Hoeneß bestätigt Alonso-Interesse des FC Bayern: Transfer aber „nicht so einfach“

Tuchel-Nachfolge

Hoeneß bestätigt Alonso-Interesse des FC Bayern: Transfer aber „nicht so einfach“

22.03.2024, 07:43 Uhr

Uli Hoeneß bestätigt: Xabi Alonso steht auf der Liste des FC Bayern. Eine Verpflichtung des Spaniers wird aber kein leichtes Unterfangen.

München – „Ich verstehe die ganze Hektik, die um die Trainerfrage gemacht wird, nicht“, sagte Uli Hoeneß noch am Dienstag bei der Ehrung Sepp Maiers anlässlich seines 80. Geburtstages. Das heißt aber natürlich nicht, dass im Hintergrund nicht schon längst Pläne für die Nachfolge von Thomas Tuchel diskutiert werden.

Uli Hoeneß bestätigt Alonso-Interesse – und erklärt Schwierigkeiten

Ganz oben auf der Liste: Xabi Alonso. Das bestätigte mit Hoeneß nun zum ersten Mal ein Offizieller des FC Bayern. „In der Zwischenzeit hat er bewiesen, dass er ein Trainer für die ganz große Kaste sein kann und da wird es ungleich schwieriger, weil da arbeiten Vereine wie Liverpool, Real Madrid, Leverkusen und auch der FC Bayern dran“, sagte der Ehrenpräsident am Mittwoch in einer Talk-Runde auf der Münchener Maklermesse.

Ganz einfach wird eine Verpflichtung des Spaniers aber nicht, wie Hoeneß durchblicken ließ. „Es gibt ja kaum einen Trainer, der infrage kommt, der jetzt gerade frei ist. Sondern das sind halt Trainer, die irgendwo unter Vertrag stehen und möglicherweise großen Erfolg haben. Da ist es nicht so einfach, denen zu sagen, dass der FC Bayern das Maß aller Dinge ist“, erklärte der 72-Jährige.

Uli Hoeneß bestätigt Interesse an Xabi Alonso.
© IMAGO / Team 2 / Ulrich Wagner

Uli Hoeneß: FC Bayern wird wieder „das Maß aller Dinge“

Das wollen die Münchener aber in nächster Zeit wieder werden. Nach elf Meisterschaften infolge deutet momentan alles daraufhin, dass Bayer Leverkusen mit Alonso die Serie in dieser Saison durchbrechen wird. Kein Dauerzustand für Hoeneß: „Eines ist sicher: Der FC Bayern wird in zwei, drei Jahren wieder das Maß aller Dinge sein.“ Am liebsten mit Alonso.

Sollte eine Verpflichtung des Spaniers aber nicht möglich sein, haben die Münchener noch andere Pläne in der Hinterhand. Sportvorstand Max Eberl bestätigte gegenüber der Sport Bild erst kürzlich, dass auch „ungewöhnliche“ Namen eine Rolle in den Überlegungen der Bayern-Bosse spielen.

Tuchel-Nachfolger beim FC Bayern: Die Kandidaten-Liste in der Übersicht

Der niederländische Coach Erik ten Hag ist bei seinem aktuellen Klub Manchester United nicht unumstritten. Es ist möglich, dass sich beide Parteien im Sommer trennen. Laut Ex-Profi und Insider Jan Aage Fjörtoft scheint sogar ein Trainertausch mit FCB-Noch-Coach Tuchel nicht ausgeschlossen, wie der Norweger auf X schreibt. © Imago/Matthews

Der frühere Bayern-Profi und spätere Reserve-Coach Martín Demichelis wird immer wieder von Experten als mögliche Übergangslösung auf der Trainerbank genannt, die im Erfolgsfall zur Dauerlösung werden könnte. Demichelis trainiert aktuell den argentinischen Spitzenklub River Plate. Trotz einiger Erfolge und der Meisterschaft im letzten Jahr ist der Coach in Buenos Aires nicht unumstritten. Die Argentinier könnten Demichelis bei einem tatsächlichen Bayern-Interesse ziehen lassen. © Imago/SFSI

Der arbeitslose Spanier Julen Lopetegui ist ebenfalls einer der Kandidaten. Der FC Bayern muss sich laut Sky aber mit Premier-League-Klub West Ham United um den früheren Coach von Real Madrid streiten, die den Coach ebenfalls verpflichten wollen. © Imago

Zwischen Zinédine Zidane und dem FC Bayern soll es laut der italienischen Sportzeitung Corriere dello Sport bereits Kontakt gegeben haben. Laut Sportbild kommt ein Engagement des dreimaligen Weltfußballers in München aber nicht infrage, weil er einen Verein trainieren wolle, dessen Sprache er beherrsche. Für den Franzosen, der langfristig als designierter Nachfolger von Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps gilt, wäre ein Engagement in der bayerischen Landeshauptstadt die erste Trainerstation seit seinem Ausscheiden bei Real Madrid 2021. Als Coach der „Königlichen“ gewann er in zwei Amtszeiten unter anderem zweimal die spanische Meisterschaft und dreimal die Champions League. © Matthias Schrader/dpa

Roberto de Zerbi, der mit Brighton & Hove Albion erfolgreichen und ansehnlichen Fußball spielen lässt, soll bei Max Eberl hoch im Kurs stehen. Laut Sport Bild soll er eine Art Plan B darstellen, falls die Alonso-Verpflichtung nicht klappt. Der Italiener wäre allerdings wohl nicht billig, besitzt laut dem englischen Telegraph eine Ausstiegsklausel von 14 Millionen Euro. Dann wäre da noch die Sprachbarriere, die allerdings für die Bayern kein Ausschlusskriterium ist.

Wird es am Ende ein Bayern-Schreck? Der Name Unai Emery hält sich verdächtig lange an der Säbener Straße. 2022 kickte er mit Villareal die Bayern in der CL raus. Aktuell ist der Spanier bei Aston Villa unter Vertrag.

Seit seinem Intermezzo bei Tottenham (November 2021 bis März 2023) ist Antonio Conte ohne Job. Zuvor hatte der Süditaliener Inter Mailand, den FC Chelsea und – ziemlich erfolgreich – Juventus Turin gecoacht. Mit „Juve“ holte er zwischen 2012 und 2014 dreimal den Scudetto, auch mit Internazionale (2021) wurde Conte Italienischer Meister.

Roger Schmidt und Christoph kennen sich aus gemeinsamen Salzburg-Zeiten und wird immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Aktuell steht der Coach bei Benfica Lissabon unter Vertrag und soll eine Ausstiegsklausel über 30 Millionen Euro haben.

Hansi Flick war bereits von November 2019 bis Juni 2021 Trainer beim FC Bayern. Wie die Sport Bild berichtet, beschäftigen sich die Bayern-Bosse mit einer möglichen Rückholaktion des Ex-Coachs. In der Saison 2019/20 hatte der Badener mit den Münchnern die Champions League, die Meisterschaft und den DFB-Pokal sowie den nationalen als auch den internationalen Supercup gewonnen. Im September 2023 wurde Flick als Bundestrainer entlassen.

Hansi Flick war bereits von November 2019 bis Juni 2021 Trainer beim FC Bayern. Wie die Sport Bild berichtete, beschäftigen sich die Bayern-Bosse mit einer möglichen Rückholaktion des Ex-Coachs. In der Saison 2019/20 hatte der Badener mit den Münchnern die Champions League, die Meisterschaft und den DFB-Pokal sowie den nationalen als auch den internationalen Supercup gewonnen. Im September 2023 wurde Flick als Bundestrainer entlassen. © Gladys Chai von der Laage/Imago

José Mourinho soll sich laut Bild für den Trainerjob beim FC Bayern interessieren. Der portugiesische Star-Trainer soll bereits Deutsch lernen. Mit dem FC Porto (2004) und Inter Mailand (2010) gewann Mourinho die Champions League. Mit Porto siegte er zudem im Uefa-Cup (2003), mit Manchester United 2017 im Nachfolge-Wettbewerb, der Europa League (2017). Mit dem FC Chelsea wurde Mourinho dreimal Englischer Meister (2005, 2006, 2015), mit Inter holte er zweimal den Scudetto (2009, 2010) und mit Real Madrid die spanische Meisterschaft 2012.

Joachim Löw ist schon seit Sommer 2021 ohne Job. Zwar wurde er zwischenzeitlich mit mehreren Top-Klubs in Verbindung gebracht, bislang entschied sich der 64-jährige Badener aber nicht für ein Engagement. In der Münchner Allianz Arena wird der langjährige Bundestrainer (2006 bis 2021) dagegen immer wieder gesichtet. Ein Indiz?

Max Eberl bestätigt Trainer-Liste beim FC Bayern

Weiter führt der 50-Jährige aus: „Wir haben eine Liste, die wir in Ruhe abarbeiten möchten und in Ruhe Gespräche führen. Aus den Informationen, Machbarkeiten und Übereinstimmungen – Klub, Kader, Trainer – versuchen wir, die beste Entscheidung zu treffen.“

Vor allem in puncto Machbarkeit könnte eine Alonso-Verpflichtung laut den jüngsten Hoeneß-Aussagen durchaus schwer zu realisieren sein … (kk)