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Halbfinal-Niederlage gegen Real Madrid
„Es ist ganz bitter“: Trainer Tuchel kamen nach dem Aus die Tränen
Bayern-Trainer Thomas Tuchel wurde nach dem Ausscheiden in der Champions League gegen Real Madrid emotional.
Madrid - Als Thomas Tuchel nach dem 1:2 und dem Halbfinal-Aus gegen Real Madrid zum TV-Interview bei DAZN schritt, gab es für den Trainer des FC Bayern Sonderapplaus aus dem Münchner Fanblock. Der Fußballlehrer war sichtlich gerührt, kämpfte im Gespräch mit den Tränen – eine Mischung aus Wut über die skandalöse Schiedsrichter-Entscheidung und Trauer über das Ausscheiden.
Thomas Tuchel
Geboren:
29. August 1973 in Krumbach
Aktuelle Trainerstation:
FC Bayern München
Vorausgegangene Trainerstationen (u.a.):
FSV Mainz, Borussia Dortmund, Paris Saint-Germain, FC Chelsea
„Ganz bitter“: Tuchel kamen nach Bayern-Aus die Tränen
„Klar, da braucht man eine Weile, um das zu verarbeiten. Es ist eine Niederlage, bei der wir alles auf dem Platz gelassen haben. Das ist auch Teil der Wahrheit. Es ist ganz bitter. Es gibt keine Reue“, erklärte Tuchel und meinte: „Die Jungs sind sehr enttäuscht. Wir waren schon fast durch. Es war ein toller Fight. Wir hatten ein bisschen zu viele Verletzte, bisschen zu viele Auswechselungen.“
In der Schlussphase wurde Leroy Sané, der seit Wochen mit Leistenproblemen kämpft, in der 76. Minute ausgewechselt, es folgten Harry Kane (84.) und der ebenfalls im Vorfeld angeschlagene Jamal Musiala (85.). Besonders die Auswechslung der Tormaschine Kane überraschte im ersten Moment, doch Tuchel erklärte sie mit Rückenproblemen.
Tuchel verzichtet auf große Ansprache in der Kabine
Wohl wissend, dass es sein letztes Spiel als Bayern-Trainer auf großer Bühne war, verzichtete Tuchel nach dem Königsklassen-K.o. auf eine großartige Ansprache in der Kabine: „Nichts, was ich da jetzt sage, kann das jetzt lindern. Wir haben ihnen gesagt, dass wir alles auf dem Platz gelassen haben. Es gibt keine Vorwürfe.“
Immerhin gibt es aus wirtschaftlicher Sicht einen kleinen Trost: Für ihre Reise bis ins Halbfinale haben die Münchner ordentlich abkassiert. Bis zum Halbfinale hatten sie bereits 97,52 Millionen Euro an Prämien kassiert.
Dazu kommen die Zuschauereinnahmen aus sechs Heimspielen sowie die Gelder aus dem sogenannten Marktpool, die zusammengerechnet mehr als 30 Mio. Euro betragen dürften. Als Champions-League-Sieger wäre der deutsche Rekordmeister auf rund 150 Mio. Euro gekommen, so sind es immer noch rund 130 Mio. Euro.
Kohle, die gut für Investitionen in neue Spieler gebraucht werden kann. Tuchel wird von diesem Geldregen nicht mehr profitieren, er verlässt den Rekordmeister bekanntlich nach der Saison.
Sein letztes Spiel für die Münchner bestreitet er am letzten Bundesligaspieltag im beschaulichen Sinsheim gegen die TSG Hoffenheim statt im glamourösen Wembley-Stadion gegen seinen Ex-Club Dortmund.
Tuchel-Nachfolger beim FC Bayern: Die Kandidaten-Liste in der Übersicht
Tuchel wird Interesse aus Manchester (United) und London (Chelsea) nachgesagt. Doch erst einmal steht für ihn am Sonntag sein letztes Heimspiel für den FC Bayern an. Dann ist der VfL Wolfsburg zu Gast. Ein Umdenken in Sachen Trennung scheint es weiterhin nicht zu geben – obwohl die bayerische Trainersuche immer noch äußert schleppend läuft.
Ein heiß gehandelter Kandidat aktuell ist Hansi Flick. Bayerns Triple-Coach von 2020 ist seit seinem Aus als Bundestrainer nach der missglückten WM 2022 vereinslos. (Manuel Bonke, Philipp Kessler)