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Bayern-Ikone auf der Bank

Höchststrafe für Thomas Müller: Eiskalte Tuchel-Ansage lässt tief blicken

Thomas Müller sitzt beim FC Bayern nur auf der Bank. Trainer Thomas Tuchel bevorzugt andere Profis. Zuletzt wurde die FCB-Ikone sogar umgangen.

München – Thomas Müller muss sich beim FC Bayern wieder mit der Reservistenrolle abfinden. Trainer Thomas Tuchel setzte den Routinier in den letzten Spielen auf die Bank. Am vergangenen Wochenende in Augsburg erlebte Müller sogar einen ganz bitteren Moment.

Müller-Hoffnung unter Tuchel zerschlägt sich

Müller schien rund um den Jahreswechsel wieder gefragt zu sein unter Tuchel. Der 34-Jährige stand dreimal in der Startelf, die Bayern feierten drei Siege. Gegen Wolfsburg erlebte Müller sowas wie seinen dritten Frühling und gab sogar zwei Torvorlagen.

„Es hat sich gut angefühlt, die letzten beiden Matches von Beginn an zu spielen und zu den Siegen aktiv beigetragen zu haben. Daran möchte ich anknüpfen“, sagte Müller, der im neuen Jahr auch gegen Hoffenheim von Beginn an ran durfte. Das sollte sich danach aber grundlegend ändern – trotz Personalnot der Münchner.

Thomas Müller
Geboren:13. September 1989 (34 Jahre alt) in Weilheim
Vertrag bis:30. Juni 2025
Marktwert:10 Millionen Euro

Höchststrafe für Thomas Müller: Bayern-Ikone muss 18-Jährigem den Vortritt lassen

Beim 0:1 gegen Bremen und dem 1:0 im Nachholspiel gegen Union Berlin fand sich Müller plötzlich auf der Bank wieder. Der Grund: Kingsley Coman war nach seinem Muskelfaserriss wieder fit für die Startelf und verdrängte den Ur-Bayer. So weit, so gut. In der nächsten Partie beim 3:2 in Augsburg kassierte Müller den nächsten Nackenschlag von Tuchel.

Obwohl sich Kingsley Coman schwer am Knie verletzte und früh ausgewechselt wurde, musste Müller bis zur 89. Minute auf seinen Einsatz warten. Stattdessen bekam das erst 18-jährige Sturmtalent Mathys Tel den Vorzug und wurde für Coman eingewechselt. Müller musste sich also fast bis in die Schlussminute gedulden – was wohl endgültig als Höchststrafe zu verstehen ist.

Nicht auf einer Wellenlänge: Bayern-Trainer Thomas Tuchel und Thomas Müller.

Eiskalte Tuchel-Ansage lässt tief blicken: Müller nur Bankdrücker beim FC Bayern

Zwar wurde Müller auch in Dortmund erst ganz spät eingewechselt, allerdings war damals die Konkurrenzsituation auch eine andere. Serge Gnabry fällt derzeit verletzt aus, trainiert aber schon wieder mit dem Ball.

Tuchel erklärte zur Verbannung des Führungsspielers auf die Bank nur: „Thomas ist kein gelernter Rechtsverteidiger und auch kein Innenverteidiger. Wir spielen vorne mit Kingsley (Coman), Jamal (Musiala), Harry (Kane) und Leroy (Sané). Wir haben Mathys (Tel), Choupo (Eric Maxim Choupo-Moting) und Thomas auf der Bank.“ Tuchels Antwort bezieht sich auf die vielen Ausfälle in der Münchner Defensive. Die eiskalte Aussage ohne jegliche Begründung für Müllers Nicht-Berücksichtigung lässt jedenfalls tief blicken.

Dienstältester Profi jedes Bundesligisten: Nur einer gleichauf mit Thomas Müller

Thomas Müller bei einem Spiel des FC Bayern München
Beim FC Bayern macht Thomas Müller niemand etwas vor, seit 2009 kickt das Urgestein für die Münchner. In die Jugendakademie wechselte er sogar schon im Jahr 2000. Auf Platz zwei liegt übrigens Manuel Neuer, der 2011 vom FC Schalke an die Isar kam. © Frank Hoermann/SVEN SIMON / Imago
Marco Reus bei einem Spiel von Borussia Dortmund
2005 wechselte Marco Reus aus der Dortmunder Jugend nach Ahlen, über den Umweg Mönchengladbach landete er 2012 wieder bei der Borussia. Seitdem ist er beim BVB, war lange Kapitän und gilt als Fanliebling. © Maik Hölter/TEAM2sportphoto / Imago
Yussuf Poulsen bei einem Spiel von RB Leipzig
Im Sommer 2013 zog es Yussuf Poulsen aus der dänischen Heimat zu RB Leipzig in die 3. Liga. Mit den Sachsen feierte der Stürmer zwei Aufstiege und ebenso viele DFB-Pokalsiege. © BEAUTIFUL SPORTS/Gawlik / Imago
Christopher Trimmel bei einem Spiel von Union Berlin
Nicht ganz so lange ist Christopher Trimmel bei Union Berlin, er schloss sich „erst“ 2014 von Rapid Wien den Köpenickern an. Mittlerweile ist er Kapitän und Identifikationsfigur und trug maßgeblich zum Aufschwung in den vergangenen Jahren bei. © Matthias Koch / Imago
Nicolas Höfler bei einem Spiel des SC Freiburg
Nicolas Höfler ist aus dem defensiven Mittelfeld des SC Freiburg schon seit Jahren nicht mehr wegzudenken. 2010 wurde er aus der eigenen Jugend hochgezogen, nach seinre zweijährigen Leihe zu Erzgebirge Aue (2011 bis 2013) startete er beim Sport-Club dann so richtig durch. © nordphoto GmbH / Hafner / Imago
Niklas Lomb bei einem Spiel von Bayer Leverkusen
Torhüter Niklas Lomb schaffte 2012 den Sprung in den Profikader von Bayer Leverkusen. Den Status als Nummer eins erarbeitete er sich allerdings nie und wurde insgesamt drei Mal verliehen. © Beautiful Sports / IMAGO
Makoto Hasebe und Timothy Chandler vor einem Spiel von Eintracht Frankfurt
Bei Eintracht Frankfurt teilen sich Makoto Hasebe und Timothy Chandler den Status als Dienstälteste. Kurios: Beide wechselten im Sommer 2014 vom 1. FC Nürnberg zur SGE. © BEAUTIFUL SPORTS/Gawlik / Imago
Maximilian Arnold nach einem Spiel des VfL Wolfsburg
Mittelfeldspieler Maximilian Arnold wagte 2009 aus der Jugend von Dynamo Dresden den Schritt zum VfL Wolfsburg, seit 2012 ist er Teil der Profis und führt die „Wölfe“ auch als Spielführer an. © Darius Simka / Imago
Stefan Bell bei einem Spiel von Mainz 05
Zwei Jahre länger ist Stefan Bell schon Teil von Mainz 05, zudem ist der Innenverteidiger der FSV-Spieler mit den meisten Bundesliga-Einsätzen in der Vereinshistorie.  © UWE KRAFT / Imago
Tony Jantschke bei einem Spiel von Borussia Mönchengladbach
Gleichauf mit Bayern-Star Müller liegt Tony Jantschke. Der Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach ist ebenfalls seit 2009 mit dabei. © Nico Paetzel / Imago
Benno Schmitz bei einem Spiel des 1. FC Köln
Wesentlich kürzer ist da schon die bisherige Zeit von Benno Schmitz in Köln, im Sommer 2018 kam er von RB Leipzig zum „Effzeh“. Neben dem Rechtsverteidiger sind zudem nur Florian Kainz und Noah Katterbach schon vor diesem Jahrzehnt in Köln aktiv gewesen, beide sind seit 2019 Teil der Profis. © BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl / Imago
Kevn Akpoguma bei einem Spiel der TSG Hoffenheim
Zum Stammpersonal gehört Kevin Akpoguma bei Hoffenheim nicht, den Status als dienstältester TSG-Profi hat er aber inne. Seit 2013 ist der achtmalige nigerianische Nationalspieler Teil im Kraichgau, seine Zeit wurde lediglich von zwei Leihen unterbrochen. © eu-images / IMAGO
Michael Zetterer bei einem Spiel des SV Werder Bremen
Im Januar 2015 lotste der SV Werder Bremen Michael Zetterer aus Unterhaching in die Hansestadt, niemand ist länger Teil der Werder-Profis. Die Nummer eins war er allerdings nur kurzzeitig im Zweitliga-Jahr, zwei Spielzeiten war er zudem verliehen. © Kirchner/Noah Wedel / Imago
Anthony Losilla nach einem Spiel des VfL Bochum
Anthony Losilla ist eine Institution beim VfL Bochum. Seit seinem Wechsel von Dynamo Dresden nach Bochum im Jahr 2014 ist er Stammspieler, zur Saison 2018/19 übernahm er auch die Kapitänsbinde. © Michael Taeger / Imago
Raphael Framberger bei einem Spiel des FC Augsburg
Von der Nachwuchsakademie bis in die erste Mannschaft – diesen Weg ging Raphael Framberger beim FC Augsburg. Im Januar 2015 wurde der Rechtsverteidiger zu den Profis hochgezogen. © Roger Petzsche / Imago
Roberto Massimo bei einem Spiel des VfB Stuttgart
Immer wieder hat der VfB Stuttgart mehr oder weniger große Umbrüche zu meistern. Da verwundert es auch nicht, dass mit Roberto Massimo ein Spieler am längsten dabei ist, der „erst“ 2018 zu den Schwaben wechselte. © Paul Zimmer / Imago
Kevin Müller und Norman Theuerkauf bei einem des 1. FC Heidenheim
Aus der zweiten Mannschaft des VfB kam übrigens Torwart Kevin Müller im Sommer 2015 nach Heidenheim. Den Rang als Dienstältester muss er sich jedoch mit Norman Theuerkauf teilen, der zeitgleich mit Müller aus Braunschweig zum damaligen Zweitligisten wechselte. © Sportfoto Zink / Daniel Marr / Imago
Fabian Holland bei einem Spiel von Darmstadt 98
Beim anderen Bundesliga-Aufsteiger aus Darmstadt trägt Fabian Holland seit Januar 2019 die Kapitänsbinde, schon dreieinhalb Jahre zuvor kam er von Hertha BSC zu den Hessen. © Mara Wolf / Imago

Tuchel-Krach beim FC Bayern? Goretzka platzt der Kragen, Müller bleibt ruhig

Die Bild spekuliert in diesen Tagen darüber, dass Tuchel zu drei seiner Führungsspieler keinen guten Draht habe. Dabei soll es sich neben Müller um Joshua Kimmich und Leon Goretzka, der im Bayern-Training einen Wutanfall hatte, handeln. Müller jedenfalls hegt trotz seiner Reservistenrolle keinen Groll.

„Ich stelle mich immer auf Spielzeit ein, der Trainer entscheidet, wie viel das dann am Ende wird. Wir sind eh eine kleine Gruppe, deshalb müssen wir zusammenhalten“, erklärte der 34-Jährige betont diplomatisch und stellte den Teamgedanken in den Vordergrund: „Wir haben 3:2 gewonnen, wir sind froh, dass wir wieder bis auf zwei Punkte an der Tabellenspitze dran sind und mehr zählt aktuell nicht. Wichtig ist, dass wir Punkte holen, dass wir Leverkusen unter Druck setzen, um auch in dieser Saisonphase, wo wir viele Verletzte haben, zu bestehen.“

Müller-Chancen schwinden: FC Bayern kurz vor Zaragoza-Transfer

Durch den Ausfall von Coman darf Müller gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (15.30 Uhr) auf die Rückkehr in die Startelf hoffen. Allerdings holen die Bayern mit Bryan Zaragoza wohl einen neuen Konkurrenten. (ck)

Rubriklistenbild: © Frank Hoermann/Sven Simon/Imago

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