Morgen reagierte das Dortmunder Fanzine „schwatzgelb“ mit einem Schreiben auf den neuen Sponsorendeal. Dabei gehe es ihnen nicht um das Engagement, sondern um die Begleitumstände, die nichts anderes als eine „veritable Frechheit“ seien.

„Es mutet schon kurios an, dass dieser Deal ausgerechnet kurze Zeit vor dem wichtigsten Spiel der letzten elf Jahre durchsickert“, schreibt der Blog und merkt an, dass die Entscheidung über eine Zusammenarbeit nicht erst in den letzten Tagen getroffen worden wäre. Zumal das Logo von Rheinmetall bereits während der Vorbereitung des BVB auf das Champions-League-Finale überall zu sehen sein soll. Und die Fans vor einem derart wichtigen Spiel wohl kaum das Geschehen durch Proteste gegen den neuen Sponsor bestimmen wollen.

Vernichtendes Fan-Urteil für den BVB: „Ein Armutszeugnis für den fünftgrößten Verein der Welt“

Doch die BVB-Fans gehen noch weiter. „Ein Armutszeugnis für den fünftgrößten Verein der Welt“, lautet ein Abschnitt in dem Blog. Außerdem nahm man auf einen Artikel aus den Ruhr Nachrichten Bezug, in dem es heißen soll, dass der BVB die Entscheidung in Abstimmung mit Fan-Vertretern getroffen haben soll. Dies sei jedoch nicht der Fall gewesen.

„Nicht zum ersten Mal ist es so abgelaufen, dass der Fan-Rat über die Entscheidung zwar informiert wurde, dabei aber nicht klar kommuniziert wurde, ob die Entscheidung schon getroffen wurde oder noch aussteht“, heißt es weiter. Einen aktiven Diskurs mit der Fanszene über die Zusammenarbeit mit dem neuen Sponsor seit zu keinem Zeitpunkt möglich gewesen.

BVB und Rheinmetall: Shitstorm auf Social Media

Da Rheinmetall ein Unternehmen der Rüstungsindustrie ist und jedes Jahr Milliardenumsätze generiert, hinterfragen viele Fans die Zusammenarbeit mit dem neuen Sponsor. Insbesondere in Bezug auf die gesellschaftliche Verantwortung zeigen sich die Fans enttäuscht von ihrem Verein. Auf Social Media entbrannte ein regelrechter Shitstorm.

Viele Fans berichteten davon, dass sie ihre Mitgliedschaft kündigen wollen und prangerten die Doppelmoral des Vereins an, der kurz zuvor noch mit Plakaten auf den Krieg in der Ukraine aufmerksam gemacht hatte.

Am Ende trifft das Fanzine „schwatzgelb“ noch ein vernichtendes Urteil und setzt Vergleiche mit dem DFB: „Der BVB muss dringend aufpassen, nicht in die DFB-Falle zu tappen. Auch dieser hat jahrelang versucht, den Fans zu suggerieren, sie wären ein Gesprächspartner auf Augenhöhe, um dann die Gespräche zwischen Fans und Verband als Feigenblatt zu nehmen. Das Ergebnis heute: Die Fronten sind verhärteter denn je.“ Vor allem der Zeitpunkt ist äußerst unglücklich. (jari)

Rubriklistenbild: © Guido Schiefer / IMAGO

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